Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

[alex_wintermute]

The Crow (1994)

Einfach nur exzellent! Eine unglaubliche Rachegeschichte im Gothic Look. Was Alex Proyas hier leistet ist absolut fantastisch. In seinem Farbfilm "The Crow", der sehr nah an dem ursprünglichen S/W Comic von James O'Barr ausgerichtet ist, stimmt einfach alles. Was Proyas Werk "The Crow" auszeichnet ist seine visuelle Ästhetik, düstere Atmosphäre, fesselnde Handlung und seine starke emotionale Tiefe. Mir gefällt Eric Dravens Charakter in Proyas Film sogar etwas besser, als im originalen James O'Barr Comic. Im Film kommt Eric Draven noch etwas charismatischer rüber. Das liegt vor allem an der Oscar würdigen Leistung von Brandon Lee, er liefert die beste Performance seiner gesamten Karriere ab. Brandon Lee gibt wahrlich alles. Das tragischste an "The Crow" ist, dass Brandon Lee am Set starb. Deshalb mussten einige Szenen ohne ihn gedreht werden, was man dem Gesamtfilm aber nicht ansieht. Michael Wincott, der im Film den Antagonisten spielt, ist ebenfalls positiv zu erwähnen, wie seine Truppe um ihn, ihre schauspielerischen Leistungen sind allesamt auf einem sehr hohen Level. Für Michael Wincott ist es die Rolle seines Lebens. Er verkörpert den bedrohlichen Top Dollar in Perfektion. "The Crow" profitiert immens von seinem Cast. Die Kinematographie und das Pacing sind herausragend. "The Crow" besitzt einen ganz eigenen Rhythmus. Schwarzer Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Die Filmmusik realer alternativer Rockbands hat mir sehr gut gefallen, nebst der epischen Musik von Graham Revell. "The Crow" ist ein absolut fantastischer Film mit einer exzellenten Thematik: Verlust, Rache und Erlösung. Es gibt nichts Schöneres. Als ich den Film damals im Kino auf großer Leinwand gesehen habe, wurden meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Eines der besten Comic Verfilmungen aller Zeiten, die ich jemals gesehen habe. Beides - Comic und Film - sind Meisterwerke ihres Faches. Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen sie aus. In ihnen steckt jede Menge Herzblut. Beides Meisterwerke. 10/10

[alex_wintermute]

8 Man After (1993)

Mir hat das Werk sehr gut gefallen, ein interessanter SciFi Anime über Cyborgs und einem Superhelden namens 8-Man, der sie allesamt zur Strecke bringt. Der Anime besteht aus 4 OVA Episoden, die zusammen einen in sich geschlossenen Film ergeben. Dabei kombiniert das Werk geschickt SciFi mit Krimielementen. "8 Man After" basiert auf einem Manga von Kazumasa Hirai und Jiro Kuwata aus den 60er Jahren, im gleichen Jahrzehnt sind auch eine TV-Serie und ein Realfilm entstanden, die ich bis dato alle noch nicht kenne. Diese Version hier stammt aus den 90er Jahren und scheint wesentlich gewaltätiger und brutaler zu sein als alle ursprünglichen Versionen. Der Hauptcharakter der Geschichte heißt 8-Man, er ist ein recht komplexer Held. 8-Man muss sich nicht nur gegen einen Gangsterboss namens Puppetmaster beweisen, der die Stadt mit seinen eigenen Cyborgs und seinem Cyber Dope an sich reißen will, sondern 8-Man muss sich auch seiner eigenen Vergangenheit stellen und einem inneren Kampf/Konflikt mit einem anderen Ich aufnehmen, um nach der Verwandlung in den Superhelden seine Aggressionen besser kontrollieren zu können. 8-Man erinnert ein wenig an Flash, er besitzt Superkräfte und kann sich blitzschnell bewegen, was ihm im Kampf gegen das übermächtige Verbrechersyndikat gewisse Vorteile erbringt. Mir hat der Anime sehr gut gefallen. Es ist zwar kein Meisterwerk in dem Genre aber durchaus sehenswert, gerade für Fans von Animes mit 80er/90er Jahre Flair bzw. Retrocharme. Den Anime habe ich mir mal komplett im deutsch gegeben, eine japanische Tonspur ist zwar auf der DVD von Picture Lake/Schröder Media vorhanden, aber leider existieren keine deutschen Untertitel. Die Stimmen bzw. die Synchronisationen der einzelnen Charaktere erscheinen mir alle recht gut. "8 Man After" ist mehr etwas für Nostalgiker, die kommen wahrscheinlich mehr auf ihre Kosten als die junge Generation von heute. Vergebe mal gut und gerne 8/10

