Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

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Prisma
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

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TUNNEL DER LEBENDEN LEICHEN

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● DEATH LINE / TUNNEL DER LEBENDEN LEICHEN (GB|1972)
mit Donald Pleasence, Norman Rossington, David Ladd, Sharon Gurney, Hugh Armstrong und Christopher Lee
eine Produktion der Harbor Ventures | K-L Productions | im Avis Filmverleih
ein Film von Gary Sherman

Ein junges Pärchen findet einen Toten in einer U-Bahnstation. Als sie Hilfe holen wollen, ist die Leiche plötzlich verschwunden. Inspektor Calhoun (Donald Pleasence) von Scotland Yard findet heraus, dass es sich bei dem Toten um einen hochrangigen Politiker handelte, außerdem sind bereits mehrere Personen in den Katakomben der U-Bahnschächte verschwunden. Die Suche nach der Wahrheit entwickelt sich zu einem Alptraum...

Gary Shermans Beitrag verfügt über einen atmosphärischen, beinahe gespenstischen Einstieg, und auch die Grundidee des Films klingt zunächst einmal hochinteressant. Der Verlauf nimmt sich insbesondere Zeit bei der Veranschaulichung des Schreckens in den geheimen Schächten der U-Bahn, sodass es zu buchstäblichen Slomo-Fahrten über blutüberströmte, von Ratten zerfressene und ausgehöhlte Leichen kommt, außerdem ist der Grad der Ekel-Effekte sehr hoch angesetzt. Insbesondere die Figur des Ermittlers bekommt einen sehenswerten Anstrich durch Donald Pleasence, der als Zyniker vom Dienst überzeugen kann. Doch dann kippt der Film leider nach einer gewissen Zeit, und man kann gar nicht genau ausmachen, woran es letztlich gelegen hat. Wie gesagt ist die Grundidee einst verschütteter und nie geborgener Bauarbeiter mehr als interessant, auch die Bebilderung und das Ausspielen klaustrophobischer Zustände kann bei der Stange halten. Leider ist es aber so, das die Story am Ende nicht mehr zu bieten hat, als besonders ekel erregende Effekte, und dem Empfinden nach fehlen auch wichtige Erklärungen, bis das Gesamtgeschehen unterm Strich nicht besonders ausgefeilt wirkt. Unterhaltsam ist der Steifen allemal, aber ihm fehlt einfach das unbestimmte Etwas.

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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

Der unbezwingbare Super Chan (1971)

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Eine Schwertkampf Kung Fu Perle vom Feinsten! Made in Taiwan. Regie und Drehbuch stammen von Sun Yang. "Der unbezwingbare Super Chan" ist mit Abstand einer der unterhaltsamsten und auf gewisser Weise urkomischsten Schwertkampf Kung Fu Filme, den ich je gesehen habe. Das Werk ist wahrlich eine Augenweide. Um diesen Film genießen zu können, muss man einige Trashfilme lieben gelernt haben oder zumindest einen Hang zu trashig angehauchten Filmen besitzen. Mit einem Sixpack Bier inklusive macht dieses Werk besonders Spaß. David Tang Wei glänzt als Super Chan, der nach dem Tod seines Meisters auf Rache sinnt. Auf seinem Weg scheint Super Chan unaufhaltsam zu sein, er metzelt sich durch eine unglaubliche Überzahl an Feinden. Am Ende verliert er immerhin einen Arm. Die Kampfszenen sind im Vergleich zu anderen Kung Fu Filmen dieser Art eher schwach bis mau inszeniert, machen aber trotzdem Spaß. Und da wäre noch der wahrlich fantastische Endfight des Films, der jedem Actionfan das Herz höher schlägen lässt. Die Close Ups und Schnitte im Endfight erinnern sehr stark an manch einen guten Italowestern. Ton, Kamera und Schnitt sind zumindest dort absolut perfekt. Das letzte Drittel des Films ist äußerst bemerkenswert. Habe das Werk in der gelungenen deutschen Synchronisation gesehen, der Film kommt in dieser Fassung wesentlich ernster rüber, als in der amüsanten englischen Version. Letztere ist stellenweise wahrlich hilarious, dazu muss man sich nur mal den Trailer auf YT anschauen. Mir gefallen beide Synchronisationsarbeiten sehr. Im O-Ton habe ich das Werk seltsamerweise bis heute noch nicht gesehen. Nach eigenen Angaben wurde "Der unbezwingbare Super Chan" in 34 Ländern verboten. In Deutschland gehört das Werk immer noch zu den beschlagnahmten Filmen nach §131 StGB. Wahrlich unfassbar. Zu Super 8 Zeiten besaß ich nur den 3. Teil des Films mit dem Titel "Der Fürst der Grünen Drachen" in der S/W Fassung auf kleiner Spule. Diesen 3. Teil aber als Knirps rauf und runter geschaut. Es war jedesmal ein fantastisches Erlebnis. Selbst heute noch ist es mir immer noch ein absolutes Vergnügen die DVD trotz Kürzungen dieser vollkommen Over The Top Schwertkampf Kung Fu Perle in meinen Player zu schieben. Super Chan macht höllisch Spaß, in jedem Alter. Mit immensen Nostalgiefaktor vergebe ich mal gut und gerne 8/10. Für das letzte Drittel des Film sogar 10/10
Zuletzt geändert von alex_wintermute am Sa., 27.01.2024 06:02, insgesamt 2-mal geändert.

