● GISELA UHLEN als EMILY CODY in
DIE TÜR MIT DEN SIEBEN SCHLÖSSERN (D|F|1962)
Eine übersichtliche Besetzungsliste muss bei Edgar Wallace nicht gleichbedeutend mit einer Übersichtlichkeit der Ereignisse oder der Intentionen der beteiligten Charaktere sein, immerhin soll das interessierte Publikum so gut es im Unklaren über das global Dargebotene gelassen werden. Vielleicht sollte erwähnt bleiben, dass Alfred Vohrers "Die Tür mit den sieben Schlössern" über eine gewisse dramaturgische Unschärfe verfügt, jedoch auch über nicht wenige Personen, die ihre Karten schnell und bereitwillig auf den Tisch legen. Wie in vielen Filmen und insbesondere des Anfangsstadiums der Reihe üblich, verfügt diese bereits elfte Produktion der Wallace-Serie über wenige Frauenparts, die hier sehr konträr von Sabina Sesselmann und Gisela Uhlen interpretiert werden. Dabei erscheint gerade ihre Rolle wie ein ganz klassischer Vertreter für das "Cherchez la femme"-Thema zu sein, schließlich handelt es sich bei ihr um eine Frau, deren Positionierung in diesem tödlichen Spiel ganz klar auf der Hand liegt und die für die Geschichte nicht unwichtig ist. Die Schauspielerin Gisela Uhlen wurde am 16. Mai 1919 in Leipzig unter dem bürgerlichen Namen Gisela Friedlinde Schreck geboren und zählt im Rückblick zu einer der ganz großen Vertreterinnen des deutschen Kinos, Fernsehens und vor allem der Bühne. Ihr Filmdebüt feierte sie direkt mit einer Hauptrolle in Fritz Peter Buchs "Annemarie. Die Geschichte einer jungen Liebe" und zahlreiche Publikumserfolge schlossen sich in Haupt- und Nebenrollen an; Gisela Uhlen erwies sich als überaus Genre-kompatibel, wenngleich sich auch eine tendenzielle Festlegung auf gewisse Eigenschaften herauskristallisierte. In "Die Tür mit den sieben Schlössern" ist die Interpretin in einer überaus interessanten Rolle zu bestaunen, die das Geschehen mit Widerstand, unbeirrbarem Kalkül und sogar unmenschlicher Brutalität drapiert; ein Fest für jeden Wallace-Fan. In ihrem ersten von drei Wallace-Auftritten bekommt die Interpretin eine recht große Bühne von Alfred Vohrer eingeräumt, deren Parkett aus Unmissverständlichkeit zu bestehen scheint. Ihre ersten Szenen stellen somit gleichzeitig Verhör durch die Polizei als auch Szenen einer offensichtlich schrecklichen Ehe dar, sodass man Gift und Galle in der Luft wahrnehmen kann.
Emily Codys Funktion im Geschehen hat nichts mit Innocent-Bystandertum zu tun. Sie füllt eine aktive und offensive Rolle bei der Jagd um die sieben Schlüssel aus. Alfred Vohrer lässt ihr genügend Raum zur Entfaltung und darstellerischer Dominanz, die für eindeutige Eindrücke beim Publikum sorgen dürfen. Mrs. Cody steckt ohne jeden Zweifel hinter den Geschehnissen, zumindest ist sie in der Kette der Kriminalität nahe beim Drahtzieher zu finden. Ob sie ihn kennt oder nicht, spielt dabei keine maßgebliche Rolle, da hier mit offenen Karten gespielt wird. Ihr Interesse ist ausschließlich darauf ausgerichtet und begrenzt, alle Beteiligten im Kampf um die Macht und den avisierten Reichtum auszustechen, wenn es sein müsste, sogar ihren eigenen, von ihr als schwach identifizierten Ehemann, den sie unterdrückt. So scheint es zumindest. Emily Cody hat allem Anschein nach keine Angst vor dem hier federführenden Geschlecht. In diesem Zusammenhang kommt es zu Eindrücken rund um Verachtung und Hass; sie ist es offenbar gewohnt, sozusagen ihren eigenen Mann stehen zu müssen beziehungsweise diesen tatsächlich zu bevormunden, zu lenken und bei jeder sich bietenden Gelegenheit deckeln zu müssen. Mrs. Codys Funktion im Geschehen verfügt über eine offensichtliche Skizzierung, denn es ist völlig klar, dass sie hinter vielen kriminellen Machenschaften steht, auch ohne es auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. In Verbindung mit Gisela Uhlens angriffslustigem Schauspiel entsteht für die Story somit eine ganz großen Macherin bedeutender Momente, die kein Interesse daran hat, irgendwelche Gefangene zu machen. In schwachen Momenten zeigen sich fragile Anteile ihres Charakters, denn im Grunde genommen leidet sie unter einer Luft abschnürenden Angst vor gewissen Personen des Szenarios, die ihr gefährlich werden könnten. Gisela Uhlen bekommt trotz des begrenzten Umfangs ihrer Rolle die weitreichenden Möglichkeiten geboten, diesen Auftritt optimal zu pointieren und insgesamt bemerkenswert aufzuspielen, was sich insbesondere im Umgang mit ihrer einzigen weiblichen Kontrahentin zeigt. Der Werdegang einer geborenen Cawler weist unmissverständlich darauf hin, dass diese Dame stets wusste, wo sie hin will und welche unlauteren Mittel dabei zur Anwendung kommen müssten.
