MEIN VATER, DER AFFE UND ICH - Franz Antel

Sexwellen, Kriminalspaß und andere Krautploitation.
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Prisma
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MEIN VATER, DER AFFE UND ICH - Franz Antel

Beitrag von Prisma »



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● MEIN VATER, DER AFFE UND ICH (A|D|1971)
mit Gerhart Lippert, Mascha Gonska, Gunther Philipp, Lotte Ledl, Heinz Reincke, Eva Maria Meineke,
Paul Löwinger, Beppo Brem, Fritz Muliar, Carlo Böhm, Peter Machac, Michael Holm sowie Teri Trodai
ein Franz Antel Film der Neue Delta | Terra Filmkunst | Wien Film | im Constantin Filmverleih
ein Film von Franz Antel

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»Wir haben in München keine Jungfrauen!«


Das Nashorn "Sissy" soll von München nach Wien gebracht werden, um vor Ort Hochzeit mit ihrem Artgenossen "Franzl" zu feiern, doch die Zusammenkunft findet nicht die erwünschte Erfüllung. Der Tierarzt Dr. Klaus Wolf (Gerhart Lippert) reist nach Wien, um bei den beiden etwas nachzuhelfen, lernt auf dem Weg jedoch die Anhalterin Biggi (Mascha Gonska) kennen, die ihm gehörig den Kopf verdreht. Inzwischen ist auch Wolfs Freund und Kollege, der Verhaltensforscher Prof. Dr. Felix Grimm (Gunther Philipp), in Wien eingetroffen, da sein Schimpanse an einer rätselhaften Erkrankung leidet, die der junge Tierarzt bislang nicht aufklären konnte. Bereits am Flughafen macht sich der Affe selbstständig und sorgt für helle Aufregung ...

Mit dem Wiener Regisseur Franz Antel kann man auf einen hohen Output von über 100 Spielfilmen blicken, die hauptsächlich mit erotischer oder Klamauk angereicherter Note eine überaus eindeutige Handschrift tragen. "Mein Vater, der Affe und ich" weist alleine seines Titels wegen schon auf eine eindeutige Wiener Melange hin, die erwartungsgemäß über strapaziöse und überfrachtete Tendenzen verfügen wird. Immerhin handelt es sich um Klamauk reinster Seele, sodass man sich als Zuschauer darüber im Klaren sein sollte, was hier tatsächlich geboten wird. Zu jener Zeit war das Betrauen einer Hauptrolle für einen Schimpansen nicht unüblich, doch es ist die Frage, ob es damals witziger gewesen sein soll, als heute. Die Kapriolen des Titelhelden bringen die nötige Unruhe und den Geist einer klassischen Verwechslungskomödie in das Geschehen, zählen aber insgesamt zu den Szenen, die im Film als am meisten überflüssig gewertet werden dürfen, der immerhin über eine Storyline verfügt, die sich bei Interesse für deutsche Komödien und Affinität für die üblichen Verdächtigen problemlos anschauen lassen. Besetzt sind diese Produktionen meistens recht gut, verfügen nicht zuletzt wegen der Verpflichtungen der immer gleichen Leute über einen hohen Wiedererkennungswert, was jedoch keinen Mehrwert darstellen muss. Das Geschehen wirkt unter Antels Regie überaus konstruiert und auf die nicht vorhandene Magie zahlreicher Plattitüden gemünzt. In diesem Zusammenhang hat jeder einzelne Darsteller damit zu kämpfen, mit einem Mühlstein um den Hals zu spielen, wenngleich sich wenigstens ein paar von ihnen von dem vorhandenen Diktat befreien können. Hier fallen etwa Gerhart Lippert, Teri Tordai, Mascha Gonska oder Lotte Ledl recht positiv oder besser gesagt nicht unangenehm auf. Der Verlauf kombiniert mehrere mit Aufregung geladene Handlungsstränge, die erwartungsgemäß in einen einzigen münden werden, wenn sich das Getümmel vorhersehbar auflöst.

Zu sehen sind überwiegend Interpreten und Gäste, die seinerzeit angesagt oder Stammgäste derartiger Vehikel waren, und bei allem, was man als verunglückt identifizieren möchte, zeigt sich doch eine gewisse Raffinesse und erschreckende Routine. Gerhart Lippert als Tierarzt, der quasi eine amouröse Zusammenführung von mehreren Tonnen Lebendgewicht überwachen soll, spielt angenehm unaufdringlich und solide, sodass die wirklichen Nervtöter des Szenarios an anderer Stelle zu finden sein werden. Diese heißen hier definitiv Beppo Brem, Gunther Philipp, Heinz Reincke, Michael Holm und insbesondere Paul Löwinger, dessen Gebärden die Nerven aufreiben. Die attraktive Mascha Gonska gibt das, was man früher vielleicht mit dem schrecklichen Wort keck umschrieben hätte, bekommt dabei sogar ein paar gesellschaftskritische Untertöne in den Mund gelegt. Lotte Ledl ist eine Bereicherung für jeden Film und weiß jede noch so unterschiedliche Rolle zu meistern, und dabei ist es völlig egal, ob sie unter Volker Schlöndorff oder eben Franz Antel zu spielen hat. Diskretion und feine Situationskomik lassen sie trotz einfältigem Script immer die richtigen Töne treffen. Ihre ungarische Kollegin und Antel-Inventar Teri Tordai bringt einen ungewöhnlichen Esprit in die nicht gerade unaufgeregte Angelegenheit, zu Eva Maria Meineke lässt sich sagen, dass ihr das Charakterfach definitiv besser steht. Eine bunt zusammengewürfelte Entourage wird nicht müde, das Gefüge zusammenzuhalten und funktionieren zu lassen, kann letztlich aber auch keine großen Wunder vollbringen, denn dafür ist das Ganze zu plump und auch unoriginell aufgezogen worden. Immer wiederkehrende Versatzstücke der Verwechslungskomödie, gesetzmäßige Albernheiten des Klamauk-ABC und eine globale Substanzlosigkeit lassen "Mein Vater, der Affe uns ich" im Grunde genommen durchfallen, wenngleich der Film im Vergleich zu zahlreichen Artgenossen, die es noch maßloser übertreiben, schon wieder einigermaßen erträglich wirkt.

TRAXX
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Re: MEIN VATER, DER AFFE UND ICH - Franz Antel

Beitrag von TRAXX »

Den hab ich auch vor Kurzem gesehen und ich fand der Titel ist hier schon eine ziemliche Mogelpackung! Denn asozialen Affen-Klamauk gibt's hier fast gar nicht! Und das fand ich schon recht enttäuschend. Aber dennoch kann man den tatsächlich ganz gut runtergucken, das stimmt schon. Das fluppt alles sehr routiniert und gut geölt runter.

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Prisma
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Re: MEIN VATER, DER AFFE UND ICH - Franz Antel

Beitrag von Prisma »

TRAXX hat geschrieben:
Do., 28.11.2024 21:44
Den hab ich auch vor Kurzem gesehen und ich fand der Titel ist hier schon eine ziemliche Mogelpackung! Denn asozialen Affen-Klamauk gibt's hier fast gar nicht!

Von Mogelpackung würde ich zwar nicht sprechen, dafür ist der Schimpanse zu oft Thema, aber allzu viele Späße bekommt man in die Richtung nicht geboten, das stimmt schon. Ich finde den Titel sowieso nicht besonders gut gewählt und bei mir hat der deswegen sogar länger auf Halde gelegen. Hättest Du vom Affen-Klamauk denn gerne wesentlich mehr gesehen? Ich war ganz froh, dass es nicht Überhand genommen hat, zumal ein Schimpanse in Produktionen dieser Zeit hin und wieder gerne installiert wurde.

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Sid Vicious
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Re: MEIN VATER, DER AFFE UND ICH - Franz Antel

Beitrag von Sid Vicious »

"My Rifle, my Pony and me" haben Ricky Nelson und Dean Martin gesungen. DIE WUT, DER SCHREI UND DER TOD heißt einer der ca. 500 HK-Klopper in denen Zau Hung-Lit mitgewirkt hat...

MEIN VATER, DER AFFE UND ICH hört sich freilich deutlich bekloppter an, ansonsten hätte ich mir wohl auch nicht so seltsame Gedanken gemacht.

Der Name Franz Antel ist natürlich ein Stück Geheimnisvoller Filmclub, da irgendwo in GE mal ein Film von ihm mit Terence Hill aufgeführt wurde. Der Franz hat auch AUF DER ALM DA GIBTS KOA SÜND gemacht, der ist von 1950 und das macht ihn für mich enorm interessant, da diese unerotischen Brocken eigentlich in den 1970ern verortet sind.

Der Trailer zu MEIN VATER, DER AFFE UND ICH hat es bereits in sich. Das konnte der Rainer ja bestens, hundsmiserable Filme kraft seiner Synchros aufwerten.

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TRAXX
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Re: MEIN VATER, DER AFFE UND ICH - Franz Antel

Beitrag von TRAXX »

Prisma hat geschrieben:
Fr., 29.11.2024 12:45
Von Mogelpackung würde ich zwar nicht sprechen, dafür ist der Schimpanse zu oft Thema, aber allzu viele Späße bekommt man in die Richtung nicht geboten, das stimmt schon. Ich finde den Titel sowieso nicht besonders gut gewählt und bei mir hat der deswegen sogar länger auf Halde gelegen. Hättest Du vom Affen-Klamauk denn gerne wesentlich mehr gesehen?
Thema war er schon, das stimmt, aber ich würde einen Porno, bei dem nur übers Ficken gelabert wird, auch als Mogelpackung bezeichnen. ;)
Und ja, ich hätte gern mehr Affen-Klamauk gesehen. Der Titel, das Jahr, das Herkunftsland weckte gewisse Erwartungen. Hätte man den Film MEIN VATER, DIE TIERE UND ICH genannt, wäre das wesentlich passender gewesen. Aber der bestehende Titel deutet einen verstärkten Focus auf den Affen an - und dem ist imho nun mal gar nicht so!

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Prisma
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Re: MEIN VATER, DER AFFE UND ICH - Franz Antel

Beitrag von Prisma »

Sid Vicious hat geschrieben:
Fr., 29.11.2024 15:16
Das konnte der Rainer ja bestens, hundsmiserable Filme kraft seiner Synchros aufwerten.

Auf jeden Fall! Ich bin immer froh, wenn Trailer derartig veredelt sind.

TRAXX hat geschrieben:
Fr., 29.11.2024 19:43
aber ich würde einen Porno, bei dem nur übers Ficken gelabert wird, auch als Mogelpackung bezeichnen.

Dann muss fairerweise aber auch gesagt werden, dass sich die Darsteller eines Pornos von der Regie bestimmt wesentlich leichter lenken lassen, als ein Schimpanse, bei dem vermutlich noch ein Coach zwischengeschaltet sein muss. Hier glaube ich liegt der einfache Grund für weniger Screentime.

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