TRITTICO - IL SESSO DEL DIAVOLO - Oscar Brazzi
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TRITTICO - IL SESSO DEL DIAVOLO - Oscar Brazzi
Trittico (IT)
Il sesso del diavolo (IT)
Sex of the Devil
IT 1971
R: Oscar Brazzi
D: Rossano Brazzi, Sylva Koscina, Maitena Galli, Fikret Hakan, Güzin Özipek, Hulya Bengun, Alinegati Cakus, Paola Natale, Aydin Tezel
Score: Stelvio Cipriani
Italo-Cinema.de
OFDb
Eine einwöchige Urlaubsreise nach Istanbul wird vier Touristen schlussendlich zum Verhängnis, da sich der trübsinnige Chefchirurg Andrea (Rossano Brazzi) gemeinsam mit seiner schlacksigen Lebensgefährtin Barbara (Maitena Galli), seiner adretten Assistentin Sylvia (Sylva Koscina) und seinem längjährigen Freund Omar (Fikret Hakan) in ein mysteriöses Ferienhaus einmietete, indem es dann scheinbar nicht mit rechten Dingen zugeht. Genauer gesagt herrschen an diesem Ort des erholsamen Verderbens übernatürliche Kräfte vor, deren Ursprung im esoterischen Treiben der vorherigen Besitzern -einer zwischenzeitlich suizidierten Bildhauerin- zu liegen scheint. Hinzu gesellt sich die begnadete Kaffeesatzleserin Fatma (Güzin Özipek), welche die vier Touristen in ihrer Funktion als esoterisch angehauchte Haushälterin mit ihren magischen Spielchen mächtig auf Trapp hält. Bleibt am Ende nur noch die Frage, ob Andrea, Barbara, Sylvia und Omar ihren wohlverdienten Erholungsurlaub auch unversehrt überstehen?
Bei TRITTICO handelt es sich um einen weiteren, unkonventionell inszenierten und zudem günstig produzierten Vertreter des gelbangehauchten Kriminalfilmgenres, bei dem die Grenze zwischen der Realität und dem Übernatürlichen ständig zu verschwimmen scheint. Kein Wunder, denn diese hypnotisch anmutende Thrillerkost stammt schließlich von keinem geringeren als dem wohlverdienten Regiekünstler Oscar Brazzi, welcher mit einer polsellihaften Selbstverständlichkeit einen völlig verqueren "Giallo Fantastico" auf die Beine stellte.
Und wie gewöhnlich besetzte er auch im vorliegenden Fall die Hauptrolle mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Rossano Brazzi, welcher übrigens bei den meisten Regiearbeiten Oscars mitwirkte. "Bizarro Brazzi" mimt dabei in gewohnter Manier den trübsinnigen Chefchirurgen Andrea, der aufgrund einer heftigen Midlife-Crisis sowohl funktionale Störungen bei der Erfüllung der ehelichen Pflichten als auch unüberwindbare Versagensängste im Beruf aufweist. Zu allem Überfluss verfällt er dann auch noch seiner reizenden Assistentin Sylvia, was wiederum seiner ausgemerkelten Geliebten Barbara so rein gar nicht schmecken mag. Doch dank der übernatürlichen Kräfte, die im angemieteten Feriendomizil vorherrschen, wandelt sich die konfliktbehaftete Dreierkontellation nach und nach zu einer paranormalen Dreier-Beziehung, die zugleich die gezeigte Geschichte eines im Garten des Ferienhauses positionierten Triptychons wiederholen lässt. Dabei kommt dann auch die gute Sylvia so langsam in Fahrt, wobei sie zunächst etwas unscheinbar in den Film startet, bis ihr schließlich ein okkultes Pendelspiel zu neuen Kräften verhilft, wodurch sie dann wiederum wie ein Phönix aus der Asche steigt und nicht nur Rossano Brazzi den Kopf verdreht.
Ansonsten bietet dieser exotische Reisebericht auch noch eine völlig relaxte Verfolgungsjagd, einen säbellastigen Hunnenkampftanz, einen hypnotisch anmutenden Clubbesuch, einen lockermaschig-sitzenden Strick-Bikini und sogar eins der öligsten Duschvergnügen aller Zeiten.
