3:15 – DIE STUNDE DER COBRAS - Larry Gross

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Islay
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3:15 – DIE STUNDE DER COBRAS - Larry Gross

Beitrag von Islay »

3:15 - Die Stunde der Cobras
(OT: 3:15)
(AT: Class 89)


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USA - 1986

Regie: Larry Gross
Darsteller: Adam Baldwin, Deborah Foreman, Danny De La Paz


Inhalt:

Jeff ist Mitglied der der stärksten Street-/School-Gang der Lincoln Highschool - der „Cobras“. Die Cobras erleichtern ihre Mitschüler um Pausengeld und betreiben einen florierenden Drogenhandel an der Schule. Als ihr Anführer Cinco bei einem Streit mit einer rivalisierenden Gang erstmals über Leichen geht, ist für Jeff allerdings eine Grenze überschritten. Er verlässt die Gruppe.
Ein Jahr später beschließt der Direktor der Lincoln Highschool dem Drogenhandel an seiner Schule Einhalt zu gebieten und organisiert daher eine Razzia. Während der Großteil der Cobras umgehend dingfest gemacht werden kann, versucht Cinco, bepackt mit einem Tütchen Kokain, den Beamten zunächst zu entkommen. Als er sich ausweglos sieht, bittet er den zufällig anwesenden Jeff, die Drogen für ihn verschwinden zu lassen. Dieser weigert sich jedoch.
Kurz darauf macht das Gerücht die Runde, Jeff hätte seine Freunde von früher an die Cops verraten. Cinco sieht sich daraufhin gezwungen Rache zu nehmen, um seine Stellung zu behaupten (und bei dieser Gelegenheit auch gleich die Rechnung für Jeffs Ausstieg zu begleichen).

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Bewertung:

„3:15 - Die Stunde der Cobras“ ist ein Vertreter das Street-/School-Gang-Film der 1980er wie er typischer kaum sein könnte. Im Französischen mit dem Titel „Class 89“ an die „Klassen-Filme“ angelehnt, bietet „3:15“ zwar keine überdrehten Trash-Werte wie die kriegsähnliche Zone und die Terminatoren in „Class of 1999“ oder gozillaeske Rieseneichhörnchen, wie in „Class of Nuke em High 2“ und auch nicht die Härte aus „Die Klasse von 1984“, doch ergänzt er trotzdem das Potpourri dieser Filme um eine weitere Perle.
Springmesser, Lederjacke, coole Schlitten, eine gute Portion Asoziales und nicht zu vergessen eine sehr sehenswerte Girlietruppe der Cobras machen richtig Laune.

Elementar auch die Sprüche, von denen einer den nächsten jagt. Von eher platt wie „Bei der Karre darfst‘e das Radio nicht ausmachen – sonst hört man, wie laut sie rostet“ bis Jeffs Ansage an den Anführer der farbigen Gang als dieser ihm nicht helfen will mit „Klar. Warum sich schwarze Finger holen, wenn man schon welche hat!“, bleibt kein Auge trocken.
Die extreme Klischeehaftigkeit einiger Einstellungen tut ihr übriges…

Jeff (Adam Baldwin, der einige Jahre zuvor bereits im ähnlich gelagerten „Die Schulhofratten von Chicago“ zu sehen war), gelingt es, trotz aller Klischeetreue seine Figur nicht zum Kitsch abdriften zu lassen, so dass das Filmchen voll genossen werden kann.

Insgesamt wohl am besten als familienfreundlicher Street-/School-Gang-Film zusammengefasst (was durchaus positiv gemeint ist), der auch als Partyfilm herhalten kann.


In Punkten lockere 8/10


Leider haben es die Cobras in Deutschland noch nicht auf DVD geschafft und auch in ihrem Heimatland scheinen sie in Sachen Veröffentlichungen recht stiefmütterlich bedacht worden zu sein. Allerdings existiert (neben der deutschen 35mm Kopie) noch eine VHS (von Cannon / VMP), die für relativ kleines Geld zu bekommen sein sollte.
Bleibt zu hoffen, dass sich bald ein Label erbarmt, diese Perle angemessen zu veröffentlichen!


[Archivbeitrag - Original-Besprechung vom 24.11.2013]

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