[Sid Vicious]

Heute mag ich I W, W D L S G H eigentlich recht gern.

Mag ich heute auch noch gern, genau wie "Scream" und solche Sachen. Habe mir damals selbst die Ultra-Billo-Ableger immer ganz gerne angesehen. Da hätt ich sogar nach 100 Jahren auch nochmal Bock drauf.

Gute Idee. SCREAM 1 bis 3 habe ich auf DVD. Dereinst ziemlich nah zum Verkaufsstart erworben. Den ersten musste ich eben etwas länger suchen, da ich meine DVDs nach Label sortiere. Bei VHS-Fans ebenfalls üblich. Aber geil, cooler Reminder!

[alex_wintermute]

Sei froh, dass Du "Scream" auf DVD hast. Unrated.

[Prisma]

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Und ich habe beim Suchen noch "Düstere Legenden" gefunden. Werde ich mir auch nochmal anschauen. Ich denke, dass die hier genannten Filme auch heute noch ganz gut funktionieren können.

[Sid Vicious]

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Und ich habe beim Suchen noch "Düstere Legenden" gefunden. Werde ich mir auch nochmal anschauen. Ich denke, dass die hier genannten Filme auch heute noch ganz gut funktionieren können.

Davon habe ich den Ersten. Ich weiß immo nicht, ob es noch weitere SCREAM-Nachahmer gab. Gab es bestimmt, und die Horror-Covention-Spacken werden vermutlich auch den jeweilgen Cast runterbeten können, da sie von allen Starlett(chens) ganz, ganz viele Autogramme haben.

Apropos Starlett(: Danielle Harris ist bei DÜSTERE LEGENDEN 1 am Start. Schaue ich mir demnächst also tatsächlich an.

[Richie Pistilli]

Augen der Angst (GB 1960) R: Michael Powell

Eine überwältigende Meisterleistung, die Michael Powell 1960 auf die Beine gestellt hat. Habe mir den Film nach über 10 Jahren soeben mal wieder angeschaut und bin völlig geplättet. Ein sehr intensives Filmerlebnis, das vermutlich die nächsten Tage noch nachwirken wird. Zudem habe ich PEEPING TOM zum ersten Mal mit der ursprünglichen Kinosynchro gesehen, die sprechertechnisch der Neusynchro von 2006 weit überlegen ist, obwohl sie teilweise etwas sinnentstellt sein soll.
Weiß zufällig jemand, worin sich die beiden Synchronfassungen inhaltlich unterscheiden?

Als Fan des italienischen Giallo ist PEEPING TOM unverzichtbar, denn vermutlich war es das erste Mal, dass die Kamera die Perspektive des Täters einnimmt und den Zuschauer somit hautnah an dessen voyeuristischen Mordtaten teilhaben lässt. Hinzu gesellt sich eine brillante Bildgestaltung sowie eine hervorragend ausgeleuchtete Farbgestaltung. Ferner beeindruckten mich sowohl die detailverliebten Filmsets als auch die schauspielerische Leistung der beteiligten Darsteller - vorne weg natürlich die Darbietung von Karlheinz Böhm. Eine Wucht von Film.

Habe mir die vorgestern die neue BD von StudioCanal zugelegt, die den Film in seiner ganzen Farbenpracht wiedergibt und obendrein die beiden deutschen Synchronfassungen mit an Bord hat. Besaß bis dato nur die alte DVD mit der Neusynchro, die jetzt guten Gewissens in Ruhestand geschickt werden kann.