Um Emily Cody herum sammelt sich schließlich eine nervöse Spannung an, ein Stilmittel, mit dem die oft verschlagen wirkende Gisela Uhlen gut zu hantieren wusste. Betrachtet man nochmals den beachtlichen Karriere-Verlauf der Interpretin, so lässt sich buchstäblich alles finden, was eine erfüllte Karriere herzugeben weiß. Bevor sie zur UFA kam, absolvierte sie eine Schauspielausbildung bei Lilly Ackermann, um nahtlos ins Geschäft einzusteigen, darüber hinaus gut beschäftigt zu sein. Sucht man nach bedeutenden Etappen, lassen sich diese wohl eher im Orbit des ganz persönlichen Gusto wiederfinden. Ob bei Wallace, in Straßenfegern, handelsüblichen Dramen, Komödien, Klassikern des Neuen Deutschen Films oder bekannten Serien; Uhlen wurde von Anfang bis Ende ihrer Karriere einem Millionenpublikum zum Begriff. Ihre Tochter Susanne avancierte ebenfalls zu einer der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen. Für "Die Tür mit den sieben Schlössern" stellt Gisela Uhlens Verpflichtung einen der ganz großen Coups der Reihe dar, da man sie auch heute noch mit den verdienten Gesichtern, exponierten Mordopfern und giftigsten Kontrahentinnen der Reihe assoziiert. Auch wenn Cody hier nur vordergründig die Fäden in der Hand zu haben scheint, dabei vor allem über die Leichtsinnigkeit sowie mangelnde Weitsicht und Vorsicht ihres eigenen Ehemannes stolpert, sich am Ende vielleicht sogar einfach überschätzt hat, kann dennoch von einer klassischen Figur des hier behandelten Themas gesprochen werden. Dies alles spielt sich über ihre kalt wirkende Ausstrahlung und das exzellente Schauspiel ab, welches dieser Geschichte besonders markante Konturen verleiht. Fernab der Reihe blickt man auf unterschiedlichste Interpretationen, die sie auch heute noch zu einem Begriff machen. Gisela Uhlens Karriere erstreckt sich über den imposanten Zeitraum von über 65 Jahren und ihr letzter großer Publikumserfolg war die immer wiederkehrende Rolle der Oma Inge in "Forsthaus Falkenau". In ihrem ersten Wallace-Auftritt stattet sie das Geschehen mit weiblicher Finesse aus krimineller Schublade aus, vermag es trotz ausgewählter Intervalle eine besondere Präsenz und Überzeugungskraft aufzubauen. Sie weiß dabei sicherlich mehr, als der Zuschauer, wenngleich ihr final und in tragischer Art und Weise die Butter vom Brot genommen wird.
