George Nader

● UM NULL UHR SCHNAPPT DIE FALLE ZU (D|1966)
mit Horst Frank, Heinz Weiss, Dominique Wilms, Allen Pinson, Monika Grimm, Helga Schlack, Alexander Allerson, Werner Abrolat,
Gert Günther Hoffmann, Ingrid Capelle, Siegfrit Steiner, Ricky Cooper, Friedrich Georg Beckhaus, Harald Dietl und Richard Münch
eine Produktion der Allianz Film | Constantin Film | Prodex | im Constantin Filmverleih
ein Film von Franz Harald Philipp
»Damit versetzen wir New York in Panik!«
Da am Bestimmungsort ein Großbrand ausgebrochen ist, kann ein Sprengstofftransporter 20 Kanister Nitroglyzerin nicht ausliefern. Der gleiche Lastwagen rast am nächsten Tag in das Schaufenster des bekannten New Yorker Nobel-Juweliers Cartier und es kommt zu einem unbehelligten Juwelenraub in Millionenhöhe, da das Gebiet wegen Explosionsgefahr abgeriegelt werden musste. Doch die gefährliche Ladung Flüssigsprengstoff ist ebenfalls spurlos verschwunden. Jerry Cotton (George Nader) und Phil Decker (Heinz Weiss) müssen die gefährliche Ladung so schnell wie möglich ausfindig machen, da eine Hitzewelle auf die Stadt zurollt, und davon auszugehen ist, dass das Nitroglycerin nicht sachgerecht heruntergekühlt wurde …
Der dritte Fall der Jerry Cotton-Reihe wurde in deutsch-französischer Zusammenarbeit unter der Gast-Regie von Harald Philipp inszeniert und verfügt über einen spannungsgeladenen Plot, der die vorigen Beiträge leicht übertrumpfen kann. Schnell zeigt sich, dass es zu den gleichen technischen Unsauberkeiten wie in den Vorgängerfilmen kommt, was sich in schlecht simulierten Rückprojektionen oder bescheidener Ausleuchtung zeigt, allerdings lassen sich vergleichsweise schon einige Qualitätssprünge feststellen. Es stellt sich immer als schwierig dar, wenn eine deutsche Produktion Schauplätze der Vereinigten Staaten simulieren muss. Lieblos einkopierte Originalbilder beißen sich somit mit dem Ausgangsmaterial und es kommen atifizielle Noten auf, die sich kaum verbergen lassen. Konzentriert man sich wieder auf das Wesentliche, kommt man ebenso schnell zu dem gut aufgebauten Kriminalfall zurück, dessen Doppelstrategie zweier unterschiedlicher Fischzüge sehr gut abgestimmt wirkt. Dass Gelegenheit Diebe macht – selbst wenn diese längst Kriminelle waren – wird durch die Hamburger Regie spannend ausgearbeitet und rasant präsentiert, sodass sich Jerry Cotton in ein Haifischbecken begeben muss, in dem es von großen und kleinen Fischen nur so wimmelt. Die ursprünglichen Gegenspieler sind schlecht vorbereitet und haben offenbar keine kriminelle Erfahrung, sodass sich Horst Frank empfehlen darf, um dem Ganzen etwas an besonderem Flair zu verleihen. Sein Larry Link wirkt dandyhaft, ungeduldig, blasiert und allzu gelangweilt, solange er anderen das Leben nicht zur Hölle machen kann. Außerdem strahlt er eine perfide Brutalität aus, doch er macht sich nicht gerne selbst die Finger schmutzig. Bereit stehen allerhand Folterknechte, die diese Praktiken auch unverblümt anwenden werden, doch das meiste spielt sich im unmittelbaren Off ab und wird nicht en détail visualisiert. Dennoch blickt man mit Horst Frank auf einen patenten Gegenspieler, der im Rahmen seiner unglaublichen Drohungen absolut ernst zu nehmen ist. Durch Zufall kommt er an 20 Kanister Nitroglyzerin und wird prompt zum Erpresser, um eine komplette Millionenmetropole gegen Lösegeld in den Würgegriff zu nehmen. Die Uhr tickt schließlich unerbittlich und bringt den F.B.I. in eine denkbar schlechte Ausgangsposition.