[alex_wintermute]

@ Richie Pistilli

Da bin ich 100% bei Dir. "Peeping Tom" finde ich ebenfalls absolut herausragend. Kein US-Werk und seiner Zeit weit voraus. Das Thema Voyeurismus und Gewalt wird in dem Film äußerst interessant dargestellt. Karlheinz Böhm verkörpert die komplexe und verstörende Natur des Hauptcharakters Mark Lewis in Perfektion. Seine Performance ist absolut überzeugend, wahrlich phänomenal. Er trägt den Film im Alleingang. Auch ist die visuelle Gestaltung des Films bemerkenswert. Michael Powell verwendet z.B. innovative Kameratechniken, die den Zuschauer in die Perspektive des Mörders versetzen, was eine unglaubliche und unheimliche Intimität und Intensität erzeugt. So etwas habe ich in der Form bzw. Härte vor "Peeping Tom" in keinem anderen Film gesehen. "Peeping Tom" hat auch einen enormen Einfluss auf das Thriller-, Slasher- und Horror- Genre gehabt und ist für mich ganz klar ein Meisterwerk des britischen Kinos.

[Richie Pistilli]

@ alex_wintermute: Dem ist rein gar nichts mehr hinzuzufügen.

Bin von dem gestrigen Filmerleben immer noch total geflasht.
So etwas hatte ich schon lange nicht mehr, obwohl ich den Film bereits vor vielen Jahren schon einmal gesehen habe.
Werde mir im Laufe des Tages noch das Bonusmaterial der neuen BD zu Gemüte führen.

[alex_wintermute]

Amoklauf (1994)

Recht provokantes Low Budget Spielfilmdebüt von Uwe Boll. Der Film ist eine Charakterstudie über einen isolierten, instabilen, kranken Menschen der zum psychopatischen Killer mutiert. Ein recht düsterer und beunruhigender Serienkillerfilm aus Deutschland. "Amoklauf" fühlt sich in der Gesamtheit wie ein Abschlussfilm eines Studenten an. Die aktuelle Bewertung auf OFDB von 3,9/10 kann ich nicht nachvollziehen, die Note wird dem Werk absolut nicht gerecht. "Amoklauf" ist nichts für schwache Nerven und schon gar nichts für Mainstream Gucker. "Amoklauf" ist provozierend, gesellschaftskritisch, rau, rücksichtslos, zynisch, brutal und pervers. Ich wurde jedenfalls ca. 58 Minuten lang ganz gut unterhalten. Vergebe mal 7/10.

[Richie Pistilli]

Ein Mann besiegt die Angst (USA 1957) R: Martin Ritt

Martin Ritts Debütfilm von 1957 entpuppt sich als ein packendes Sozialdrama im Gewand eines Film Noirs, in dem die beiden zum damaligen Zeitpunkt noch recht unbekannten Schauspieler John Cassavetes und Sidney Poitier die Hauptrollen übernahmen. Der Streifen handelt von einer Männerfreunschaft, die sich im harten Arbeitermilieu eines New Yorker Güterbahnhofs gegenüber gewaltsamer Anfeindungen weißer Rassisten beweisen muss. Ein kompromissloses Spielfilmdebüt, das sich auf feinfühlige Weise bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt mit dem Thema Rassismus auseinandersetzt. Absolut sehenswert!

