Argoman - Der phantastische Supermann (D)
Come rubare la corona d'Inghilterra (IT)
Superman le diabolique (F)
Superman contre les robots - Argoman super diabolico (F)
Argoman: Asalto a la corona de Inglaterra (ES)
Asalto a la corona de Inglaterra (ES)
Argoman - Superfantomen (SWE)
Superman diabolico (BE)
Superdijabolik (JUG)
How to Steal the Crown of England
Argoman the Fantastic Superman
The Fantastic Argoman
IT 1967
R: Sergio Grieco
D: Roger Browne, Dominique Boschero, Eduardo Fajardo, Nadia Marlowa, Nino Dal Fabbro, Mimmo Palmara, Edoardo Toniolo, Andrea Bosic, Tom Felleghy, Fulvio Mingozzi, Frank Richardson u.a.
Deutsche Erstaufführung: 28.12.1978
Synchronkartei
FSK-Freigabekarte
Score: Piero Umiliani
IMCDb
OFDb
"Wie Sie wissen, bin ich im Besitz von über 3 Millionen Francs. Wenn Sie sich weigern mir den Muradow A4 auszuhändigen, werde ich Frankreich mit Banknoten überschütten und damit eine verheerende Inflation verursachen."
In England wird das wertvollste Stück aus der Schatzkammer im Londoner Tower gestohlen, die St.-Krone. Scotland Yard verdächtig Argoman (Roger Browne), den phantastischen Supermann, den alle wegen seiner übernatürlichen Kräfte und seiner telekinetischen Fähigkeit fürchten. Keiner kennt seine wahre Identität. Doch eben dieser wird zur Aufklärung unter seinem bürgerlichen Namen Sir Reginald Hoover zu Rate gezogen, da er sich in der Unterwelt sehr gut auskennt. Er führt nach außen hin das Leben eines charmanten und reichen Playboys. Er lebt zurückgezogen in einer feudalen Villa am Meer, die mit erlesenen Trophäen aus den Schatzkammern der ganzen Welt geschmückt ist. Sein einziger Schwachpunkt ist Sex, denn danach setzen bei ihm für 6 Stunden sämtliche Superkräfte aus. Doch die Krone wird zurückgegeben. Stattdessen wird ein geheim gehaltener Riesendiamant gefordert, mit dessen Fähigkeiten die Anführerin Jenabelle (Dominique Boschero), die selbsternannte Herrscherin der Welt, die Erde regieren will. (Quelle: DVD)
In Sergio Griecos Superheldenepos, das sowohl on location in London und Paris sowie in den Cinecittà-Studios gedreht wurde, geht es grundsätzlich gemächlich zur Sache. Hinzu gesellt ein von Roger Browne gespielter Supereld im mimosengelben Spandex-Outfit, der mit zahlreichen Superkräften gesegnet wurde. Neben einem Supergehör sowie telekinetischen Kräften besitzt Argoman die Fähigkeit, mit einem Luftzug bis zu 33 Minuten und 9 Sekunden unter Wasser auszuharren, was ihn wiederum für seine Gegner zu einer schwer zu knackenden Nuß macht, die diesen obendrein schwer im Magen liegen würde. Was zunächst wie ein astreiner Eurospy-Film beginnt, wandelt sich mit fortschreitendem Handlungsverlauf allmählich in einen charmant wirkenden Superhelden-Unfug, in dem dann nicht nur klobige Folterroboter gekidnappte Frauen belästigen, sondern auch radioaktive Zigaretten mit der Absicht verteilt werden, deren Konsumenten unbehelligt mit Strahlungsmessgeräten hinterherspionieren zu können. Kein Wunder, dass der in Italien unter dem Titel „COME RUBARE LA CORONA D'INGHILTERRA' ('Wie man die Krone Englands stiehlt') veröffentlichte Film auch zunächst als ein lupenreines Eurospy-Abenteuer vermarktet wurde, bevor man erst später dazu überging, das etwas ulkig ausschauende Supermännlein in den Mittelpunkt der Werbekampagne zu rücken.
Gedreht wurde dieser unterhaltsame Unfug von keinem Geringeren als dem bereits eurospy-erprobten Sergio Grieco, der viele Jahre später mit seinen beiden Polizeifilmen DER TOLLWÜTIGE und I VIOLENTI DI ROMA BENE in ausgewählten Filmkennerkreisen noch für mächtig Furore sorgen sollte. Was sein kurioses Superheldenepos ARGOMAN anbelangt, so kann dieses als Parodie auf die Superargo-Filme mit Giovanni Cianfriglia angesehen werden, die kurz zuvor das Licht der italienischen Filmwelt erblickten. Was die meisten Superheldenfilme aus dieser Dekade gemein haben, sind nicht nur drollig aussehende Supermänner in Strampelanzügen, sondern auch Anleihen aus dem artverwandeten Eurospy-Genre, die wiederum gekonnt mit dem Abgründigen der Fumetti neri vereint wurden. Im Mittelpunkt von Sergio Griecos Film steht ein kolossaler Diamant namens Waradoff A-4, mit dem man jegliches Material dieses Planeten biegsam machen kann. Kein Wunder also, dass dieser prächtige Edelstein von der französischen Regierung im Tresorraum der Nationalbank sicherheitsverwahrt wird, was aber wiederum die von Dominique Boschero verkörperte Superschurkin Jenabelle nicht davon abhält, sich diesen kurzerhand unter den Nagel zu reißen, bevor er ihr in ihrem psychtronischen Schurkenversteck durch Argoman wieder abspenstig gemacht werden soll. Neben den gut aufgelegten Schauspielern und Shauspielerinnen, zu denen neben den bereits genannten auch Eduardo Fajardo, Tom Felleghy, Andrea Bosic, Fulvio Mingozzi und Mimmo Palmara zählen, sticht insbesondere die gelungene Fotografie des Kamermanns Tino Santoni hervor, mit der der Film den gesamten Handlungsverlauf über glänzt. Was die deutsche Synchronfassung betrifft, so entpuppt sich diese als allerste Sahne.
Fazit: Ein superheldenhafter Filmspaß, in dem andauernd mit den Augen gezwinkert wird.
Filmplakate:
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Score:
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Deutscher Kinotrailer: