CONVOY BUSTERS - Stelvio Massi

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
Antworten
Benutzeravatar
Richie Pistilli
Beiträge: 4652
Registriert: Sa., 31.10.2020 17:25
Wohnort: Provinzmetropole an Rhein und Mosel
Kontaktdaten:

CONVOY BUSTERS - Stelvio Massi

Beitrag von Richie Pistilli »

s-l1600.jpg


Convoy Busters (D)
Un poliziotto scomodo (IT)
Un flic explosif (F)
Policía sin ley (ES)
Um Polícia dos Duros (POR)
Convoy Busters


IT 1978

R: Stelvio Massi
D: Maurizio Merli, Olga Karlatos, Massimo Serato, Mimmo Palmara, Mario Feliciani, Marco Gelardini, Attilio Duse, Luigi Casellato, Piero Gerlini, Maurizio Gueli, Luciano Roffi, Mirella Frumenti u.a.



img2024-11-16-12h17m44s250.png

img2024-11-16-10h55m42s153.png


Deutsche Erstaufführung: VHS-Premiere

Synchronkartei

Schnittbericht: ungeprüft - US DVD

Italo-Cinema

Filmforum Bremen

Score: Stelvio Cipriani

IMCDb

OFDb



1.png
2.png
3.png
4.png

5.png
6.png
7.png
8.png

10.png
9.png
11.png
12.png



"Wenn der nicht redet, schlägt der Kommissar immer fester zu - der verliert leicht die Beherrschung."


Rom wird durch eine Serie brutaler Mordanschläge erschüttert. Die andauernden Gewalttaten werden konsequent an Jugendlichen verübt. Kommissar Olmi (Maurizio Merli), der in Rom für seine unnachgiebigen und rauen Methoden bekannt ist, nimmt sich der Sache an. Olmi entdeckt schnell, das sich mehr hinter der Sache verbirgt als blanker Mord. Er kommt einem illegalen Diamantenhandel auf die Spur, muss die verdächtigen Personen aus Mangel an Beweisen aber laufen lassen. Die Situation eskaliert - Die Verbrecher müssen Olmi aus dem Weg räumen und so entgeht er nur knapp einem Anschlag. Nach einiger Zeit scheint es für Olmi im Polizeidienst wieder in geregelten Bahnen zu laufen. Er ermittelt fortan gegen einen Waffenhändlerring, welcher sich als Transportfirma getarnt hat. Die Ernüchterung kommt schnell – und diesmal ist es etwas ganz persönliches: Die Gangster haben Olmis Geliebte, Anna (Olga Karlatos), eine Lehrerin und deren Schüler als Geiseln genommen. Olmi widersetzt sich erneut allen Vorschriften...und jedes Mittel ist ihm Recht das Verbrechergesindel direkt ins Jenseits zu befördern. [Quelle: FilmArt]



Eins gleich vorweg: CONVOY BUSTERS ist zwar grundsätzlich kein schlechter Polizeifilm, aber im Vergleich mit den herausragenden Werken eines Umberto Lenzis zieht Stelvio Massis Film klar den Kürzeren. Lenzis Filme sind nicht nur weitaus energischer inszeniert, sondern weisen auch einen viel flüssigeren Episodenverlauf auf. Ferner wirkt die Rolle von Maurizio Merli in Massis Film etwas gezähmter, obwohl er auch hier ordentlich auf Kacke haut und das Gesetz einen guten Mann sein lässt, indem er diesem nur selten die angebrachte Beachtung schenkt. In Lenzis Filmen wirkt er aber noch um einiges garstiger. Was die Episodenhaftigkeit von Massis Film betrifft, so verliert man bei diesen leicht den Überblick, denn nicht allzu selten enden einzelne Erzählstränge im Nichts. Während in der ersten Filmhälfte eine unaufgeklärt bleibende Mordserie im Mittelpunkt steht, bei der ein über jeden Verdacht erhabener Geschäftsmann als Hauptverdächtigter ausgemacht wird, zieht es Kommissar Olmi in der zweiten Hälfte im Rahmen einer Strafversetzung in ein abgelegenes Fischerdorf, das als Umschlagplatz für einen international agierenden Schmugglerring dient. Zwischendrin streut Massi immer wieder solide Actionszenen ein, die sich wiederum mit ruhigeren Passagen die Klinke in die Hand geben, in denen Olmi beispielsweise über sein Leben sinniert. Obwohl das Drehbuch äußerst zerfahren und zusammenhangslos wirkt, gelingt es dem Film dennoch, dem Zuschauer einen soliden Grad an Unterhaltung zu bieten.


Im Mittelpunkt steht selbstredend der von Maurizio Merli verkörperte Kommissar Olmi, der ähnlich wie in Lenzis Filmen einen feuchten Kehricht auf die geltenden Gesetze gibt. Dabei verprügelt er nicht nur eine Truppe Halbstarker, sondern erschießt in seinem Übereifer sogar einen unbeteiligten Fahrradfahrer, der sich auf dem Weg in seinen verdienten Feierabend befand. Ferner macht er von einem Helikopter aus Jagd auf flüchtige Gangster, die er kurzerhand mit seinem Ballermann in die ewigen Jagdgründe schickt. Zwischendrin verliebt er sich in Olga Karlatos, die kurz darauf als Lehrerin in Erscheining tritt, obwohl dies im Vorfeld nie thematisiert wird. Als seine Gegenspieler treten zudem Massimo Serato und Mimmo Palmara auf den Plan, wobei Erstgenannter plötzlich unverrichteter Dinge aus dem Handlungsverlauf entschwindet. Letztlich wirkt Massis Film so, als ob er erst im Nachhinein zu dem zusammengeschnitten wurde, was er letztlich wurde, nämlich ein konfus wirkender Polizeifilm, der dennoch alle Ingredenzien beinhaltet, die einen ordentlichen Poliziottesco ausmachen. Abgerundet wird das Ganze mit einer soliden Filmmusik von Stelvio Cipriani und einer gekonnten Bildgestaltung, für die sich kein Geringerer als Sergio Rubini verantwortlich zeigte. Alles in Allem entpuppt sich CONVOY BUSTERS als ein leicht chaotisch wirkender Polizeistreifen, dessen Platz im soliden Mittelfeld des Filmgenres angesiedelt ist.