[alex_wintermute]

Schultze Gets the Blues (2003)

Exzellent! Das Werk ist voller Gefühl, ohne sentimental oder kitschig zu werden und bleibt lange Zeit im Gedächtnis haften. Das Tempo in "Schutze Gets the Blues" ist eher gemächlich, es braucht seine Zeit, bis sich der Film entwickelt, was ich im Zeitalter hektischer Schnitte aber durchaus zu schätzen weiß. Horst Krause als Schultze einfach nur großartig. Er ist die tragende Hauptfigur des Films. Er versprüht eine Menge Charme und spielt seine Rolle erstaunlich gut und authentisch. Wahrlich unglaublich, dass "Schultze Gets the Blues" das Spielfilmdebüt von Autor und Regisseur Michael Schorr ist. "Schultze Gets the Blues" löste bei mir unzählige Schmunzler und echtes Mitgefühl aus. Ein Film, der einem tief im Herzen berührt. Ich wurde jedenfalls prächtig unterhalten. Ein wahres Meisterwerk aus Deutschland. Gerne 9-10/10

[alex_wintermute]

Manie Manie (1987)

Ein fantastisches Anime Werk was als Anthologie konzipiert wurde und 3 Kurzfilme beinhaltet, die von 3 großen Namen der Anime Welt geschrieben und inszeniert wurden, was zu sehr unterschiedlichen Animationsstilen und Erzählansätzen führte. Da wäre zum einen Yoshiaki Kawajiris faszinierendes Werk "The Running Man", eine Geschichte über einen futuristischen Rennfahrer, der in seinem letzten Rennen an seine Grenzen geht, um den Sieg zu erringen. Der visuelle Stil des Anime hat mich vollkommen beeindruckt. Die Animationen sind sehr detailreich und befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. Yoshiaki Kawajiri dürfte einigen Anime Fans bereits durch "Ninja Scroll", "Vampire Hunter D: Bloodlust", "Wicked City", "Goku Midnight Eye", "Demon City Shinjuku" und "Cyber City Oedo 808" bekannt sein. Hier ein wirklich gelungenes Frühwerk aus den 80er Jahren von ihm. Mir hat "The Running Man" außerordentlich gut gefallen. Der Kurzfilm von Yoshiaki Kawajiri war auch der entscheidende Kaufgrund der DVD bei mir. Zum anderen ist in "Manie Manie" der wunderbare Kurzfilm "Labyrinth" von Regisseur Rintaro enthalten, der später "Metropolis" aka "Robotic Angel" inszenierte. "Labyrinth" ist eine wirklich interessante und skurille Geschichte voller unvorhersehbarer Ereignisse eines jungen Mädchens mit ihrer Katze, welche uns in ihre surreale Welt entführt bzw. in eine Spiegelwelt eintauchen lässt. Der Animationsstil ist recht innovativ und faszinierend zugleich. "Labyrinth" ist wunderschön animiert, ebenfalls auf einem sehr hohen Level. Fans die sich von surrealen Animes begeistern lassen, kommen voll auf ihre Kosten. Und zu guter Letzt wäre da noch Katsuhiro Ôtomo, bekannt durch den Klassiker "Akira", der uns mit seinem Shortanime "The Order To Stop Construction" in die Welt der Roboter entführt. Die Geschichte handelt von einem jungen Mann, der eine Robotercrew einer automatisierten Baustelle von ihrer Arbeit abhalten muss bzw. gegen ein Chaos pseudointelligenter Maschinen kämpfen muss. "The Order To Stop Construction" ist eine Gesellschaftssatire mit kritischen Untertönen. Wahrlich ein faszinierendes Werk. Mir haben alle 3 Werke sehr gut gefallen. Alle 3 Werke sind auf ihre Art sehr originell. Jeder einzelne Anime in "Manie Manie" steht für sich selbst, bildet eine eigenständige Geschichte und sticht in seinem ganz eigenen Animationsstil hervor. "Manie Manie" ist eine starke, aber kurze Sammlung japanischer Animationsfilme aus den 80er Jahren. Für mich hätten alle 3 Kurzfilme in dieser Anthologie einen ganz eigenen Spielfilm verdient. Für Anime Fans ein absolutes Must See. 9-10/10

[alex_wintermute]

Der Krieger und die Kaiserin (2000)