Genau aus diesem Grund wird auch wieder der beste verfügbare Mann geschickt, der von George Nader sehr dynamisch und vor allem schlagfertig dargestellt wird. Spätestens seit dem ersten Abenteuer der laufenden Reihe war klar, dass Jerry Cotton keine Angst zu kennen scheint und sich ganz natürlich in jede noch so gefährliche Situation stürzt. Ganz selbstverständlich kommen ihm zündende Ideen und er stellt sich mit allem, was er bieten hat, gegen jedes kriminelle Pack. Heinz Weiss kann sich nur schwer aus Naders Schatten herausspielen, wirkt als unterstützende Person, die auch mal den Rücken freihalten kann, jedoch als Freund und Kollege überzeugend. Die Brisanz der Geschichte sorgt für einen ordentlichen Spannungsbogen, der leider durch technische Unsauberkeiten verwässert wird. Ein Fließband von schlecht arrangierten Bildeindrücken zerren zwischenzeitlich mehr an den Nerven als der eigentliche Fall, allerdings kann die Geschichte von einem guten Gegenspieler leben, der von Horst Frank erneut mit einer Ausstrahlung nach Art des Hauses ausgestattet wird. Im Großen und Ganzen bleibt Harald Philipps Cotton-Werk schwach besetzt, profitiert dabei von einigen Underdogs, die mit ganz soliden Zeichnungen auffallen. Bei den Interpretinnen kann leider keine der Damen punkten, sodass Dominique Wilms, Monika Grimm oder Ingrid Capelle beliebig austauschbar wirken. Spätestens wenn die Hitzewelle im Big Apple angekommen ist, und das Nitroglyzerin von alleine in die Luft zu fliegen droht, soll noch ein Exempel statuiert werden, um die Aggression der Gangster-Bande um Larry Link zu unterstreichen. "Um null Uhr schnappt die Falle zu" hätte mit anderen finanziellen Mitteln vielleicht besser ausgesehen, denn der Studio-Charme wird erst gar nicht als solcher identifiziert. Im Endeffekt holen George Nader und Horst Frank als klassische Gegenspieler das meiste aus dieser zwar unterhaltsamen aber völlig vorhersehbaren Geschichte heraus. Untermalt mit einer Musik am Sekundenzeiger von Peter Thomas, entstehen rasante Momente, die im Rahmen eines Krimi-Abenteuers zufriedenstellen können. Bedauerlicherweise bleiben die vielen Qualitätsunterschiede als nicht wegzudiskutierendes Fazit stehen, sodass Harald Philipps einziger Beitrag zur Reihe höchstens als Achtungserfolg gewertet werfen kann.
Der dritte Fall der Jerry Cotton-Reihe wurde in deutsch-französischer Zusammenarbeit unter der Gast-Regie von Harald Philipp inszeniert und verfügt über einen spannungsgeladenen Plot, der die vorigen Beiträge leicht übertrumpfen kann. Schnell zeigt sich, dass es zu den gleichen technischen Unsauberkeiten wie in den Vorgängerfilmen kommt, was sich in schlecht simulierten Rückprojektionen oder bescheidener Ausleuchtung zeigt, allerdings lassen sich vergleichsweise schon einige Qualitätssprünge feststellen. Es stellt sich immer als schwierig dar, wenn eine deutsche Produktion Schauplätze der Vereinigten Staaten simulieren muss. Lieblos einkopierte Originalbilder beißen sich somit mit dem Ausgangsmaterial und es kommen atifizielle Noten auf, die sich kaum verbergen lassen. Konzentriert man sich wieder auf das Wesentliche, kommt man ebenso schnell zu dem gut aufgebauten Kriminalfall zurück, dessen Doppelstrategie zweier unterschiedlicher Fischzüge sehr gut abgestimmt wirkt. Dass Gelegenheit Diebe macht – selbst wenn diese längst Kriminelle waren – wird durch die Hamburger Regie spannend ausgearbeitet und rasant präsentiert, sodass