Eine ausführlichere Vorstellung von TRITTICO - IL SESSO DEL DIAVOLO steht wie immer auf ITALO-CINEMA.de zur Verfügung
Score:
Sequenz #1
Sequenz #2 > Hierbei handelt es sich übrigens um die mysteriöse Variation, die urheberrechtlich sowohl Stelvio Cipriani als auch Peppino De Luca und Gianluca Montani zugeschrieben wird. Wer von den beiden hat denn nun diese Version von 'In A Gadda Da Vida' (Iron Butterfly) tatsächlich verbrochen?
Trailer:
(Beitrag aus dem alten Forum: 23.12.2016)
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Re: TRITTICO - IL SESSO DEL DIAVOLO - Oscar Brazzi
Ich hab wohl ein Faible für Istanbul als Handlungsort im Film, denn bisher hab ich glaube ich noch keinen dort spielenden Film gesehen, der mir nicht gefallen hätte. Luciano Trasattis Fotografie hilft da natürlich auch und das mysteriöses Ferienhaus direkt am Meer ist auch eine schöne Location.
Hier hat es aber auch Sylva Koscina so richtig rausgerissen, denn ohne sie wäre es mir vermutlich doch etwas langweilig geworden. Koscina schafft es hier irgendwie aus dem Nichts einen interessanten Frauencharakter zu entwickeln, obwohl ich ehrlich gesagt handlungstechnisch nicht so ganz durchgeblickt habe: Wurde Sylvia im Verlauf des Films von Claudines Geist in Besitz genommen, oder nicht? Aber ich mag es durchaus auch, wenn die Dinge offen für Interpretation bleiben. Güzin Özipek als geheimnisvolle Haushälterin hat mir auch noch gut gefallen.
Hier hat es aber auch Sylva Koscina so richtig rausgerissen, denn ohne sie wäre es mir vermutlich doch etwas langweilig geworden. Koscina schafft es hier irgendwie aus dem Nichts einen interessanten Frauencharakter zu entwickeln, obwohl ich ehrlich gesagt handlungstechnisch nicht so ganz durchgeblickt habe: Wurde Sylvia im Verlauf des Films von Claudines Geist in Besitz genommen, oder nicht? Aber ich mag es durchaus auch, wenn die Dinge offen für Interpretation bleiben. Güzin Özipek als geheimnisvolle Haushälterin hat mir auch noch gut gefallen.
- Richie Pistilli
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Re: TRITTICO - IL SESSO DEL DIAVOLO - Oscar Brazzi
samgardner hat geschrieben: ↑Sa., 23.09.2023 12:44Koscina schafft es hier irgendwie aus dem Nichts einen interessanten Frauencharakter zu entwickeln, obwohl ich ehrlich gesagt handlungstechnisch nicht so ganz durchgeblickt habe: Wurde Sylvia im Verlauf des Films von Claudines Geist in Besitz genommen, oder nicht?
Muss gestehen, dass ich nicht mehr explizit an diese Szene erinnern kann.
Werde mir den Film aber demnächst mal wieder zu Gemüte führen und im Anschluss eine entsprechende Rückmeldung geben.
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Re: TRITTICO - IL SESSO DEL DIAVOLO - Oscar Brazzi
Eine bestimmte Szene gibt es eben nicht. Nur einige Andeutungen in der Richtung. Kann aber auch sein, dass das zwar der Wunsch der Haushälterin war, aber letztlich doch nicht "klappte".Richie Pistilli hat geschrieben: ↑So., 24.09.2023 16:30samgardner hat geschrieben: ↑Sa., 23.09.2023 12:44Koscina schafft es hier irgendwie aus dem Nichts einen interessanten Frauencharakter zu entwickeln, obwohl ich ehrlich gesagt handlungstechnisch nicht so ganz durchgeblickt habe: Wurde Sylvia im Verlauf des Films von Claudines Geist in Besitz genommen, oder nicht?
Muss gestehen, dass ich nicht mehr explizit an diese Szene erinnern kann.
Werde mir den Film aber demnächst mal wieder zu Gemüte führen und im Anschluss eine entsprechende Rückmeldung geben.