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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

Robowar (1988)

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Sehr amüsante SciFi Action Trashgranate von Regielegende Bruno Mattei. Der Film ist im Prinzip ein Low Budget Rip Off von "Predator" und "Robocop". Reb Brown spielt die Hauptrolle in dieser actiongeladenen Abenteuergeschichte über kämpfende Männer gegen einen überlegenen Feind. Reb Brown spielt Major Murphy Black, den Anführer einer Gruppe von Söldnern, die auf eine Mission geschickt werden, über die sie nur sehr wenige Details haben, bis ihnen ein außer Kontrolle geratener Hightech Killerroboter namens Omega-1 gegenübersteht. Eine kybernetische Tötungsmaschine, Fusion aus Roboter und Mensch, die zu einer ultimativen Waffe entwickelt wurde. Omega-1 gilt es nun zu eliminieren. In aggressiver Testosteron Manier beginnt die Schlacht im Dschungel. Es wird aus allen Rohren gefeuert, gewaltige Schießereien garniert mit Explosionen und atemberaubenden Sprengstoffeinsätzen sind zu bestaunen. Dazu kommen die wundervollen Dialoge. Reb Brown steht im Zentrum des Geschehens, er versprüht wie gewohnt jede Menge Charme bei seinem Tun. Regisseur Bruno Mattei schafft es sogar hin und wieder echte Spannungen in "Robowar" zu erzeugen. Der Höhepunkt des Films ist zwar durchaus vorhersehbar, aber trotzdem ergreifend schön. Ich wurde jedenfalls prächtig unterhalten. Mir hat "Robowar" sogar etwas besser gefallen als "Strike Commando" aka "Cobra Force", aber etwas schlechter als den ultimativen Reb Brown Klassiker "Einer gegen das Imperium" von Antonio Margheriti. "Robowar" ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber Fans von Reb Brown und Bruno Mattei, dem Meister des italienischen Trashfilms, kommen definitiv auf ihre Kosten. Empfehlung. 8/10

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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

Goku Midnight Eye (1989)

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Exzellente SciFi Anime TV-Miniserie aus den 80er Jahren von Ausnahmetalent Yoshiaki Kawajiri, unter dessen Regie bemerkenswerte Animes für Erwachsene wie "Ninja Scroll", "Vampire Hunter D: Bloodlust", "Wicked City", "Demon City Shinjuku", "Manie Manie" und "Cyber City Oedo 808" entstanden sind. Hier haben wir nun "Goku Midnight Eye", es ist eine TV-Serie mit nur zwei Folgen. Die Handlung spielt in einer futuristischen Gesellschaft in Tokio und folgt einem Privatdetektiv namens Goku, der sich auf seltsame und bizarre Kriminalfälle spezialisiert hat. Gokus Figur bzw. sein Charakter im Film ist einsam, schweigsam, hart und sehr cool dargestellt. Die handgezeichneten Animationen sind allesamt perfekt. Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen dieses Werk ganz besonders aus. Außerdem besitzt Episode 1 neben einer interessanten Handlung auch einen sehr guten Rhythmus. Episode 2 ist in den Punkten deutlich schwächer, aber auch noch faszinierend anzuschauen. Absolut schade, dass ausgerechnet diese TV-Serie nach nur 2 Episoden eingestampft wurde. Hätte gerne noch viel mehr von Privatdetektiv Goku und seinen Kriminalfällen im futuristischen Tokio gesehen. Für mich ist "Goku Midnight Eye" einer der besten Anime Klassiker aus den 80er Jahren. Für Yoshiaki Kawajiri Fans ein absolutes Muss. Episode 1: 10/10 und Episode 2: 8/10

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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

Duel (1971)

