COBRA KAI

[Pelmenisartana]

Werte Mitmenschen,

aktuell leben wir mehr denn je in Zeiten des Schablonenkinos und der internationalen Massenfilmhaltung. Wenn eine Serie produziert wird, eigentlich nur Basis eines Witzes aus einer Sitcom, verspricht das Abwechslung. Ist diese Serie dann auch noch wirklich gut, dann haben wir alle gewonnen. Willkommen bei COBRA KAI.
Am Anfang stand nun eine Filmreihe in den 80ern, doch der eigentliche Ursprung dieser Serie hier ist in den 2000ern zu finden. Genauergesagt in einer erfolgreichen US-Sitcom namens HOW I MET YOUR MOTHER. Nicht die 80er selbst sind der Usprung der Serie, sondern die popkulturelle Ausschlachtung, welche hier unter Anderem ihren Anfang genommen hat. Das klingt negativer als es ist. HIMYM behandelt einen wohlhabenden urbanen Freundeskreis, der immerzu der eigenen Kindheit nachhängt und dadurch höchst unterhaltsame Konflikte schafft. Und ein solcher ist die Frage, wer in KARATE KID denn nun Prota- und Antagonist ist. So schaffte die Serie bereits eine kleine Reunion, die Saat, die später aufgehen sollte.
COBRA KAI nimmt diesen Witz dankend an für seine ironische Selbstinszenierung, versucht aber vor allem, die Generationen zu vereinen mit der Geschichte einer Rivalität, deren Festhalten schließlich eine lange Kette von Menschen ins Elend und in Gewalt führt. Man bleibt dabei in den meisten Fällen doch stilsicher mit perfekt choregrafierten Kämpfen und einem Skript, das die eigenen Figuren ernstnimmt. COBRA KAI ist eine prototypisch charakterbasierte Geschichte, in der die Personen nicht anders können, als immer wieder von Neuem miteinander anzuecken, eben weil es passiert.
Drei Staffeln gab man uns bislang und die Hoffnung besteht, dass die nächste ein passendes Ende servieren wird. COBRA KAI dürfte damit schaffen, was vielen guten Serien versagt bleibt: Zum richtigen Zeitpunkt aufzuhören.

Und so verbleibe ich mit einer unbedingten Empfehlung, auch für "Nicht-so-sehr-Serienfreunde".
Aufbald