Großartiger Film aus Deutschland. Tom Tykwers "Lola rennt" empfand ich schon als erfrischend gut. "Der Krieger und die Kaiserin" weist im direkten Vergleich dazu weniger Tempo auf, ist in meinen Augen aber mindestens genau so gut, wenn nicht sogar einen Ticken besser. Das Werk ist eine unkonventionelle und ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier unterschiedlicher Menschen, die sich durch Zufall begegnen und deren Schicksal ihren Lauf nimmt. Tom Tykwer zeigt mit "Der Krieger und die Kaiserin" einmal mehr, dass er mit Herz und Seele Geschichten erzählen kann. "Der Krieger und die Kaiserin" ist voller Gefühl, was vor allem an der wunderbaren Chemie zwischen Franka Potente und Benno Fürmann liegt, die im Film zwei Charaktere spielen, die gegensätzlicher nicht sein können. Sie liefern eine erstaunliche Leistung ab, sie gehen in ihren Rollen komplett auf. Gegensätze ziehen sich bekanntermaßen an. Ihre Darbietung erstrahlt in einem ganz besonderen Licht. "Der Krieger und die Kaiserin" ist ein modernes Märchen, angesiedelt in einer Großstadt in Deutschland. Die Kinematographie ist absolut klasse, ebenso der Soundtrack. Mir hat der Film außerordentlich gut gefallen und kann ihn nur jedem ans Herz legen. Es lohnt sich. Absolute Empfehlung. 9+/10

[alex_wintermute]

Das finstere Tal (2014)

Grandios! Hätte niemals für möglich gehalten, dass eine deutsch-österreichische Co-Produktion so einen tollen Rachewestern, der in den Alpen gegen Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist, auf die Reihe kriegen. Das Werk sticht nicht nur wegen seiner atemberaubenden Schnee- und Winterlandschaften in den Alpen hervor, sondern punktet mit einer wirklich interessanten Story und seiner exzellenten Besetzung, deren schauspielerische Leistung bis in die kleinste Nebenrolle absolut fantastisch ist. Allen voran Sam Riley in der Rolle des seltsamen Fremdlings. Allgemein ist das Wek recht wortkarg gestaltet. Es gibt nur wenige und kurze Dialoge des Protagonisten, was ihn umso interessanter macht und ich in Western der Art zu schätzen weiß. Es gibt auch keinerlei Humor in diesem Film. Alles ist rau, hart, bitter und ernst. Das langsame Tempo des Films passt perfekt zur düsteren ja fast schon melancholischen Stimmung. Obwohl die Geschichte recht langsam beginnt, entwickelt sie sich zu einem hochwertigen Rachefilm der etwas anderen Art. Es wird nie langweilig, die zugrunde liegende Handlung wird langsam enthüllt. Mich hat "Das finstere Tal" von Anfang an in den Bann gezogen. Auch visuell ist der Film meisterhaft gemacht. Die Kinematographie ist vom Feinsten. Das liegt an der hervorragenden Kameraführung von Thomas W. Kiennast. Absolut vorbildlich, unfassbar gut der Mann. Wer hätte das gedacht, dass ausgerechnet ein Alpen Western der Extraklasse aus Deutschland und Österreich das Licht der Welt erblickt. Ich bin wahrlich immer noch positiv überrascht, meine Erwartungshaltung wurde bei weitem übertroffen. "Das finstere Tal" von Andreas Prochaska darf in keiner anständigen Western Sammlung fehlen. Absolute Empfehlung. 9-10/10

[alex_wintermute]

Mr. Long (2017)