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Ein minimalistisches Meisterwerk vom Feinsten. Was der junge und zu damaliger Zeit eher unbekannte Steven Spielberg hier mit geringem Budget in seinem Debütspielfilm geleistet hat ist schier unglaublich. Ursprünglich war "Duel" als Fernsehfilm für ABC geplant, der Fernesehfilm war aber so gut, dass er später in Europa in die Kinos kam. Einer der bemerkenswertesten Low Budget Filme aller Zeiten, es ist auch Steven Spielbergs Durchbruch gewesen. Zu recht. "Duel" ist ein Suspense Thriller in Hitchcock Manier, der eine unglaubliche Spannung und Nervenkitzel beim Zuschauer erzeugen zu vermag. "Duel" ist ein Paradebeispiel dafür wie man allein durch ein sehr gutes Drehbuch, Kameraführung, Schnitt und Soundeffekte, ohne großem Budget aus Hollywood, absolute Höchstspannung im Film erzeugen kann. Eine große Portion Talent gehört selbstverständlich auch dazu. Die Kinematographie ist atemberaubend. Eigentlich ist alles in "Duel" perfekt. Dazu trägt in jedem Fall auch Dennis Weaver als David Mann bei, dem einzigen Protagonisten des Films (den Truck als Person mal ausgeklammert), der eine unglaubliche und überzeugende Performance an den Tag legt. Die Angst, die Dennis Weaver empfindet, die fast schon paranoide Züge aufweist, kommt in diesem Film sehr stark zur Geltung. Weavers Leistung ist eine Ein-Mann-Tour de Force. Die Handlung ist recht simpel gestrickt, sie konzentriert sich auf einen Geschäftsmann, gespielt von Dennis Weaver, der von einem mysteriösen Truckfahrer auf einer einsamen Straße durch die Wüste verfolgt bzw. gejagt wird. Das faszinierende daran ist, das Gesicht des Truckfahrers, dessen Truck eine totale Bedrohung darstellt, sieht man im gesamten Film nicht, es werden nur hier und da kurze Andeutungen gemacht. Von der Unfähigkeit zu sehen, wer oder was genau hinter dem Lenkrad sitzt und einen verfolgt, profitiert Spielbergs Werk ungemein. Es ist wahrlich eine beeindruckende Darstellung des psychologischen Kampfes zwischen dem Protagonisten und seinem unsichtbaren Feind. Unzählige Interpretationsmöglichkeiten sind hier möglich. Mich hat das Werk direkt von der ersten Minute bis zum Abspann komplett in den Bann gezogen. "Duel" ist ein starker früher Film von Spielberg mit großartiger visueller Erzählkunst. Für mich ist "Duel" Steven Spielbergs bester Film nebst seinen beiden Meisterwerken "Jäger des verlorenen Schatzes" und "Der weisse Hai". "Duel" ist ein zeitloser Klassiker, der von Anfang bis Ende einen in Atem hält. Ein absolutes Meisterwerk. 10/10

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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

Brawl in Cell Block 99 (2017)

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Wahrlich ein faszinierendes Werk. S. Craig Zahler, der auch das Drehbuch schrieb, hat sich mit diesem Film selbst übertroffen. "Brawl in Cell Block 99" ist einer der brutalsten und anschaulichsten Gefängnisfilme, die ich jemals gesehen habe, eingebettet in einer wirklich interessanten Geschichte. Der Film handelt von einem Ex-Boxer und Kleinkriminellen, der aufgrund eines geplatzten Drogendeals in eine Abwärtsspirale von Gewalt und Brutalität gerät um seine Frau und sein ungeborenes Kind aus den Fängen eines mächtigen Drogenbarons zu retten. Vince Vaughn spielt diesen Ex-Boxer in Perfektion. Er ist in dieser Rolle einfach phänomenal. Sein Charakter ist absolut verblüffend. Ich kannte Vince Vaughn bis dato nur aus Komödien, war im Vorfeld daher eher skeptisch gegenüber ihm als Hauptdarsteller in "Brawl in Cell Block 99" eingestellt. Aber ich wurde eines Besseren belehrt, Vince Vaughn übertrifft in diesem Film all meine Erwartungen. Er spielt sich wahrlich die Seele aus dem Leib. Er trägt den Film komplett im Alleingang. Es ist mit Abstand seine beste Performance seiner gesamten Karriere. Auch punkten die großartigen Nebendarsteller, neben Vince Vaughn sind auch Don Johnson, Udo Kier und Jennifer Carpenter feste Bestandteile des Films. Alles in allem ist "Brawl in Cell Block 99" eines der intensivsten, härtesten und brutalsten Gefängnisdramen die ich kenne. Eingebettet in einer fesselnden und unkonventionellen Geschichte, die den Zuschauer von Anfang bis Ende in ihren Bann zieht. Hier ist der O-Ton absolut Pflichtstoff, die deutsche Synchronisation vernichtet das Werk komplett. Ich wurde jedenfalls 132 Minuten lang prächtig unterhalten. Absolute Empfehlung. 9/10

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Beitrag von alex_wintermute »

The Wanderers (1979)