sich Jerry Cotton in ein Haifischbecken begeben muss, in dem es von großen und kleinen Fischen nur so wimmelt. Die ursprünglichen Gegenspieler sind schlecht vorbereitet und haben offenbar keine kriminelle Erfahrung, sodass sich Horst Frank empfehlen darf, um dem Ganzen etwas an besonderem Flair zu verleihen. Sein Larry Link wirkt dandyhaft, ungeduldig, blasiert und allzu gelangweilt, solange er anderen das Leben nicht zur Hölle machen kann. Außerdem strahlt er eine perfide Brutalität aus, doch er macht sich nicht gerne selbst die Finger schmutzig. Bereit stehen allerhand Folterknechte, die diese Praktiken auch unverblümt anwenden werden, doch das meiste spielt sich im unmittelbaren Off ab und wird nicht en détail visualisiert. Dennoch blickt man mit Horst Frank auf einen patenten Gegenspieler, der im Rahmen seiner unglaublichen Drohungen absolut ernst zu nehmen ist. Durch Zufall kommt er an 20 Kanister Nitroglyzerin und wird prompt zum Erpresser, um eine komplette Millionenmetropole gegen Lösegeld in den Würgegriff zu nehmen. Die Uhr tickt schließlich unerbittlich und bringt den F.B.I. in eine denkbar schlechte Ausgangsposition.
Genau aus diesem Grund wird auch wieder der beste verfügbare Mann geschickt, der von George Nader sehr dynamisch und vor allem schlagfertig dargestellt wird. Spätestens seit dem ersten Abenteuer der laufenden Reihe war klar, dass Jerry Cotton keine Angst zu kennen scheint und sich ganz natürlich in jede noch so gefährliche Situation stürzt. Ganz selbstverständlich kommen ihm zündende Ideen und er stellt sich mit allem, was er bieten hat, gegen jedes kriminelle Pack. Heinz Weiss kann sich nur schwer aus Naders Schatten herausspielen, wirkt als unterstützende Person, die auch mal den Rücken freihalten kann, jedoch als Freund und Kollege überzeugend. Die Brisanz der Geschichte sorgt für einen ordentlichen Spannungsbogen, der leider durch technische Unsauberkeiten verwässert wird. Ein Fließband von schlecht arrangierten Bildeindrücken zerren zwischenzeitlich mehr an den Nerven als der eigentliche Fall, allerdings kann die Geschichte von einem guten Gegenspieler leben, der von Horst Frank erneut mit einer Ausstrahlung nach Art des Hauses ausgestattet wird. Im Großen und Ganzen bleibt Harald Philipps Cotton-Werk schwach besetzt, profitiert dabei von einigen Underdogs, die mit ganz soliden Zeichnungen auffallen. Bei den Interpretinnen kann leider keine der Damen punkten, sodass Dominique Wilms, Monika Grimm oder Ingrid Capelle beliebig austauschbar wirken. Spätestens wenn die Hitzewelle im Big Apple angekommen ist, und das Nitroglyzerin von alleine in die Luft zu fliegen droht, soll noch ein Exempel statuiert werden, um die Aggression der Gangster-Bande um Larry Link zu unterstreichen. "Um null Uhr schnappt die Falle zu" hätte mit anderen finanziellen Mitteln vielleicht besser ausgesehen, denn der Studio-Charme wird erst gar nicht als solcher identifiziert. Im Endeffekt holen George Nader und Horst Frank als klassische Gegenspieler das meiste aus dieser zwar unterhaltsamen aber völlig vorhersehbaren Geschichte heraus. Untermalt mit einer Musik am Sekundenzeiger von Peter Thomas, entstehen rasante Momente, die im Rahmen eines Krimi-Abenteuers zufriedenstellen können. Bedauerlicherweise bleiben die vielen Qualitätsunterschiede als nicht wegzudiskutierendes Fazit stehen, sodass Harald Philipps einziger Beitrag zur Reihe höchstens als Achtungserfolg gewertet werfen kann.