TÖDLICHE BEUTE - David A. Prior

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Prisma
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TÖDLICHE BEUTE - David A. Prior

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TÖDLICHE BEUTE


● DEADLY PREY / TÖDLICHE BEUTE (US|1987)
mit Ted Prior, Troy Donahue, David Campbell, William Zipp, Fritz Matthews, Dawn Abraham, Suzanne Tara, Thomas Baldwin,
Leo Weltman, Jasper Collins, Brian Edward O'Connor, Sean Holton, Markus Leithold, Charles Veniro sowie Cameron Mitchell
eine Produktion der Action International Pictures
ein Film von David A. Prior

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»Ich töte euch!«


Colonel John Hogan (David Campbell) trainiert eine Gruppe von Söldnern. Finanziert durch dubiose Hintermänner, werden die Männer ausschließlich auf Brutalität, Härte und Unmenschlichkeit gedrillt und es kommt selbst in den eigenen Reihen zu Liquidierungen, falls jemand nicht spurt. Um an Nachschub für ihre Übungen zu kommen, entführen sie wahllos Männer auf offener Straße, die in ihrem Camp zu lebendigen Zielscheiben werden. Als Mike Danton (Ted Prior) eines Tages den Müll herausbringt, wird er ebenfalls geschnappt. Noch ahnt niemand, dass Mike vor Jahren ebenfalls von Colonel Hogan ausgebildet wurde - als einer der Besten. Der Gejagte entwickelt sich schnell zum Jäger und einer unerbittlichen Killermaschine...

Ein Mann übersteht eine harte Ausbildung bei der US-Armee, überlebt den Vietnamkrieg einigermaßen unbeschadet, wird allerdings eines Tages beim simplen Herausbringen des Mülls von skrupellosen Söldnern entführt, die zu Übungszwecken eine tödliche Hetzjagd mit ihm veranstalten wollen. Auf diese Art und Weise hat es schon viele ahnungslose Zivilisten erwischt, aber immerhin muss man sich mit realen Hetzjagden schulen, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Leider haben die Entführer, deren Kameraden und ihr Boss nicht im Traum daran gedacht, dass sie plötzlich den falschen Mann in ihr Todescamp geholt haben, den sie nur mit einer Hose bekleidet in die Prärie schicken, um ihn schwer bewaffnet zur Strecke zu bringen. Die Physis von Hauptdarsteller Ted Prior lässt offenbar niemanden nachdenklich werden, immerhin freut man sich darauf, die zappelnde Beute zu erlegen, doch das Publikum weiß genau, dass sich die Jäger warm anziehen sollten, denn die langjährige Erfahrung hat einen unfehlbaren Killer aus Mike Danton gemacht. Bereits vor der Aktion schwört Mike, dass niemand dieses Kommando überleben wird. Niedrig budgetiert und offenbar in wenigen Tagen als Script zusammengefasst, kann sich dieser kleine Klassiker des B-Actionfilms wirklich sehen lassen, vorausgesetzt man zählt sich zu den unerschrockenen Fans des Genres und derartiger Geschichten, die manchmal noch weniger Sinn als Verstand haben. Die Story ist zugegeben alles andere als uninteressant, aufgrund der Rahmenbedingungen jedoch etwas repetitiv, sodass man dem Empfinden nach eine Stunde nichts anderes zu sehen bekommt, als das Ausschalten und Abschlachten der vermeintlichen Jäger, denen ihr eigenes Territorium gar keinen Vorteil bringt. Hierbei kann der Mann der Stunde auf zahlreiche Tricks und Fallstricke aus seiner Zeit bei der Armee zurückgreifen, und es kommt hauptsächlich zu brutalen Todesszenen, in denen sich die Spannung entladen kann. Da man es offensichtlich mit einer Horde Idioten zu tun hat, kann das Blut ungehindert in Fontänen sprudeln.

Tödliche Waffen, unsichtbare Fallen und eine Armee von Mäusen, die sich in fataler Weise mit Katzen verwechseln, bilden das Elixier dieses unbarmherzigen Reißers, in dem sich die Rollen vertauschen, die Kräfte aber nur selten verschieben. Ted Prior hat schließlich nicht weniger zu tun, als seine Stärke, Cleverness und einen unbändigen Überlebenswillen zu demonstrieren - gelegentlich unterhält er sich auch mit seinen Opfern, um an wichtige Informationen zu gelangen. Aber er macht keine Gefangenen, bis auf eine Ausnahme, um schließlich einen Verbündeten in dieser unübersichtlichen Hölle zu haben. Prior wirkt nicht zuletzt oder eigentlich ausschließlich wegen seiner körperlichen Überlegenheit so überzeugend, die hier praktischerweise auf einem Silbertablett und lediglich in kurzer Hose serviert wird. Auch er muss Federn lassen, aber der eiserne Wille lässt ihn zum Endgegner werden. Die Dialoge sind karg, schließlich gibt es nicht viel zu diskutieren, die Gewaltspitzen umso aussagekräftiger. Hierbei lassen sich sogar immer wieder kleine Steigerungen beobachten und abrufen, bis es sogar noch zu einigen kleineren Überraschungen kommt, die jedoch die schwarze Seele dieses Flicks unterstreichen. Schauspielerisch gesehen gibt es hier nicht viel Spektakuläres zu entdecken, physisch allerdings schon. Am Ende knipst Mike Danton, gegen den selbst schweres Kriegsgerät nichts auszurichten weiß, über 50 Söldnern das Licht aus, die vielleicht besser vorher von ihm ausgebildet worden wären, um den Hauch einer Chance zu haben - aber wer konnte dieses Fiasko schon ahnen? Regisseur David A. Prior hat hier im Rahmen der Möglichkeiten alles richtig gemacht, indem er einfach alles seinen unausweichlichen Lauf nehmen lässt, sodass Action-Cracks doch zufrieden mit dem überschaubaren Angebot sein dürften. Am Ende deutet sich an, dass dieser Alptraum so schnell kein Ende haben dürfte und daher darf man sich sogar auf eine in weiter Ferne liegende Fortsetzung freuen. "Tödliche Beute" - ein interessanter Titel mit doppeltem Boden - hält in jeder Beziehung, was er verspricht. Trash und Smash in einem.

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