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Exzellent! "The Wanderers" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Richard Price, der 1974 veröffentlicht wurde. Philip Kaufman inszenierte den Film, er schrieb zusammen mit Richard Price und Rose Kaufman das Drehbuch und setzte es filmisch perfekt um. "The Wanderers" handelt von Jugendgangs in der Bronx der 60er Jahre, von Zuzammenstößen rivalisierender Banden mit ethnisch unterschiedlichem Hintergrund, die sich zwar alle gegenseitig bekämpfen, gleichzeitig mit den Problemen des Erwachsenenwerdens konfrontiert werden und sich mit dem Ende einer Ära auseinandersetzen müssen. Kaufmans Werk lebt von seinen einzigartigen Charakteren, die jede Menge Charme versprühen. Von der großen Hauptrolle bis in die kleinste Nebenrolle ist alles perfekt besetzt. Allen voran Ken Wahl gefolgt von Karen Allen, Tony Ganios, John Friedrich, Linda Manz und Erland van Lidth. Sie alle ragen besonders hervor und glänzen in ihren jeweiligen Rollen. Die hochkarätige Besetzung ist eine große Bereicherung des Films. "The Wanderers" vermittelt ein echtes Gefühl für die damalige Zeit, dabei wird der Film von einem großartigen Soundtrack unterstützt, der viele Klassiker der 50er/60er enthält, die den Zeitrahmen perfekt einfangen. Es gibt viele unvergessliche Szenen untermalt mit einer unglaublich guten Musik, die man so schnell nicht mehr vergisst. Philip Kaufman liefert mit "The Wanderers" einen lebendigen, lustigen, bewegenden, nostalgischen, unvergesslichen, eindringlichen und tragischen Film ab. Das positive Lebensgefühl was der Film ausstrahlt ist schier unglaublich. Ein Werk voller Energie. Man sehnt sich wahrhaftig zurück in seine eigene Jugend. Wahrlich unfassbar, dass das Werk an den Kinokassen in den USA total floppte. Der Film hätte zu seiner Zeit viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Dennoch hat "The Wanderers" im Laufe der Jahrzehnte einen verdienten Kultstatus unter den jugendlichen Gangfilmen erlangt. Für mich ganz klar der etwas bessere Gangfilm im direkten Vergleich zu "The Warriors" von Walter Hill, der im selben Jahr in den USA erschienen ist. "The Wanderers" hat so viel mehr zu bieten als nur ein reiner Gangfilm rivalisierender Banden zu sein. "The Wanderers" besitzt wesentlich mehr Tiefe als "The Warriors". In meinen Augen ist "The Wanderers" eines der besten Coming of Age Filme aller Zeiten. Trotzdem sind beides exzellente Werke aus den 70er Jahren. Die deutsche Synchronisation ist übrigens sehr gut gelungen, im Bezug zu Atmosphäre und Stimmung. Wahrlich ein Klassiker. Ein absolutes Meisterwerk. 10/10

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Beitrag von alex_wintermute »

Kill Squad (1981)

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"Das Söldnerkommando" aka "Kill Squad" ist ohne Zweifel einer der coolsten und witzigsten B-Movies aller Zeiten. Patrick G. Donahue inszenierte den Film und schrieb auch das Drehbuch. Es geht es um eine kleine Gruppe von Söldnern bzw. Vietnamveteranen, die von einem ehemaligen Kollegen angeheuert werden, um Rache an einer Bande von Kriminellen zu nehmen, die angeblich ihren Auftragsgeber zum Krüppel schossen und seine Frau vergewaltigt und getötet haben. Jeder der Söldner bringt seine eigenen besonderen Fähigkeiten und Talente mit und sie geben alles ihr Ziel zu erreichen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Doch im Laufe der Zeit erkennt die wilde Truppe, dass der eigentliche Feind ein ganz anderer ist und in unmittelbarer Nähe lauert. Ein wirklich faszinierendes Werk, mit einer interessanten aber auch aberwitzigen Handlung. Es gibt zahlreiche Actionsequenzen, Schießereien und Verfolgungsjagden, die den Zuschauer auf eine rasante Reise mitnehmen. Dabei nimmt sich der Film niemals allzu ernst. "Kill Squad" ist ein fantastisches und sorgloses Kung Fu Action Spektakel vom Feinsten. Die deutsche Synchronisation steigert den Unterhaltungswert des Films enorm. Alles in allem versprüht "Das Söldnerkommando" jede Menge Charme, dank der abgefahrenen Musik, den umwerfenden Soundeffekten und dem großartigen Schauspiel der Truppe. Ein sehr vergnügliches Juwel mit vielen lustigen und einprägsamen Momenten. Für Liebhaber des Trashfilms ein absolutes Muss. Empfehlung. 8-9/10