Exzellenter Genre Mix unter der Regie des japanischen Regisseurs Sabu, einer der kreativsten Filmemacher überhaupt, zumindest in meinen Augen, dessen Frühwerk wie "Dangan Runner", "Monday", "Drive", "Unlucky Monkey" und "Postman Blues" ich wahrlich aufgrund ihres eigentümlichen Humors liebe. "Mr. Long" ist nun eine ungewöhnliche Genre Mischung aus Drama, Action, Komödie, Liebesfilm und Arthaus. Sabu schafft all diese Elemente geschickt miteinander zu verbinden und ein Kunstwerk daraus zu erschaffen. Emotionen von Wut bis hin zu Mitgefühl werden abgedeckt. Der Film handelt von einem Auftragskiller, dessen Auftrag fehlschlägt und er selbst verletzt in einem verarmten und vereinsamten Stadtgebiet untertauchen muss. Dort wird er mit Menschen konfrontiert, die sein Innenleben im Laufe der Zeit verändern und seine positiven Seiten zum Vorschein bringen. Ihre Beziehung verändert ihn im Wesen, auch wie er zukünftig sein Leben neu gestalten will. Doch es gibt ein Problem, seine Vergangenheit holt ihn ein. Mich hat der Film von Anfang bis Ende in den Bann gezogen, es ist eine Geschichte, die die menschliche Seite eines ansonsten professionellen Killers zeigt, der bereit ist, sein Leben hinter sich zu lassen und zumindest den Versuch unternimmt neu von vorne zu beginnen. Das Tempo des Films ist eher ruhig gehalten, um seine Charaktere zu entwickeln, insbesondere den des schweigsamen Protagonisten, brillant gespielt von Chang Chen als Mr. Long. Es ist ein recht wortkarger Film, die Dialoge sind bis auf das Wesentliche reduziert, dafür punktet das Werk mit seinen faszinierenden Bilderwelten in denen uns Sabu entführt. Die Kinematographie ist absolut großartig. Alle Schauspieler leisten hervorragende Arbeit in der Darstellung ihrer Charaktere. Sie kommen sehr authentisch rüber und man kann mit ihnen und ihren Problemen wahrlich mitfühlen. Ein höchst emotionaler und fantastischer Film, der mir außerordentlich gut gefallen hat. 9-10/10

[alex_wintermute]

Violent Night (2022)

Eine erfrischende und schwer unterhaltsame Action Weihnachtskomödie der besonderen Art. Tommy Wirkola hat sich selbst übertroffen. Er schafft es geschickt Weihnachtszauber mit harter Action und moderner Komödie zu verknüpfen. Der norwegische Regisseur besitzt seit seinen beiden exzellenten Nazi Zombie Splatter Perlen "Dead Snow" und "Dead Snow - Red vs. Dead" in gewissen Kreisen einen hohen Stellenwert. Hier versucht er sich nun an einen modernen Weihnachtsfilm der Extraklasse, was ihm in meinen Augen durchaus gelungen ist. Wie der Titel schon impliziert ist sein neuestes Werk "Violent Night" nichts für zartbesaitete Menschen. Der Weihnachtsmann im Film wirft einen zynischen Blick auf die Menschheit und rechnet mit den bösen Menschen auf höchst brutale Art und Weise ab. "Violent Night" hält sich in Sachen Gewalt nicht zurück, das Werk beinhaltet jede Menge brutale Action, ist stellenweise sehr hart und geht weit darüber hinaus ein Kinderfilm zu sein. David Harbours fantastische Leistung als desillusionierter Weihnachtsmann macht wirklich Spaß zuzuschauen. Er versprüht in der ungewöhnlichen Rolle des Santa Claus jede Menge Charme. Neben ihm glänzt Leah Brady mit ihrem bezaubernd unschuldigen Charakter, die Tochter der Eltern dessen Haus zur Weihnachtszeit von Kriminellen heimgesucht wird. "Violent Night" ist kein herkömmlicher 08/15 Actionfilm vom Fließband, "Violent Night" ist viel mehr als das. In "Violent Night" gibt es eine wunderbare Beziehung zwischen dem Weihnachtsmann und der Tochter der bedrohten Familie, welche für mich eine zentrale und berührende Komponente des Films ist. Die Beziehung entwickelt sich im Laufe des Films zu einer starken Bindung. Vertrauen, Fürsorge und gegenseitigem Respekt stehen im Vordergrund, neben der harten und blutigen Action. Letztendlich symbolisiert die Beziehung zwischen dem Weihnachtsmann und der Tochter die Kraft der Menschlichkeit und den Glauben an das Gute im Menschen. "Violent Night" ist eine der innovativsten Action Komödien die ich in letzter Zeit bestaunen konnte. Ich wurde ca. 2 Stunden lang im O-Ton prächtig unterhalten. Meine Erwartungshaltung wurde bei weitem übertroffen, das Werk ist für mich zu einem zeitgenössischen Weihnachtsklassiker geworden. Absolute Empfehlung, nicht nur zur Weihnachtszeit. 9/10

