MÄDCHEN IN DEN KRALLEN TEUFLISCHER BESTIEN - Aldo Lado

Peitschenhiebe, laute Explosionen, wilde Abenteuer und anderer Filmstoff aus Italien.
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Richie Pistilli
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MÄDCHEN IN DEN KRALLEN TEUFLISCHER BESTIEN - Aldo Lado

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Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien (D)
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IT 1974

R: Aldo Lado
D: Enrico Maria Salerno, Laura D'Angelo, Irene Miracle, Macha Méril, Flavio Bucci, Gianfranco De Grassi, Marina Berti, Franco Fabrizi, Francesco D'Adda, Giovanni Di Benedetto, Daniele Dublino u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 12.08.1976

Synchronkartei

Schnittbericht: Dt. VHS vs US DVD

Nischenkino

Filmclub Bali

Score: Ennio Morricone

IMCDb

OFDb



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"Gewalt ist nun Mal ein Thema unserer Zeit. Wir können uns dem nicht einfach entziehen. Es ist die Gesellschaft, die die Gewalt erzeugt. Also auch wir."


Eine Zugfahrt, die ist lustig … oder auch nicht! Margaret (Irene Miracle) und Lisa (Laura D'Angelo) reisen mit der Bahn in die Weihnachtsferien. Sie suchen Entspannung und Familienglück und finden das Grauen. Denn mit an Board sind zwei gesuchte Verbrecher (Flavio Bucci und Gianfranco De Grassi): Gemeinsam mit einer älteren Blondine (Macha Méril) drangsalieren sie andere Reisende. Als Margaret und Lisa in Innsbruck in einen anderen Zug umsteigen, wähnen sie sich in Sicherheit. Kurz darauf begegnen sie dem Trio allerdings wieder. Es ist der Beginn eines unvorstellbaren Leidenswegs aus sexueller Gewalt und Erniedrigung. An der Endstation werden Margaret und Lisa gelernt haben, was es heißt, zu überleben – und wie lange man gequält werden muss, bevor man selbst zum Monster wird. [Quelle: Koch Media]


"Niemand von uns hat Schuld daran. Solche Sachen passieren eben..."




Offensichtlich inspiriert von Wes Cravens DAS LETZTE HAUS LINKS, und somit auch von Ingmar Bergmans DIE JUNGFRAUENQUELLE, inszenierte Aldo Lado 1974 einen verstörenden Terrorfilm, der von seiner Machart das amerikanische Vorbild bei Weitem übertrumpft. Während sich der Großteil des Streifens im fahrenden Zug abspielt, befasst sich das letzte Filmdrittel dem blutigen Rachefeldzug, den ein wutentbrannter Enrico Maria Salerno gegenüber den Mördern seiner Tochter vollzieht.


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Keiner kommt hier lebend raus!“


Der Film beginnt zunächst in München, wobei Aldo Lado in einem Interview verriet, die entsprechenden Szenen ohne eine gültige Drehgenemigung abgefilmt zu haben. Neben dem Weihnachtsmarkt dient vor allem der Münchner Hauptbahnhof als Drehkulisse, von dem aus nicht nur die beiden jungen Damen in einem überfüllten Zug zu einem Weihnachtsbesuch nach Italien starten, sondern auch die beiden Psychopathen, die kurz zuvor noch in der bayrischen Landeshauptstadt ihr Unwesen trieben. Im Zug selbst präsentiert uns Lado zunächst einen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft, zu dem dann auch ein Abteil voller Alt-Nazis zählt, die lauthals und unverhohlen das Horst-Wessel-Lied "Die Fahne hoch!“ grölen. In einem anderen Abteil faselt eine feine Dame über christliche Werte, bevor sie sich kurz darauf lustvoll auf der Zugtoilette einem der beiden Psychopathen hingibt. Zuvor präsentierte sie bereits den Mitreisenden in ihrem Abteil unfreiwillig pornografisches Bildmaterial, das versehentlich aus ihrer umgefallenen Handtasche entglitt. Und genau diese feine Dame, die von keiner Geringeren als der Schauspielerin Macha Méril verkörpert wird, ist dann auch die treibende Kraft, die kurz darauf die stattfindende Gewaltorgie vorantreiben wird.


