Heinz Rühmann
● PATER BROWN - DAS SCHWARZE SCHAF (D|1960)
mit Karl Schönböck, Maria Sebaldt, Siegfried Lowitz, Herbert Tiede, Lina Carstens, Fritz Rasp und Friedrich Domin
eine Produktion der Bavaria Filmkunst | im Bavaria Filmverleih
ein Film von Helmuth Ashley
»Es ist logisch, aber es stimmt trotzdem nicht«
Da Pater Brown (Heinz Rühmann) einen Mordfall in Eigenregie aufgeklärt hat, der sich direkt vor seiner Kirche ereignete, wird er vom Bischof (Friedrich Domin) in eine Kleinstadt strafversetzt, in der er sich mit seiner Haushälterin Mrs. Smith (Lina Carstens) niederlassen soll. Wie üblich macht er sich auf den Weg, um Spenden für den Kirchenausbau zu sammeln und bei dieser Gelegenheit lernt er die Leute seiner neuen Gemeinde kennen. So auch den griesgrämigen Lord Kingsley (Fritz Rasp), der ihm zu seiner Verwunderung Aktien im Wert von £ 1000 stiftet. Bankier Conelly (Hans Leibelt) sorgt allerdings für schnelle Aufklärung und unterrichtet Pater Brown, dass die Papiere vollkommen wertlos sind. Während eine Theatergruppe um den Hauptdarsteller Emilio Scarletti (Karlk Schönböck) in der Stadt einzieht, um sich für die Premiere ihres anrüchigen Stückes in der Stadt vorzubereiten, kommt es zu einem rätselhaften Mord...
Als Auftakt der "Pater Brown"-Geschichten sieht man mit Helmuth Ashleys "Das schwarze Schaf" einen Kriminalfilm in weitgehend konventionellem Fahrwasser, der allerdings mehrere Akzente setzen kann. Zunächst wäre der klare Aufbau zu nennen, der von der Titelfigur selbst wie ein Mosaik zusammengesetzt wird, wenn die Polizei mal wieder auf ganzer Linie versagt. Stilistisch und inszenatorisch einwandfrei, bekommt man einen gut durchdachten Krimi serviert, der auf Twists und die allgemeine Kombinationsgabe baut. Das Tempo der Geschichte wird durch einem schnellen Mord forciert, der sich natürlich unmittelbar vor der Nase des Paters abspielt. Erwischt hat es einen berüchtigten Kleinstadt-Casanova, der den gedanklichen Weg zur Versuchung und verfallenden Moral herstellt, sodass es sich schließlich auch rechtfertigt, den Geistlichen wenig später in diesem Milieu ermitteln zu sehen. In Windeseile klärt sich der erste Mord auf und der Zuschauer weiß ebenso schnell, mit wem man es zu tun bekommt. Nach Rüge seines Bischofs und der eigentlich inkonsequenten Strafversetzung zieht Brown das Verbrechen weiterhin an wie ein Magnet, was aber selbstverständlich auch das Elixier dieser Geschichte sein wird. Der Verlauf lebt von der Hartnäckigkeit und vor allem des Spürsinns des Protagonisten, seine wache Kombinationsgabe würde so manchem Polizisten gut stehen, insbesondere dem Ermittler des Geschehens, denn Inspektor Graven glänzt eher durch Schnellschüsse, sowie unüberlegte Ermittlungsmethodik, was Brown nur zusätzlich anzustacheln scheint. Die Besetzung dieser Produktion kann sich mit ihren vielen bekannten Akteuren durchaus sehen lassen und so unterschiedlich die dargestellten Personen auch sind, findet man durchgehend überzeugende Darbietungen.
Heinz Rühmann in der Titelrolle füllt das Geschehen nicht nur komplett aus, er dominiert es förmlich entgegen einer zu erwartenden Diskretion eines Würdenträgers. Seine Schwächen sind weltlicher Natur, die Figur bleibt durch die Andeutungen von Schwächen sehr greifbar und sympathisch, wenngleich er aufgrund der Dramaturgie einige Male über das Ziel hinausschießen muss. Rühmann vereint resolute, oder direkte Momente mit subtilen, außerdem stattet er das Geschehen mit viel Humor und Wortwitz aus. Sein Gegenpart des leicht überfordert wirkenden Graven wird von Routinier Herbert Tiede klassisch gezeichnet, weitere nennenswerte Auftritte liefern Karl Schönböck als zwielichtiger Theatermann Scarletti, Siegfried Lowitz als gute Seele mit schwarzer Vergangenheit, Friedrich Domin als eigentlich milder Bischof, der lieber einmal mehr Gnade vor Recht ergehen lässt und vor allem Fritz Rasp, den man selten so mürrisch gesehen hat. Bei den Damen stattet Maria Sebaldt das Umfeld Theater mit der erforderlichen Bieder-Erotik aus, Lina Carstens überwacht den Geistlichen mit Adleraugen und sorgt für humorige Untertöne, und insgesamt hat "Das schwarze Schaf" eine überdurchschnittliche Besetzung zur Verfügung, die immer für Spannung und gute Momente sorgen kann. Als ein Markenzeichen der zwei "Pater Brown"-Verfilmungen gilt die charakteristische Musik von Martin Böttcher, die wieder einmal Stimmungen und Wendungen sehr angemessen untermalen kann. Überhaupt bleibt die unkonventionelle Geschichte unterm Strich als guter Ausgleich für damals handelsübliche Kriminalfilme stehen, die sich trotz Mord und Verbrechen eine selbstironische Note vorbehält. Am Ende schaut man auf eine Auflösung, die mit all ihren Wendungen und Enthüllungen für Zufriedenheit sorgen kann, auch wenn sich der Gedanke etabliert, dass die Kombinationsgabe von "Pater Brown" nicht von dieser Welt sein kann, oder tatsächlich nur mit Hilfe von oben vonstatten gehen konnte. Immer wieder sehenswert.