[alex_wintermute]

Raumpatrouille Orion (1966)

Ein Meilenstein der deutschen Fernsehgeschichte und eines meiner absoluten Lieblingsserien. "Raumpatrouille Orion" ist eines der ersten deutschen SciFi TV Serien, die im Fernsehen ausgestrahlt wurde und einen großen Einfluss auf das SciFi Genre hatte. "Raumpatrouille Orion" zeichnet sich ganz besonders durch eine interessante Handlung, innovative Spezialeffekte und fantastischen Set Design aus und lebt von seinen liebevollen und charismatischen Charakteren. Es macht unglaublich Spass der Orion Crew um Dietmar Schönherr und Eva Pflug zuzuschauen, sie wachsen alle einem sehr schnell ans Herz. Die Charaktere sind vielschichtig und die Dialoge sind oft humorvoll und clever. Jede Menge Charme versprüht die Orion Crew. Die Kombination aus interessanten Charakteren, spannenden Weltraumabenteuern und futuristischen Technologien macht die TV Serie zu einem Meilenstein des deutschen Fernsehens. Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen diese TV Serie ganz besonders aus. In "Raumpatrouille Orion" steckt jede Menge Herzblut. Es ist zweifelsohne eines der besten SciFi TV Serie aller Zeiten. Wirklich schade, dass nach gerade mal 7 Episoden Schluss war. Hätte gerne noch weitere Episoden über die sympathische Orion Crew um Dietmar Schönherr und Eva Pflug gesehen. Nicht nur für SciFi Fans ein absolutes Muss. Wahrlich ein Kultklassiker. 10/10

[Richie Pistilli]

WILLARD (1971) & BEN (1972)




Während sich WILLARD als ein bemerkenswerter Tiergruselfilm herausstellt, der auf mitreißende Art und Weise das Psychogramms eines mitleiderregenden Außenseiters zeichnet und auch ansonsten in sämtlichen Belangen ganz hervorragend geworden ist, entpuppt sich der Nachfolgefilm BEN nur noch als ein lauer Abklatsch, bei dem obendrein ein nervtötendes Kind im Mittelpunkt steht, das mir mit seinem grausigen Gesang den letzten Nerv raubte. Zu allem Überfluss erhebt am Ende auch noch ein gewisser Michael Jackson seine Stimme, der zur damaligen Zeit als 13-Jähriger das von Walter Scharf komponierte und von Don Black getextete Titellied „Ben“ in einer schmalzumwobenen Schnulzversion eingesungen hatte. Im Vergleich zu WILLARD, den ich mir als zeitloser Klassiker immer wieder ansehen kann, wird BEN in erster Linie von der Maxime "Masse statt Klasse" bestimmt.

[alex_wintermute]

Samurai Champloo (2004–2005)

Exzellent! "Cowboy Bebop" Regisseur Shinichiro Watanabe weiß auch mit dieser TV-Serie zu überzeugen. Es macht unglaublichen Spaß den Hauptcharakteren Mugen, Jin und Fuu auf ihrer Reise nach dem Samurai, der nach Sonnenblumen duftet, zu begleiten. Das charismatische Trio begibt sich durch halb Japan auf ein Abenteuer der besonderen Art und sie wachsen einem auf ihrem Weg zu ihrer Bestimmung immer mehr ans Herz. Alle 3 Charaktere versprühen eine Menge Charme. Brillante Animationen, exzellente Hauptcharaktere, entspannte Atmosphäre, großartige Musik und umwerfende Kampfsequenzen unterstreichen dieses Werk. "Samurai Champloo" ist eines der besten neuen modernen Animes, die ich kenne. Absolute Empfehlung. 9-10/10