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Sid Vicious
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

Beitrag von Sid Vicious »

Prisma hat geschrieben:
Mo., 15.01.2024 11:38
Unterhaltsam ist der Steifen allemal, aber ihm fehlt einfach das unbestimmte Etwas.[/align]
Als ich von einer Ewigkeit das VHS Cover sah, da hatte ich was ganz Großes erwartet - warum auch immer, aber was für mich bis heute unter dem Strich steht, ist doch eher dürftig. Die Idee ist gut, das Drehbuch besitzt allerdings einige Defizite.
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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

Peanuts - Die Charlie Brown und Snoopy Show (1983-1985) [Staffel 1-12]

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Grandiose Serie mit wundervollen Charakteren, die einem sehr schnell ans Herz wachsen. Charlie Brown, Lucy, Linus, Snoopy, Woodstock,Peppermint Patty, Schroeder, Marcie, Sally, Rerun und Franklin, sie versprühen eine Menge Charme. Ich will sie alle nicht missen. Die Serie behandelt Themen wie Einsamkeit, Selbstzweifel und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt und vermittelt wichtige Botschaften über Freundschaft, Zusammenhalt und Mitgefühl. Eine Serie die stark zum Nachdenken anregt.Wahrlich ein Kultklassiker. Eines der besten und tiefgängisten Serien aller Zeiten für jung und alt gleichermaßen. Mit purem Nostalgiefaktor vergebe ich mal 10/10

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Beitrag von alex_wintermute »

Hundreds of Beavers (2022)

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Hilarious! Was Mike Cheslik mit geringem Budget auf die Leinwand gezaubert hat, ist schier unglaublich. "Hundreds of Beavers" ist eine Slapstick Komödie vom Feinsten, komplett in S/W gedreht und hauptsächlich wie ein Stummfilm präsentiert. Es gibt keine gesprochenen Dialoge, dafür aber sehr geniale und witzige Audioeinlagen, die dem Treiben die gewisse Würze geben. Dem Film merkt man sofort an, dass viel Kreativität und Hingabe in ihm steckt und das ohne einem fetten Budget aus Hollywood. Das Team um Mike Cheslik hat wirklich etwas Einzigartiges erschaffen. "Hundreds of Beavers" ist mit sehr viel Liebe und Herzblut entstanden. Es ist voller Innovation, Kreativität, Originalität und Energie. Die visuelle und akustische Anziehungskraft des Films ist schier unglaublich. Es ist eine wilde Mischung aus Animationen, CGI, Realpersonen und Statisten in lebensgroßen Kostümen bzw. Tierkostümen, die alle perfekt aufeinander abgestimmt sind. Buster Keaton Anleihen gibt es ebenfalls im Film zu bewundern. Absolut großartig die schauspielerischen Leistungen der sehr kleinen Hauptbesetzung. Ryland Brickson Cole Tews in der Rolle des zu Anfang unbeholfenen Jägers Jean Kayak sticht besonders hervor. Ihm zuzuschauen macht wirklich Spass. Nach dem Verlust seiner Existenzgrundlage als Schnappsbrauer durch die brachiale Gewalt von Bibern, versucht er sich als Jäger und Fallensteller in tiefster Schneelandschaft zu beweisen. Eine Konfrontation mit der rauen Natur und vor allem den Bibern beginnt, aber auch mit Hasen, Fischen, Vögeln und Wölfen muss sich unser Protagonist auseinandersetzen. Und die Geschichte nimmt einen äußerst bizarren Lauf. Am Ende wartet auch noch die allersehnte "Prinzessin" des Waldes auf ihn. Ich jedenfalls wurde auf den FFF White Nights 2024 über 100 Minuten prächtig unterhalten. Auf großer Kinoleinwand hat das Werk besonders viel Spaß gemacht. Ein absolut fantastisches Kinoerlebnis. Ein sehr unterhaltsamer und herzerwärmender Film, den man unbedingt im Leben einmal gesehen haben muss. Absolute Empfehlung. Mit Tendenz nach oben 9-10/10

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Beitrag von alex_wintermute »

The Last Stop in Yuma County (2023)

