LO SGARBO - Marino Girolami

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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LO SGARBO - Marino Girolami

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Lo sgarbo (IT)
Le châtiment (F)
Chantagem em Londres (POR)
Rudeness


IT 1975

R: Marino Girolami
D: Luis Vito Russo, Leonard Mann, Karin Schubert, Hélène Chanel, Tom Felleghy, Nello Pazzafini, Romano Puppo, Guido Celano, Arturo Dominici, Luciano Crovato, Attilio Dottesio, Samantha Elgard u.a.



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Italienische Erstaufführung: Juni 1975

Score: Vasco Vassil Kojucharov

Cinema-Italiano-db

IMCDb

OFDb




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Nachdem der Mafioso Salvatore Mannino (Luis Vito Russo) infolge eines geplatzten Drogendeals mit seiner Racheaktion etwas zu arg über Stränge schlug, beordert ihn sein Patenonkel Don Lipari (Arturo Dominici) zurück nach Palermo, wo er ihn unter die Fittiche von Don Mimi (Guido Celano) stellt, einem Paten fortgeschrittenen Alters, der sein Leben in einem Rollstuhl fristet. Gemeinsam mit seiner Geliebten Marina (Karin Schubert), die er ursprünglich im Kindesalter als seine Tochter adoptierte, bewohnt er eine noble Villa am Rande der Stadt. Doch spätestens als Salvatore mit seinem Aufpasserkumpel Vito (Leonard Mann) das Anwesen betritt, hängt plötzlich der Haussegen in der Villa von Don Mimi schief, denn gleich beim ersten Zusammentreffen verlieben sich Mannino und Marina ineinander, was wiederum katastrophale Folgen für die beiden Frischverliebten nach sich ziehen sollte. Doch bis es soweit ist, muss sich Salvatore zunächst noch ein paar Brötchen verdienen, wozu er als erstes einen brutalen Raubüberfall auf eine geheime Glückspielgemeinde begeht. Als nächstes reisen Salvatore und Vito nach London, wo sie sich zunächst von der reizenden Lady White (Hélène Chanel) in die besseren Gesellschaftskreise einführen lassen, um einige Mitglieder (Tom Felleghy, Bruno Alias und Giulio Baraghini) im Anschluss mit eigens fotografierten Schnappschüssen ihrer ausgedehnten Liebeseskapaden zu erpressen. Als Nächstes reisen die beiden nach Paris, wo Salvatore sogleich den Killer (Romano Puppo) eines unliebsamen Konkurrenten ausschaltet. Zurück in London veröffentlicht Salvatore einige seiner kompromittierenden Schnappschüsse in einer britischen Tageszeitung, was wiederum für den betroffenen Lord Walley (Renzo Marignano) zu einem heftigen Skandal wird. Eigentlich könnte für Salvatore alles so weiterlaufen, wäre da nicht der aufgebrachte Don Mimi, der zwischenzeitlich Kenntnis von der Liebesaffäre der beiden Turteltäubchen erlangt hat...



Ein durchwachsener Mafiafilm, den Marino Girolami 1975 im Fahrwasser des Erfolgs von Coppolas ersten beiden PATEN-Teile inszenierte. Obwohl der Film suggeriert, sowohl in London, Rom, Palermo, in den Vereinigten Staaten als auch in Paris gedreht worden zu sein, fand der Großteil der Filmaufnahmen in den 'De Paolis I.N.C.I.R.-Studios' in Rom statt. Lediglich Palermo und Paris dienten als reale Drehkulissen, bei allen anderen Städten wurde auf bestehendes Archivmaterial zurückgegriffen, welches gekonnt zwischen die Studioaufnahmen hineingeschnitten wurde. Zwar entpuppt sich Girolamis LO SGARBO als ein bitterernstes Unterfangen, bei dem der Hauptdarsteller Luis Vito Russo keinerlei Gefangenen macht, aber so richtig in Fahrt kommt der Film nur punktuell. Dafür bietet der Streifen eine ganze Menge nackter Tatsachen, für die sich in erster Linie die beiden Damen Hélène Chanel und Karin Schubert verantwortlich zeigen. Obwohl es LO SGARBO zu keinem Zeitpunkt gelingt, auch nur ansatzweise in die Fußstapfen des amerikanischen Filmvorbilds zu schlüpfen, versucht dieser seine Akzente vielmehr durch nackte Tatsachen sowie gewaltsame Auseinandersetzungen zu setzen - was ihm schließlich auch problemlos gelingt. Ansonsten erinnert Girolamis niedrigbudgetiertes Mafia-Epos ein wenig an den Film Noir, dessen bitteres Ende obendrein in der vorherrschenden Hoffnungslosigkeit aufgeht. LO SGARBO basiert übrigens auf einem Drehbuch, für das sich kein Geringerer als Antonio Margheriti verantwortlich zeigte. Dennoch bleibt der Streifen etwas hinter seinen eigentlichen Möglichkeiten.


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