13.png
14.png
15.png
16.png

17.png
18.png
19.png
20.png

21.png
22.png
23.png
24.png

25.png
26.png
27.png
28.png



Filmplakate:
► Text zeigen



Titelvorspann:
► Text zeigen



Kurzkommentar von Mike Malloy:
► Text zeigen



Filmausschnitte:
► Text zeigen



Score:
► Text zeigen



Cauldron Films trailer:
► Text zeigen



Trailer:


Benutzeravatar
Rolvo
Beiträge: 34
Registriert: Di., 08.02.2022 10:24

Re: CONVOY BUSTERS - Stelvio Massi

Beitrag von Rolvo »

Irgendwie ein typischer Stelvio Massi Film, da es keine lineare Handlung gibt, sondern in mindestens 2 Episoden aufgeteilt ist.
Der erste Teil spielt in Rom, der zweite im ostitalienischen Küstenort Civitanova Marche, übrigens dem Geburtsort von Stelvio Massi.
Vielleicht hat er den so nebenbei gedreht, als er zuhause war...
Der Titel "Convoy Busters" ist sehr irreführend, Trucker-Filme waren zu der Zeit ja sehr populär, aber das ist dieser Film definitiv nicht (auch wenn LKW's eine gewisse Rolle spielen).

Maurizio Merli wie üblich "on Fire", eine Zeugin wird zur Begrüßung gleich geschlagen, ein Verdächtiger extrem verprügelt und die flüchtigen Gangster aus dem Hubschrauber allesamt erschossen.
Auch als er versetzt wird, legt er sich erstmal im Lokal mit den Einheimischen an und schlägt alle zusammen.
Ich finde auch, dass die Synchronstimme von Ivar Combrinck super zu ihm passt, er hat ja auch schon einen Cop mit "Bodie" bei "Die Profis" gesprochen, aber dieser Charakter ist noch um einiges härter.

Ebenso gab es 1978 in Italien schon Privatfernsehen, was eine gewisse Rolle in der Story spielt.

Olga Karlatos war finde ich eine extrem schöne Frau damals, übrigens wird tatsächlich in der deutschen Fassung überhaupt nichts über Ihren Beruf Lehrerin erwähnt.
In der italienischen Version allerdings schon, während der zahlreichen Spaziergänge mit Maurizio erwähnt die Olga das mal.
Da läuft in der deutschen Version allerdings nur Musik.

Zwischendurch hat der Film schon einige Längen, die Geiselnahme zum Schluß ist auch etwas komisch inszeniert.

Aber insgesamt gefällt mir der Film sehr gut.

Benutzeravatar
Richie Pistilli
Beiträge: 4652
Registriert: Sa., 31.10.2020 17:25
Wohnort: Provinzmetropole an Rhein und Mosel
Kontaktdaten:

Re: CONVOY BUSTERS - Stelvio Massi

Beitrag von Richie Pistilli »

Rolvo hat geschrieben:
Mo., 18.11.2024 22:13
Maurizio Merli wie üblich "on Fire", eine Zeugin wird zur Begrüßung gleich geschlagen, ein Verdächtiger extrem verprügelt und die flüchtigen Gangster aus dem Hubschrauber allesamt erschossen. Auch als er versetzt wird, legt er sich erstmal im Lokal mit den Einheimischen an und schlägt alle zusammen.

Was das Austeilen betrifft, so lässt Maurizio Merli auch in diesem Film nichts anbrennen. Der Streifen ist schon gut gemacht und bereitet auch gute Unterhaltung, aber auf der inszenatorischen Ebene kann er den Werken von Girolami und Lenzi nicht das Wasser reichen. Dennoch hat mir der Film im Rahmen des Refreshs gut gefallen.



Rolvo hat geschrieben:
Mo., 18.11.2024 22:13
Olga Karlatos war finde ich eine extrem schöne Frau damals, übrigens wird tatsächlich in der deutschen Fassung überhaupt nichts über Ihren Beruf Lehrerin erwähnt.
In der italienischen Version allerdings schon, während der zahlreichen Spaziergänge mit Maurizio erwähnt die Olga das mal.
Da läuft in der deutschen Version allerdings nur Musik.

Vielen Dank für die Info. :hut:
Da hat die deutsche Synchronfassung wieder mal einen wesentlichen Teil der Handlung unter den Tisch fallen lassen.



Rolvo hat geschrieben:
Mo., 18.11.2024 22:13
Ebenso gab es 1978 in Italien schon Privatfernsehen, was eine gewisse Rolle in der Story spielt.

Stichwort: "Goldene Träume" ;)



1.png
2.png
3.0.png
3.png

5.png
6.png
7.png
8.png

9.png
10.png
11.png
12.png

Antworten