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Ein fesselnder Thriller mit einer gesunden Prise schwarzen Humors. "The Last Stop in Yuma County" ist ein gelungenes Spielfilmdebüt von Francis Galluppi, der auch das Drehbuch schrieb. Fast der gesamte Film spielt in einem Diner und einer benachbarten Tankstelle an einer staubigen Straße inmitten einer kargen Einöde fernab der Zivilisation. Nach und nach füllt sich das Diner mit Leuten, die alle auf die Ankunft eines Tanklastwagens warten. Diese scheinbar alltägliche Situation nimmt jedoch eine unerwartete Wendung, als ein lokaler Raubüberfall gemeldet wird und das Warten im Diner schier kein Ende zu nehmen scheint. Das Setting selbst wird zum zentralen Element des Films und prägt die Entwicklung der Charaktere. Jede Entscheidung der Charaktere könnte zu einem völligem Chaos innerhalb der Gruppe führen. Dem farbenfrohen Ensemble zuzuschauen macht wirklich Spaß, alle Haupt- und Nebendarsteller sind perfekt besetzt und in Szene gesetzt. Ihre Performance ist wahrlich eine Augenweide und wertet den Film unglaublich auf. Die Kinematographie ist absolut großartig, trotz begrenztem Setting. Timing, Pacing und Rhythmus des Films sind vorbildlich, wovon indirekt auch die Geschichte profitiert. Jedenfalls wurde ich von der Eröffnungsszene bis zum Abspann bestens unterhalten. Von Regisseur Francis Galluppi ist sicherlich noch mehr zu erwarten. Ich freue mich schon auf sein nächstes Werk. 8+/10

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Beitrag von alex_wintermute »

The Firm (1988)

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Exzellentes Werk von Alan Clarke, das die britische Hooligan Szene in den 80er Jahren thematisiert, als die Gewalt im Fußball in Großbritannien ihren Höhepunkt erlebte. Alan Clarkes Filme zeichnen sich durch eine harte, düstere und realistische Art aus, die es bereits in seinen beiden faszinierenden Frühwerken "Scum" und "Made in Britain" zu bestaunen gab bzw. gibt. "The Firm" ist ähnlich gelagert, es ist im Prinzip eine Charakterstudie über einen jungen Mann aus der Mittelschicht, der im Alltag einen kleinen Job als Immobilienvermittler nachgeht, neben der Arbeit als Familienvater fungiert und gleichzeitig der Anführer einer Hooligan Gruppe namens ICC, Anspielung an die damals reale ICF, ist. Das Werk lebt von seinem Protagonisten Bex Bissell, grandios verkörpert vom jungen Gary Oldman, der die Vision hat, mit vereinten Kräften zum deutschen Europapokal zu gehen, natürlich unter seiner Führung. Allerdings muss er sich mit den Anführern der anderen Football Firmen in England auseinandersetzen, um seine Vormachtstellung bzw. Führungskompetenzen zu untermauern. Es kommt zu einer Eskalation der Gewalt. "The Firm" ist eine Charakterstudie vom Feinsten, die einen recht düsteren Blick auf die Mentalität und Psyche eines jungen Mannes wirft, dessen allmählicher Verfall nicht mehr aufzuhalten zu sein scheint. Neben der perfekten Regie ist vor allem die exzellente Performance des jungen Gary Oldman zu erwähnen, er spielt sich wahrlich die Seele aus dem Leib. Gary Oldman trägt den Film und gibt dem Werk die gewisse Tiefe. Ohne ihn würde dem Film etwas Entscheidendes fehlen. "The Firm" ist wahrlich ein Klassiker und Vorreiter unter den Hooligan Filmen. Absolute Empfehlung. 9/10

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alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

Beitrag von alex_wintermute »

Afro Samurai 1 + 2 (2007 / 2009)

