A qualsiasi prezzo (IT)
Vie secrète au Vatican (F)
L'affaire Vatican (F)
Casse au Vatican (F)
A cualquier precio (ES)
A Qualquer Preço (POR)
O Roubo das Jóias Sagradas (BRA)
The Vatican Affair
At Any Price
IT / D 1968
R: Emilio Miraglia
D: Walter Pidgeon, Ira von Fürstenberg, Klaus Kinski, Marino Masé, Corrado Olmi, Guido Alberti, Tino Carraro, Giovanni Ivan Scratuglia, Roberto Maldera
Italienische Erstaufführung: 11.09.1968
Filmportal
Locationvergleich
Score: Luis Bacalov
IMCDb
OFDb
Professor Herbert Cummings (Walter Pidgeon), seines Zeichen ein ausgewiesener Kunstexperte mit bestem Ruf, erhält von dem Vatikan den Auftrag, eine Expertise über den wertvollen Schatz des heiligen Petrus zu erstellen. Nach der Fertigstellung des zu erstellenden Gutachtens wird ihm von dem amtierenden Papst eine kurze Privataudienz gewährt, bevor er sich aus der Vatikanstadt von dannen macht. Doch anstatt sich seiner nächsten Obliegenheit zu widmen, heuert der Professor vier Personen aus der globalen Unterwelt an, von denen ein jeder nicht nur ein anderes Talent vorzuweisen hat, sondern auch auf unterschiedlichste Weise mächtig viel Dreck am Stecken hat. Während die adrette Pamela Scott (Ira von Fürstenberg) aus einem verschneiten Skigebiet anreist, begibt sich der profilierte Minenentschärfer und Sprengstoffexperte Clint Rogers (Klaus Kinski) von der libyschen Wüste aus auf den Weg nach Rom. Des weiteren gesellen sich Profi-Safeknacker Richard Anderson (Marino Masé) und der schürzenjägerische Feinmechaniker Lentini (Corrado Olmi) zu der illustren Runde. Das Ziel des gemeinsamen Unterfangens soll eine Art Super-Coup sein, an dessen Ende Juwelen und brillantbesetzten Reliquien des Vatikans stehen. Um seinen Rekruten die schwere Entscheidung zur Beteiligung an dem geplanten Verbrechen einfacher zu machen, offenbart der Professor jedem einzelnen seiner Auserwählten, dass er deren jeweilige Vergangenheit bestens kennt. Was folgt, ist ein tollkühnes Husarenstück, das wiederum einem perfekt ausgeklügelten Verbrechen gleichkommt. Bleibt letztlich nur die Frage, ob der hoch riskante Coup am Ende auch von Erfolg gekrönt ist?
Augenscheinlich von Giuliano Montaldos Meisterstück TOP JOB - DIAMENTENRAUB IN RIO (1967) inspiriert, inszenierte Emilio Miraglia im darauffolgenden Jahr mit A QUALSIASI PREZZO - THE VATICAN AFFAIR einen fast identisch gestrickten Clone, dessen Handlung sich aber ausschließlich in der heiligen Vatikanstadt Roms abspielt. Zugleich entpuppt sich Emilio Miraglias Heist-Movie als ein typisches Vehikel seiner Zeit, in der auch zahlreiche ähnlich gelagerte Filme wie beispielsweise neben dem bereits genannten TOP JOB, 7 GOLDENE MÄNNER, DAS SUPERDING DER 7 GOLDENEN MÄNNER, COUNTDOWN FÜR 3 MILLIONEN, DER SUPER-COUP DER PROFI-ASSE oder DER COUP DER SIEBEN ASSE entstanden. Zwar gelingt es Miraglias Streifen nicht so ganz TOP JOB oder den 7 GOLDENEN MÄNNERN das Wasser zu reichen, was zum einen an dem niedrigeren Produktionsbudget und zum anderen an der weniger originellen Geschichte liegt, aber aufgrund seines unwiderstehlichen Charmes, der hervorragenden Besetzung und des professionellen Inszenierungsstils dennoch auf ganzer Linie zu überzeugen vermag. Hinzu gesellen sich eine erstklassige Bildgestaltung, für die sich der renommierte Kameramann Silvano Ippoliti verantwortlich zeigt, sowie eine wendungsreiche Handlung, die zum packenden Ende hin immer böser und mit einem überraschenden Finale abgeschlossen wird. Was dem Film ebenfalls gut bekommt, ist der fehlende Humor, der die meisten der ähnlichgelagerten Heist-Filme durchzieht. Dies soll aber im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass es sich bei A QUALSIASI PREZZO - THE VATICAN AFFAIR keineswegs um einen durchweg ernsten Film dreht, denn dafür wurde der Streifen wiederum viel zu leichtfüßig inszeniert. Leichte Tendenzen zu einer Comic-Verfilmung sind ebenfalls auszumachen. Für die Hauptrolle rekrutierte Emilio Miraglia den kanadischen Schauspieler Walter Pidgeon, der in der Rolle des koordinierten seiner Spiellaune nicht nur freien Lauf lässt, sondern auch für einige nicht absehbare Überraschungen gut ist. Die einzige weibliche Rolle wird von der bezaubernden Ira von Fürstenberg gespielt, die in der Rolle der ausgebufften Gangsterbraut Pamela Scott eine hervorragende Schauspielleistung abgibt - und zwar egal ob im hautengen Superschurkinnen-Kostüm oder im schwarz-weißen Ordensgewand einer falschen Nonne. Ebenfalls bemerkenswert ist die Darbietung von Klaus Kinski, der in der Rolle des Minenräumers und Sprengstoffexperten nicht nur eine fast identischen Akteur wie in TOP JOB spielt, sondern von allen Beteiligten auch am rabiatesten in Erscheinung tritt. Nicht weniger spielfreudig präsentieren sich die beiden italienischen Schauspieler Marino Masé und Corrado Olmi sowie Guido Alberti, der in einer kleinen Nebenrolle als Kardinal Masoli in Erscheinung tritt. Abgerundet wird das Heist-Spektakel mit einer flotten Filmmusik von Luis Enriquez Bacalov, bei der unter anderem bereits die Titelmusik von MILANO KALIBER 9 von einer süßlichen Frauenstimme gesäuselt wird.
Obwohl es sich bei A QUALSIASI PREZZO - THE VATICAN AFFAIR um eine deutsch-italienische Koproduktion handelt, an der die Produktionsfirmen "Dean Film" (Rom), "Juppiter Generale Cinematografica S.p.A." (Rom) und die Münchner Top-Film Produktionsgesellschaft beteiligt waren, wurde der Film hierzulande -warum auch immer- nie ausgewertet. Eine deutsche Synchronfassung dieses hervorragenden Films hätte bestimmt viel Freude bereitet.
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