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CAR WASH - Michael Schultz

Verfasst: Fr., 22.10.2021 13:05
von Sid Vicious
Originaltitel: Car Wash
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Michael Schultz
Darsteller: Darrow Igus, Otis Day, James Spinks, Antonio Fargas, Richard Pryor, George Carlin, Clarence Muse, Franklyn Ajaye, Tracy Reed, Bill Duke, Ivan Dixon, Henry Kingi
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Mr. B ist der Besitzer einer Autowaschanlange und beschäftigt zahlreiche herallerbiebste Gestalten, die ebenso herzallerliebste Kunden nicht immer zur vollsten Zufriedenheit bedienen. Mister B´s Sohn ist der Mao-Bibel verfallen wie verpflichtet, will der Arbeiterklasse angehören und besitzt außer seinen Neunmalklugereien eigentlich nur zwei linke Hände. Seine Arbeiteridole sind großartige James Brown-Imitatoren, ein Homesexueller, ein Indianer, ein Pseudo-Moslem etc., ein Personal, dass für viel Verwirrung und für noch mehr gute Laune sorgt...

Ich kannte den Film bisher nicht und habe diesem Zustand neulich Abhilfe verschafft. Ehrlich gesprochen habe ich nicht so viel erwartet wie mir in letzter Konsequenz feilgeboten wurde. CAR WASH ist einer „One Day in our Life-Thematik“ verpflichtet und verlegt seinen Schauplatz in eine Autowaschanlage. Wohin auch sonst? Die hier agierenden Damen und Herren haben allesamt den Schuss nicht gehört und versprühen demgemäß einen gewaltigen Sympathiebonus, denn sie haben wirklich nur Unfug in ihnen durch und durch verwirrten Sinnen. Antonio Fargas, der mich in meiner eine Ewigkeit zurückliegenden Jugend neben Starsky und Hutch als Huggy Bear begeistern konnte, haut einen (ebenfalls seit einer Ewigkeit bekannten) Brüller nach dem anderen raus. Und Franklyn Ajaye fungiert mit seinem Extrem-Afro-Look zum Vorbild für geltungsbedürftige Fußballprofis in Südfrankreich. Zu guter Letzt hätte der fortwährend beschwipste Film gar noch ganz fies ausklingen können, aber Michael Schultz behielt sein Herz am rechten Fleck und verzichtete auf den unnötigen Runterzieher. Mag sein, dass CAR WASH innerhalb der BCC nicht so gut weg kommt wie die anderen Titel, aber bei mir hat der Autowasch-Nonsens volle Kanne gezündet. Bedeutet, dass ich dereinst entweder extrem verstrahlt wurde oder das ich tatsächlich eine entscheidende Schwelle zum Olymp der "Knuffigsten aller Herallerliebstheiten" gemeistert habe.

Es gibt zudem richtig geile Musik auf die Ohren und das prächtige Leitmotiv von ROSE ROYCE amtierte in den 1980ern gar als Titelmusik zu SPORT IM WESTEN, dem Pflichtprogramm für verrentete wie nicht verrentete Püttmänner, sodass jenes rhythmische Klatschen einen ähnlichen Bekanntheitsgrad besaß wie die Trampel- und Klatschübungen (welche wegen des zumeist fehlenden Rhythmusgefühls den symbolischen Fingerfertigkeitsübungen zweier linker Hände gleichkam) zu „We will rock you“.