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Absolut fantastische Anime Serie vom Schöpfer Takashi Okazaki, Regisseur Fuminori Kizaki und den Autoren Tomohiro Yamashita und Yasuyuki Muto. "Afro Samurai" verbindet die westliche Kultur mit der fernöstlichen auf perfekte Weise ohne dabei die Samurai Tradition zu despektieren. Das Werk verbindet auch unterschiedliche Genres miteinander und lässt sie zu einem unglaublich atemberaubenden Action Erlebnis verschmelzen. Es vereint Elemente von Samurai Kampfkunst, Blaxploitation Attitüde, Fantasy, Science Fiction, Hip Hop und zeitgenössischer Kultur zu etwas Einzigartigem. Auf Grund dessen unterscheidet sich "Afro Samurai" in vielerlei Hinsicht von den anderen Animes, einschließlich der Idee, einen schwarzen Samurai anstelle eines asiatischen Samurai als Hauptfigur zu stellen.Im Vordergrund steht die wundervolle Kombination aus Blaxploitation Kultur und Chambara. Diese Mischung macht "Afro Samurai" zu etwas ganz Besonderem, sie verleiht der Serie auch einen interessanten und abwechslungsreichen visuellen Stil, den man in der Form nur selten auf der Leinwand zu sehen bekommt. Der Hauptreiz liegt meiner Meinung nach ganz klar im visuellen Aspekt, die Story ist sekundär zu betrachten. Eine Geschichte über Rache muss nicht unbedingt äußerst komplex sein um beim Zuschauer zu punkten. "Afro Samurai" ist trotz "Style over Substance" voller Innovation, Kreativität, Originalität und Detailreichtum. Der coole Kunststil der Anime Serie macht das Fehlen einer komplexen Story locker wieder wett. Die Geschichte spielt in einer futuristischen Gesellschaft, um den Tod seines Vaters zu rächen, macht sich Afro Samurai daran, sich auf eine Rachemission zu begeben und zum größte Kämpfer im ganzen Land aufzusteigen um sich den Titel Nummer 1 zu sichern. Um dieses Ziel zu erreichen, muss er den besten Schwertkämpfer der Welt besiegen, der damals seinem toten Vater den Titel gestohlen hat. Unterwegs trifft er alte Freunde, neue Feinde und eine Vielzahl skurriler Charaktere in einer stilvollen Welt, in der das alte feudale Japan auf postmoderne Science Fiction und Fantasy trifft. Die Action ist sehr intensiv und blutig zugleich. Blut fließt in großen Mengen in den hervorragenden und stilvoll umgesetzten Schwertkampf-Martial-Arts-Sequenzen. Die Kampfsequenzen sind allesamt atemberaubend. Wahrlich verblüffend ist auch der unglaublich hohe Detaillierungsgrad der Animationen, die befinden sich alle auf extrem hohen Niveau und zeichnen dieses Werk ganz besonders aus. Die Serie verfügt übrigens über eine herausragende Stimmenbesetzung, darunter vor allem Samuel L. Jackson, der dem stoischen Charakter Afro Samurai Leben einhaucht und perfekt die gewisse Black Coolness vermittelt. Samuel L. Jackson ist definitiv ein sehr großer Pluspunkt der Serie, für mich die absolut beste Wahl für diese Arbeit. Neben ihm glänzen auch noch Sprachtalente wie Phil LaMarr, John Dimaggio, Ron Perlman und andere. Keine einzige Stimme wirkt fehl am Platz, alle Stimmen prägen ihre Charaktere immens und werten das Werk unglaublich auf. Der eindringliche Soundtrack stammt vom üblichen Verdächtigen RZA, der Hip Hop mit japanischer Animation zu einem unerbittlichen Actionfest verschmelzen lässt. "Afro Samurai" ist eine großartige Ergänzung im Anime Genre, den ich wärmstens empfehlen kann. "Afro Samurai" ist ein cooles, adrenalingeladenes Actionspektakel voller Kampfsequenzen. "Afro Samurai" rockt im wahrsten Sinne des Wortes. Absolute Empfehlung. 9/10

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Sid Vicious
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Beitrag von Sid Vicious »

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Der Auftakt ist ein verflucht wilder Ritt, anschließend wird´s etwas ruhiger, aber niemals langatmig.

Gesamt gesehen inkludiert "Der Zirkus der Nacht" vermutlich den höchste Sex and Violence-Anteil in einer Hammer-Produktion. Keine Ahnung, ob davor oder danach noch was Heftigeres kam.
Und nein, es interessiert mich einen Dreck, wie "Cronenberg-Experte" Doktor Horror das Ganze bewertet.
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Beitrag von alex_wintermute »

Extreme Justice (1993)

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Mich hat das Werk sehr positiv überrascht, hatte "Extreme Justice" seltsamerweise bis vor Kurzem nie auf dem Radar. Regisseur Mark L. Lester, der uns Perlen wie "Phantom Kommando" und "Die Klasse von 1984" beschert hat, liefert hier ein erfrischend gutes Cop-Action-Thriller/Drama ab. Die Geschichte ist interessant erzählt und soll angeblich auf wahre Begebenheiten basieren. Es geht um eine Elitegruppe von Polizisten innerhalb einer Spezialeinheit namens SIS, die offiziell nicht existiert, aber in Selbstjustizmanier gegen hochkarätige kriminelle Wiederholungstäter vorgeht. Sie observieren zuerst ihre potenziellen Täter und wenn es zur Tat kommt, schlägt die Selbstjustizgruppe mit aller Härte zu. Sie kennen keine Gnade und nehmen das Gesetz selbst in die Hand und richten ihre Täter direkt am Tatort. Dieses SIS System funktioniert seit Jahren nahezu problemlos, bis ein Neuling in den Kader kommt, der im Laufe der Zeit anfängt, die Methoden der SIS zu Hinterfragen, aufgrund hoher Kollateralschäden, die in einigen ihrer Spezialoperationen passieren. Dies führt zu unvermeidlichen Spannungen zwischen dem Newcomer und dem Anführer der SIS Gruppe und seinen anderen Teamkollegen. Es führt zu einer Kluft, die letztendlich in einem Showdown endet. "Extreme Justice" punktet vor allem durch die starke schauspielerische Leistung seiner Haupt- und Nebendarsteller. Besonders Scott Glenn als Vaughn sticht hervor. Er spielt den eigentlichen Anführer der SIS Gruppe, einen äußerst charismatischen aber auch extrem gewalttätigen Mann. Seine Performance ist exzellent für die Art von Film, aber auch Lou Diamond Phillips als Neuling im Kader der SIS gibt sein bestes. In den Nebenrollen glänzen Yaphet Kotto, Chelsea Field, Richard Grove, William Lucking, L. Scott Caldwall und Ed Lauter. Allesamt liefern eine absolut überzeugende Arbeit in ihren Rollen ab. Die Besetzung des Films ist extrem stark. Des Weiteren bietet der Film großartige Schießereien, gut choreografierte Actionszenen, ist brillant inszeniert und lässt keine Langeweile aufkommen. Habe den Film im englischen O-Ton gesehen und wurde prächtig unterhalten. Fans guter Actionfilme kommen in "Extreme Justice" voll auf ihre Kosten. Todsichere Unterhaltung ist garantiert. 8+/10