Doch bevor es soweit ist, müssen die Beteiligten infolge einer anonymen Bombendrohung zunächst den Zug wechseln. Lado thematisiert hierbei die Südtiroler Bombenjahre, die sich von den 1950er bis in die 1980er-Jahre hinzogen. Nachdem sich Lisa und Margaret gemeinsam mit Signora Perbene, so der Name der feinen Dame, und den beiden Psychopathen Blackie und Curly, die wiederum überzeugend von Flavio Bucci und Gianfranco De Grassi dargestellt werden, eingefunden haben, beginnt der gewaltsame Exzess, den es als Zuschauer schwer auszuhalten gilt. Am Ende der gewaltsamen Sexorgie, an der sich auch ein voyeuristisch veranlagter Zuggast beteiligt, der sich später als ein ein treuer Familienvater entpuppt, finden sich die Leichname der beiden misshandelnden Mädchen neben dem Gleisbett wieder, auf dem der fahrende Zug seine Reise nach Italien mit den drei Peinigern an Bord unvermindert fortsetzt.


Und wie es der Zufall so will, treffen die drei Schänder am Bahnhof von Verona auf die Eltern der ermordeten Lisa, die voller Freude die Ankunft der beiden Mädchen erwarten. In der Annahme, dass die beiden Mädchen mit einem späteren Zug eintreffen, begeben sich der Arzt Giulio und seine Frau Laura Stradi gemeinsam mit den drei Fremden wieder auf den Heimweg, um dort das Knie der feinen Dame zu versorgen, das sich diese bei der Gewaltorgie verletzt hat. Kurz darauf erhalten die beiden Eltern aufgrund einer Radiomeldung Gewissheit über das grausame Schicksal der beiden Mädchen. Was folgt, ist ein blutiger Rachefeldzug, bei dem Dr. Giulio Stradi wiederum Selbstjustiz gegenüber den Mördern seiner Tochter walten lässt.


Obwohl der Film einem typischen Reißer des voyeuristischen Bahnhofskinos der 70er-Jahre entspricht, verlieh Aldo Lado seinem Werk weitaus mehr Tiefgang, als es die meisten einschlägigen Werke aus dieser Dekade vorweisen können. Neben einer ordentlichen Portion Gesellschaftskritik stellt Lado unentwegt die eigene Moral in Frage. Außerdem zeigt er am Ende auf, dass Blutrache zu keiner Genugtuung führt, denn der von Enrico Maria Salerno verkörperte Arzt und Vater findet trotz seiner Selbstjustiz keine Erlösung durch die Tat. Inszenatorisch punktet der Film mit stilvollen sowie beeindruckend ausgeleuchteten Bildern des versierten Kamermanns Gabor Pogany. Hinzu gesellt sich eine von Ennio Morricone komponierte Filmmusik, bei der in erster Line eine unheimliche Mundharmonika-Melodie zum Einsatz kommt. Zudem gibt es die Titelmusik von VIER FLIEGEN AUF GRAUEN SAMT am Anfang zu hören, der leise im Hintergrund zu den Bildern im Münchner Hauptbahnhof ertönt. Alles in Allem entpuppt sich der Film als unangenehmer Magengruben-Krauler, der nicht nur speziell zur absoluten Speerspitze des italienischen, sondern auch des internationalen Terror-Kinos gezählt werden kann .


"Unsere Gesellschaft muss Vorbeugungsmaßnahmen gegen die Gewalt finden. Das fängt schon im Elternhaus an: Kinder brauchen mehr Kontrolle und ein besseres Verständnis zwischen Schule und dem Elternhaus. Dinge wie Langeweile und Mangel an echtem Interesse sind sehr schädlich. Schaffe etwas, das jeden interessiert und das Problem ist aus der Welt."


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Filmplakate:
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Titelvorspann:
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Score:
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US-Trailer:
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Italienischer Trailer:
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Deutscher Trailer:


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