GOLDRAUB IN LONDON - Guglielmo Morandi

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Richie Pistilli
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GOLDRAUB IN LONDON - Guglielmo Morandi

Beitrag von Richie Pistilli »

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Goldraub in London (D)
L'oro di Londra (IT)
L'Or de Londres (F)
El oro de los Rothschild (ES)
Objetivo: oro de Londres (ES)


IT 1967

R: Guglielmo Morandi
D: John Karlsen, Jean Valmont, Carlo De Mejo, Mary Di Pietro, John Bartha, Aldo Silvan, John Francis Lane, Windsor Davies, Fulvio Mingozzi u.a.



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Deutsche Erstaufführung: DDR 15. März 1974 (TV) - BRD 25. August 1984 (VHS)

Synchronkartei

Fernsehen der DDR

Score: Giovanni Fusco

IMCDb

OFDb



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"Jetzt haben sie ihn vollgepumpt - ein Schatzkästchen auf Rädern".


Nach außen hin wirkt der distinguierte britische Gentleman Ed (John Karlsen) wie ein unbescholtener Bürger. Er spielt Bridge mit dem Polizeiinspektor, bewohnt ein großzügiges Londoner Stadthaus und hat mit der attraktiven Marion (Mary di Pietro) eine bezaubernde Nichte. Doch der Schein trügt. Seit zwei Jahren plant der Denker und Lenker einen Überfall auf den allwöchentlichen Goldtransport der königlichen Zentralbank. Nichts bleibt dabei dem Zufall überlassen. Ed hat eine Gruppe ausgewählter Spezialisten rekrutiert, von denen jeder Einzelne einem Stresstest unterzogen wurde. Tausendfach wird jeder Handgriff der Operation geprobt. Wie nicht anders zu erwarten, gelingt der spektakuläre Coup nach Plan. Die Gangster erbeuten Goldbarren im Wert von einer Million Pfund Sterling. Ed lässt das Edelmetall einschmelzen, um daraus zwecks Tarnung den Anker eines Frachtschiffes zu schmieden, das schon am nächsten Tag nach Gibraltar ausläuft. An Bord stimmen Ed und seine Komplizen sich gedanklich auf ein sorgenfreies Luxusleben ein. Unterdessen laufen bei Scotland Yard die Telefone heiß, doch von den Gangstern fehlt jede Spur. Bis ein kleiner Junge sich an eine Gruppe merkwürdiger Männer erinnert, die in einem Lagerhaus "mit goldenen Steinen spielten".

Reibungslos wie der Überfall selbst funktioniert auch die Inszenierung dieses unterkühlten Kriminaldramas, das mit einer unerwarteten Schlusspointe aufwartet. Bill Moore alias Guglielmo Morandi drehte den stimmungsvollen Gangsterfilm im Swinging London der späten 1960er Jahre. [Quelle: MDR.de]