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Die Halbstarken (1956)

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Starker Film aus den 50er Jahren. "Die Halbstarken" (1956) von Tressler war seiner Zeit weit voraus, so erfrischend anders. Gerade das Kino der 50er Jahre in Deutschland bestand hauptsächlich aus sentimentalen Zeugs in Form von Heimatfilmen, Liebesfilmen oder belanglosen Komödien. Tresslers Werk "Die Halbstarken" ist so wohltuend anders, es ist in meinen Augen der erste deutsche Film nach dem 2. Weltkrieg, der sich mit dem Thema Jugend(kultur) ernsthaft befasst. Suche nach Identität und Zugehörigkeit sowie die rebellische Haltung der Jugendlichen gegenüber Autoritäten zeichnen das Werk aus. "Die Halbstarken" überzeugt auch durch die starken schauspielerischen Leistungen von Horst Buchholz und Karin Baal, dessen Darbietungen sehr authentisch rüberkommen. Der Film ist hart, rau und realistisch. Verzichtet auf jede falsche Sentimentalität oder Romantik. Es ist ein wilder neuer Film im biederen Deutschland der 50er Jahre. Wahrlich ein kleines Meisterwerk des deutschen Kinos. 9/10

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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

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Der Zufall wollte es, dass ich gestern beim Regale entstauben über den Film gestolpert bin und ihn einige Stunden später in den Player beförderte.

I W, W D L S G H ist für einen Slasher ziemlich blutarm, und mit Effekten wird auch nicht gerade um sich geschmissen. Muss auch nicht, denn der Film funktioniert auch ohne gorebäuerische Aktivitäten recht gut – jedenfalls bei mir, denn I W, W D L S G H wirkt auf mich als ein willkommener Kurzweil mit Boygroup-Mitgliedschafts-Anwärtern sowie JLH und Mimikgenie SMG in den Hauptrollen.

Auf Nacktheit wird verzichtet. Man setzt stattdessen auf tiefe Auschnitte. Finde ich gut. Heute würden die ultrabilligen Schlachbootlippen-Schlampen bestimmt pausenlos, freilich mit Badelatschen und unzähligen Tattoos bekleidet, die Kamera zum Ko...en bringen. Dann schon lieber die hölzerne Buffy, der ich die Rolle des Final Girls von der ersten Sekunde an (dieser Blick, diese Blicke) nicht zutrauen mochte - muss(te) ich ja auch nicht.

Als ich den Film (der nur einen Roten Hering liefert, den der Drehbuchautor aber recht gut platzierte) in den 1990ern schaute, empfand ich ihn als fürchterlichen Teenie-Slasher-Dreck. Marke: TRVE Horror-Fans schauen doch nur Italos und keinen Ami-Mist - Ei-Ei-Ei-VERPOORTEN.

Heute mag ich I W, W D L S G H eigentlich recht gern. Der Film hat mich halt vorzüglich unterhalten und ich freue mich schon auf die Sichtung seines Nachfolgers.
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Prisma
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

Beitrag von Prisma »

Sid Vicious hat geschrieben:
Mo., 12.02.2024 16:01
Heute mag ich I W, W D L S G H eigentlich recht gern.

Mag ich heute auch noch gern, genau wie "Scream" und solche Sachen. Habe mir damals selbst die Ultra-Billo-Ableger immer ganz gerne angesehen. Da hätt ich sogar nach 100 Jahren auch nochmal Bock drauf. 8-)

TRAXX
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

Beitrag von TRAXX »

Sid Vicious hat geschrieben:
Mo., 12.02.2024 16:01
und ich freue mich schon auf die Sichtung seines Nachfolgers.
...den ich sogar besser fand.

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