Nightmare Beach (D)
Nightmare Beach - La spiaggia del terrore (IT)
Pesadilla en la playa (ES)
La plage de la terreur (CAN)
Fou a lier (F)
Playa mortal (ARG)
Welcome to Spring Break
IT / USA 1989
R: Umberto Lenzi
D: Nicolas De Toth, Sarah Buxton. John Saxon, Michael Parks, Lance LeGault, Paul Gleason, Tony Bolano, Yamilet Hidalgo, Ben Stotes u.a.
Deutsche VHS-Premiere: September 1989
Synchronkartei
Schnittbericht
Score: Claudio Simonetti
Italo-Cinema.de
OFDb
Inmitten der ausgelassenen Feierlichkeiten des 'Spring Breaks' kommt es in Palm Beach zu einer mysteriösen Mordserie, die von den korrupten Verantwortlichen der Stadt zum Wohle des Kapitals unter den Teppich gekehrt werden soll. Zwar wurde der von der Justiz als schuldig gesprochene Rocker-Boss Diabolo (Tony Bolano) bereits auf einem elektrischen Stuhl sitzend aus dem Leben entlassen, aber die ihm zugeschriebene Mordserie setzt sich auch weiterhin ohne sein Dasein im realen Leben unvermindert fort. Als dann auch noch der feierwütige Partyhüne Ronnie (Rawley Valverde) von einem unbekannten Motorradfahrer ins Jenseits befördert wird, versuchen sein etwas desillusioniert wirkender Freund Skip (Nicolas de Toth) und die standhafte Bardame Gail (Sarah Buxton) auf eigene Faust hinter das Geheimnis der verschleierten Mordserie zu kommen.
Obwohl es sich bei NIGHTMARE BEACH um alles andere als eine Sternstunde Umberto Lenzis (bzw. Harry Kirkpatricks) handelt, landet diese konfuse Filmsause in regelmäßigen Abständen in meinem heimischen Abspielgerät, denn trotz der ausdruckslosen US-Schauspieler*innen, der hanebüchenen Story, der schmerzenden Modesünden und der grausamen Hair-Crimes-Rock-Klängen unterhielt mich diese filmische Melange aus Giallo, Slasher, Teenie-Horrorfilm und storytechnischen Versatzstücken vom 'weißen Hai' bis dato immer bestens. Keine Ahnung woran das liegt, denn obwohl mir das gezeigte Treiben auf den Spring Break-Partys als auch die modische Ästhetik der damaligen Zeit einen unangenehmen Schauer über den Rücken treibt, kehre ich dennoch immer mal wieder gerne eine Filmlänge lang an den NIGHTMARE BEACH zurück.
Und so geschah es dann auch vor wenigen Tagen gerade erst wieder, wobei es sich erstmals um die HD-Variante des alptraumhaften Strandurlaubs handelte, die den bereits von der fragwürdigen EC-DVD verinnerlichten Film in einer gänzlich neuen Farbenpracht erstrahlen lässt. Hinzu kommt ein äußerst hörenswerter Audiokommentar der Filmwissenden Gerd Nauman, Mathias Künnecke & Christopher Klaese, die ebenso wie das Tenebrarum-Special (Bonusmaterial der BD) sowie Herr Kuklinski auf Italo-Cinema.de der Frage nachgehen, inwieweit sich Umberto Lenzi überhaupt für die Regie an NIGHTMARE BEACH verantwortlich zeigte, denn laut diversen Aussagen des Regisseurs leugnet dieser seine Mitverantwortlichkeit an dem Film. Dennoch tragen sowohl einige lenzitypische Schnittfolgen als auch weitere stilistische Auffälligkeiten seine inszenatorische Handschrift. Die Beteiligten des Audiokommentars spüren diesen Auffälligkeiten den kompletten Filmverlauf über nach, was am Ende wiederum zu der Erkenntnis führt, dass Umberto Lenzi zumindest für einen Großteil der Regiearbeit verantwortlich gewesen sein müsste. Ein sehr empfehlenswerter AK!
Trotz der ausdruckslosen Darbietungen der beteiligten jungen US-TV-Nachwuchsstars, funktioniert NIGHTMARE BEACH auf seine Art und Weise. Hinzu gesellen sich die beiden unzerstörbaren Schauspielveteranen John Saxon und Michael Parks, die wiederum mit ihren Performances zu trumpfen wissen. John Saxon spielt dabei einen korrupten Polizisten mit Ray Ban-Sonnenbrille, wohingegen Michael Parks einen labilen Mediziner verkörpert, dem die selbstverschuldete Korrumpierung schwer zu schaffen macht. Einzig der Running Gag mit dem blonden Taschendieb scheint sich im Verlauf der Handlung etwas im Sand verlaufen zu haben, denn einen abschließenden Moment dieser albernen Nebenhandlung konnte ich bis dahin nicht ausmachen - oder habe ich die Stelle im Film übersehen?
Fazit: Die brennenden 'Spring Breaker*innen' von Palm Beach - Lord Mofahelmchen auf ausgelassener Mordtour
Deutscher Trailer:
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Bildvergleich der beiden DVDs von X-Rated und Eyecatcher:
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