Guglielmo Morandis Heist-Movie zählt ebenfalls zu den Exemplaren, die zwar nur zur Durchschnittsware des Genres zählen, aber dennoch großen Spaß bereitet. Leider wurde dem Film hierzulande ein Kinoeinsatz verwehrt, so dass die deutsche Erstaufführung 1974 im DDR-Fernsehen stattfand, bevor er 1984 im Westen erstmals als VHS-Kassette erschien. Dementsprechend existiert nur eine Synchronfassung der DEFA, die leider nicht das Gelbe vom Ei ist. Obwohl auf dem Kinoplakat groß der Name Edgar Wallace prangert, hat der Film rein gar nichts mit der Rialto-Filmreihe am Hut. Genau genommen steht auf dem Filmplakat „für die Anhänger von Edgar Wallace“ geschrieben, was letztlich dem reinen Marketingzweck diente. Obendrein gab es später auch in Deutschland noch ein Edgar-Wallace-Brettspiel, das den Titel "Goldraub in London" trug. Die Handlung des Films offenbart weder große Überraschungen, noch kann sie den Hochglanzproduktionen des Genres das Wasser abgraben, aber inszenatorisch ist alles tipptopp in Szene gesetzt. Lediglich am Ende wartet der Film mit einer kleinen Überraschung auf. Trotz der fehlenden Spannung sowie einer oberflächlichen Charakterisierung der Protagonisten, kann GOLDRAUB IN LONDON sehr gut angeschaut werden, dessen Geschichte zügig und schnörkellos erzählt wird. Als Hauptdarsteller verpflichtete Guglielmo Morandi den 1919 in Neuseeland geborenen John Karlsen, der dem geneigten Italo-Filmliebhaber aus Werken wie beispielsweise EXZESS - MORD IM SCHWARZEN CADILLAC, DAS SCHLOß DER BLAUEN VÖGEL, PERRY RHODAN - SOS AUS DEM WELTALL, DER CHEF SCHICKT SEINEN BESTEN MANN oder DIE TÖDLICHE WARNUNG bekannt sein dürfte. Karlsen begann seine Filmkarriere in England als Bühnenschauspieler, bevor er ab Ende der 1950er Jahre immer häufiger in italienischen Filmen zu sehen war. Er trat in diversen Agentenfilmen und Horrorfilmen auf, wurde von Federico Fellini besetzt. Karlsen hatte aufgrund seiner Sprachkenntnisse zahlreiche Engagements in italienischen Monumentalfilmen und spielte für Roman Polanski, Roberto Rossellini, Damiano Damiani, Sergio Sollima, Luigi Bazzoni, Riccardo Freda sowie Roberto Benigni. Im Jahr 2027 verstarb der Schauspieler in seiner Heimatstadt Auckland. Für die zweite Hauptrolle wurde der französische Schauspieler Jean Valmont verpflichtet, der in der Rolle des Ganoven Joe von der Karlsen-Bande zur Mitwirkung am Coup angeheuert wird. Während Carlo De Mejo den hitzköpfigen Gangster Frankie verkörpert, spielt John Francis Lane seinen Kollegen Momy, der hin und wieder mal das Bewusstsein verliert. Die weibliche Hauptrolle wurde mit der italienischen Schauspielerin Mary Di Pietro besetzt. Abgerundet wird der beschwingte Raubzug mit einer schmissigen Filmmusik von Giovanni Fusco. Und wie so oft wurde auch der vorliegende Film in der deutschen Fassung geschnitten: Während die italienische Filmfassung 95 Minuten läuft, weist die deutsche VHS- und TV-Fassung eine Laufzeit von nur 82 Minuten auf. Was bleibt, ist ein netter Filmspaß, der aber nicht über das Mittelmaß herauskommt.


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ephedrino
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Re: GOLDRAUB IN LONDON - Guglielmo Morandi

Beitrag von ephedrino »

Hier musste ich leider nach fünf Minuten wegen der deutschen Synchro abbrechen. Eigentlich bin ich ein Freund dieser Heist-Filme, aber die Tonspur war so dröge und steril, dass ich darüber nicht hinweg kam.

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Richie Pistilli
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Re: GOLDRAUB IN LONDON - Guglielmo Morandi

Beitrag von Richie Pistilli »

Bei den ersten Sehversuchen erging es mir so wie Dir. Vorgestern habe ich dann endlich die Zähne zusammengekniffen und mir zum ersten Mal den kompletten Film angesehen. Je länger der Streifen lief, desto mehr gewöhnte ich mich an die Synchro. Dennoch schade, dass GOLDRAUB IN LONDON keinen Kinostart spendiert bekam. Eine gut gemachte Kinosynchro hätte den Film bestimmt enorm aufgewertet. Auf Anhieb fallen mir noch zwei Problemfälle ein, die ich mir mit der TV-Synchro absolut nicht ansehen kann, nämlich die beiden Fulci-Filme JEDER DIEB BRAUCHT EIN ALIBI und MIT DAMENBEDIENUNG. Von dem letztgenannten Titel durfte ich mal die Kinosynchronfassung auf der großen Leinwand bestaunen, die einfach nur großartig ist. Würde mir den Film liebend gerne ein weiteres Mal ansehen, aber leider halte ich die TV-Synchro nicht im Kopf aus. Mehr als ein paar Minuten habe ich nicht geschafft.



Alte TV-Fassung:

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HDTV-Fassung:
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