Als Auftakt der "Pater Brown"-Geschichten sieht man mit Helmuth Ashleys "Das schwarze Schaf" einen Kriminalfilm in weitgehend konventionellem Fahrwasser, der allerdings mehrere Akzente setzen kann. Zunächst wäre der klare Aufbau zu nennen, der von der Titelfigur selbst wie ein Mosaik zusammengesetzt wird, wenn die Polizei mal wieder auf ganzer Linie versagt. Stilistisch und inszenatorisch einwandfrei, bekommt man einen gut durchdachten Krimi serviert, der auf Twists und die allgemeine Kombinationsgabe baut. Das Tempo der Geschichte wird durch einem schnellen Mord forciert, der sich natürlich unmittelbar vor der Nase des Paters abspielt. Erwischt hat es einen berüchtigten Kleinstadt-Casanova, der den gedanklichen Weg zur Versuchung und verfallenden Moral herstellt, sodass es sich schließlich auch rechtfertigt, den Geistlichen wenig später in diesem Milieu ermitteln zu sehen. In Windeseile klärt sich der erste Mord auf und der Zuschauer weiß ebenso schnell, mit wem man es zu tun bekommt. Nach Rüge seines Bischofs und der eigentlich inkonsequenten Strafversetzung zieht Brown das Verbrechen weiterhin an wie ein Magnet, was aber selbstverständlich auch das Elixier dieser Geschichte sein wird. Der Verlauf lebt von der Hartnäckigkeit und vor allem des Spürsinns des Protagonisten, seine wache Kombinationsgabe würde so manchem Polizisten gut stehen, insbesondere dem Ermittler des Geschehens, denn Inspektor Graven glänzt eher durch Schnellschüsse, sowie unüberlegte Ermittlungsmethodik, was Brown nur zusätzlich anzustacheln scheint. Die Besetzung dieser Produktion kann sich mit ihren vielen bekannten Akteuren durchaus sehen lassen und so unterschiedlich die dargestellten Personen auch sind, findet man durchgehend überzeugende Darbietungen.
Heinz Rühmann in der Titelrolle füllt das Geschehen nicht nur komplett aus, er dominiert es förmlich entgegen einer zu erwartenden Diskretion eines Würdenträgers. Seine Schwächen sind weltlicher Natur, die Figur bleibt durch die Andeutungen von Schwächen sehr greifbar und sympathisch, wenngleich er aufgrund der Dramaturgie einige Male über das Ziel hinausschießen muss. Rühmann vereint resolute, oder direkte Momente mit subtilen, außerdem stattet er das Geschehen mit viel Humor und Wortwitz aus. Sein Gegenpart des leicht überfordert wirkenden Graven wird von Routinier Herbert Tiede klassisch gezeichnet, weitere nennenswerte Auftritte liefern Karl Schönböck als zwielichtiger Theatermann Scarletti, Siegfried Lowitz als gute Seele mit schwarzer Vergangenheit, Friedrich Domin als eigentlich milder Bischof, der lieber einmal mehr Gnade vor Recht ergehen lässt und vor allem Fritz Rasp, den man selten so mürrisch gesehen hat. Bei den Damen stattet Maria Sebaldt das Umfeld Theater mit der erforderlichen Bieder-Erotik aus, Lina Carstens überwacht den Geistlichen mit Adleraugen und sorgt für humorige Untertöne, und insgesamt hat "Das schwarze Schaf" eine überdurchschnittliche Besetzung zur Verfügung, die immer für Spannung und gute Momente sorgen kann. Als ein Markenzeichen der zwei "Pater Brown"-Verfilmungen gilt die charakteristische Musik von Martin Böttcher, die wieder einmal Stimmungen und Wendungen sehr angemessen untermalen kann. Überhaupt bleibt die unkonventionelle Geschichte unterm Strich als guter Ausgleich für damals handelsübliche Kriminalfilme stehen, die sich trotz Mord und Verbrechen eine selbstironische Note vorbehält. Am Ende schaut man auf eine Auflösung, die mit all ihren Wendungen und Enthüllungen für Zufriedenheit sorgen kann, auch wenn sich der Gedanke etabliert, dass die Kombinationsgabe von "Pater Brown" nicht von dieser Welt sein kann, oder tatsächlich nur mit Hilfe von oben vonstatten gehen konnte. Immer wieder sehenswert.