Emily Codys Funktion im Geschehen hat nichts mit Innocent-Bystandertum zu tun. Sie füllt eine aktive und offensive Rolle bei der Jagd um die sieben Schlüssel aus. Alfred Vohrer lässt ihr genügend Raum zur Entfaltung und darstellerischer Dominanz, die für eindeutige Eindrücke beim Publikum sorgen dürfen. Mrs. Cody steckt ohne jeden Zweifel hinter den Geschehnissen, zumindest ist sie in der Kette der Kriminalität nahe beim Drahtzieher zu finden. Ob sie ihn kennt oder nicht, spielt dabei keine maßgebliche Rolle, da hier mit offenen Karten gespielt wird. Ihr Interesse ist ausschließlich darauf ausgerichtet und begrenzt, alle Beteiligten im Kampf um die Macht und den avisierten Reichtum auszustechen, wenn es sein müsste, sogar ihren eigenen, von ihr als schwach identifizierten Ehemann, den sie unterdrückt. So scheint es zumindest. Emily Cody hat allem Anschein nach keine Angst vor dem hier federführenden Geschlecht. In diesem Zusammenhang kommt es zu Eindrücken rund um Verachtung und Hass; sie ist es offenbar gewohnt, sozusagen ihren eigenen Mann stehen zu müssen beziehungsweise diesen tatsächlich zu bevormunden, zu lenken und bei jeder sich bietenden Gelegenheit deckeln zu müssen. Mrs. Codys Funktion im Geschehen verfügt über eine offensichtliche Skizzierung, denn es ist völlig klar, dass sie hinter vielen kriminellen Machenschaften steht, auch ohne es auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. In Verbindung mit Gisela Uhlens angriffslustigem Schauspiel entsteht für die Story somit eine ganz großen Macherin bedeutender Momente, die kein Interesse daran hat, irgendwelche Gefangene zu machen. In schwachen Momenten zeigen sich fragile Anteile ihres Charakters, denn im Grunde genommen leidet sie unter einer Luft abschnürenden Angst vor gewissen Personen des Szenarios, die ihr gefährlich werden könnten. Gisela Uhlen bekommt trotz des begrenzten Umfangs ihrer Rolle die weitreichenden Möglichkeiten geboten, diesen Auftritt optimal zu pointieren und insgesamt bemerkenswert aufzuspielen, was sich insbesondere im Umgang mit ihrer einzigen weiblichen Kontrahentin zeigt. Der Werdegang einer geborenen Cawler weist unmissverständlich darauf hin, dass diese Dame stets wusste, wo sie hin will und welche unlauteren Mittel dabei zur Anwendung kommen müssten.
Um Emily Cody herum sammelt sich schließlich eine nervöse Spannung an, ein Stilmittel, mit dem die oft verschlagen wirkende Gisela Uhlen gut zu hantieren wusste. Betrachtet man nochmals den beachtlichen Karriere-Verlauf der Interpretin, so lässt sich buchstäblich alles finden, was eine erfüllte Karriere herzugeben weiß. Bevor sie zur UFA kam, absolvierte sie eine Schauspielausbildung bei Lilly Ackermann, um nahtlos ins Geschäft einzusteigen, darüber hinaus gut beschäftigt zu sein. Sucht man nach bedeutenden Etappen, lassen sich diese wohl eher im Orbit des ganz persönlichen Gusto wiederfinden. Ob bei Wallace, in Straßenfegern, handelsüblichen Dramen, Komödien, Klassikern des Neuen Deutschen Films oder bekannten Serien; Uhlen wurde von Anfang bis Ende ihrer Karriere einem Millionenpublikum zum Begriff. Ihre Tochter Susanne avancierte ebenfalls zu einer der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen. Für "Die Tür mit den sieben Schlössern" stellt Gisela Uhlens Verpflichtung einen der ganz großen Coups der Reihe dar, da man sie auch heute noch mit den verdienten Gesichtern, exponierten Mordopfern und giftigsten Kontrahentinnen der Reihe assoziiert. Auch wenn Cody hier nur vordergründig die Fäden in der Hand zu haben scheint, dabei vor allem über die Leichtsinnigkeit sowie mangelnde Weitsicht und Vorsicht ihres eigenen Ehemannes stolpert, sich am Ende vielleicht sogar einfach überschätzt hat, kann dennoch von einer klassischen Figur des hier behandelten Themas gesprochen werden. Dies alles spielt sich über ihre kalt wirkende Ausstrahlung und das exzellente Schauspiel ab, welches dieser Geschichte besonders markante Konturen verleiht. Fernab der Reihe blickt man auf unterschiedlichste Interpretationen, die sie auch heute noch zu einem Begriff machen. Gisela Uhlens Karriere erstreckt sich über den imposanten Zeitraum von über 65 Jahren und ihr letzter großer Publikumserfolg war die immer wiederkehrende Rolle der Oma Inge in "Forsthaus Falkenau". In ihrem ersten Wallace-Auftritt stattet sie das Geschehen mit weiblicher Finesse aus krimineller Schublade aus, vermag es trotz ausgewählter Intervalle eine besondere Präsenz und Überzeugungskraft aufzubauen. Sie weiß dabei sicherlich mehr, als der Zuschauer, wenngleich ihr final und in tragischer Art und Weise die Butter vom Brot genommen wird.
DIE TÜR MIT DEN SIEBEN SCHLÖSSERN