● DIE FISCHERIN VOM BODENSEE (D|1956)
mit Marianne Hold, Gerhard Riedmann, Annie Rosar, Joe Stöckel, Josef Egger, Rudolf Bernhard, Uli Steigberg sowie Isa und Jutta Günther
eine Produktion der Neubach Film | im Constantin Filmverleih
ein Film von Harald Reinl
»Hast du dir am End wirklich den Kopf verdrehen lassen von der?«
Das Fischermädchen Maria (Marianne Hold) lebt mit ihrem Großvater (Josef Egger) am Bodensee. Die tägliche Arbeit wirft allerdings kaum genug für das tägliche Leben ab und die Konkurrenz versucht sie aus dem Geschäft zu drängen. Hinzu kommt, dass die Zwillinge Anny (Isa Günther) und Fanny (Jutta Günther) ihr das Leben schwer machen, indem sie ihre Arbeit sabotieren. Als ihr Großvater schließlich aufgeben und die seit Generationen geltenden Fischerrechte an den Konkurrenten abgeben will, entschließt sich Maria zum Handeln...
In der laufenden Saison 1956 konnte "Die Fischerin vom Bodensee" zu einem der größten Kassenschlager avancieren und sich mit verhältnismäßig wenig Substanz allerdings viel Bildgewalt durchsetzen und behaupten. Die Geschichte um die arme Titelfigur, die sich die Finger wund arbeiten muss, es aber nichts dabei herumkommt, spricht das Publikum unmissverständlich an, wobei man vielleicht sagen muss, dass es vor allem Marianne Hold tut, für die diese Rolle wohl der endgültige Durchbruch als Superstar des Heimatfilms war. Am schönen Bodensee spielen sich Ungerechtigkeiten ab, das karge Leben tut das Übrige dazu. Wer wem Böses will, ist für den Zuschauer eindeutig, für die Hauptpersonen allerdings nicht, sodass sich ein stetiges, wenn auch angenehmes Hin und Her entwickeln kann, das die Geschichte immer am Laufen hält. Harald Reinl konzentriert sich bei seiner Erzählung auf für ihn typische Bilder der schönen und aussagekräftigen Umgebung, setzt dabei auf die Zugpferde dieser Produktion, die ihre Rollen mit viel Temperament ausstaffieren, was insbesondere für Marianne Hold gilt. Maria wirkt unbestechlich, vor allem, wenn es um Brauchtum und Tugenden geht. Materielle Dinge und Herumgeprotze berühren sie nicht im Geringsten, sodass es für den reichen Interessenten umso schwieriger wird, sich ihr zu nähern. Ihr Partner Gerhard Riedmann strotzt dennoch vor Selbstbewusstsein, kokettiert dabei mit seinen durchaus vorhandenen guten Anlagen, allerdings gibt es noch einige Probleme zu bewältigen. Diese tauchen beispielsweise in Form der Zwillinge Isa und Jutta Günther auf, die überraschenderweise sehr unsympathische und einfältige Parts übernehmen. Die jungen Damen aus reichem Hause wirken reichlich verzogen und wahlweise auch gemein, spekulieren außerdem darauf, dass sich der Protagonist für eine von ihnen entscheiden wird.
Unter Harald Reinls werden Sehnsüchte angesprochen und Fantasien beflügelt, was nicht nur an der farbenfrohen Inszenierung liegt, sondern auch an der populären Geschichte. Der Heimatfilm fand mit "Die Fischerin vom Bodensee" eines seiner großen Aushängeschilder und beliebte Stars der Kino-Leinwand können hier in ihren vorgefertigten Schablonen schalten und walten, was insbesondere für Marianne Hold gilt, die ihre Karriere nach zahlreichen Heimatfilmen bereits im Jahr 1964 in dem Karl-May-Film "Der Schut" beendete. Hold war zweifellos eines der schönsten Gesichter des Genres, darüber hinaus eine hervorragende Interpretin für die erforderlichen Stimmungen, die unverwechselbare Aura und das große Gefühl, welches zweifellos die halbe Miete darstellte. Ihr Partner Gerhard Riedmann verfügt über einen guten Kern, kann das unbändige Temperament der Fischerin allerdings nicht gleich bändigen, zumal einfach zu viele Unterschiede bestehen, die beide Welten trennen. Isa und Jutta Günther stören die designierte Idylle empfindlich und haben andernorts schon bessere Eindrücke hinterlassen können. Große Namen des traditionellen deutschen Films, wie etwa Annie Rosar, Joe Stöckel oder Josef Egger repräsentieren nicht nur Tugenden und Althergebrachtes, sondern lockern das Geschehen auch mit urkomischen Gebärden und Dialogen auf, falls man es unterhaltsam finden möchte. Große Überraschungen wird man hier in keinem Basisbereich finden, allerdings ist die selbstläuferische Story auch nicht darauf angelegt. Es muss allen Verantwortlichen bereits im Vorfeld klar gewesen sein, dass der Film ein Erfolg werden dürfte, dass er allerdings beinahe alle Rekorde der Saison brach, war vielleicht überraschend. Insgesamt kann man sich Harald Reinls mit Kitsch unterfüttertes, aber schließlich sehr unterhaltsames Vehikel ganz gut anschauen.
In der laufenden Saison 1956 konnte "Die Fischerin vom Bodensee" zu einem der größten Kassenschlager avancieren und sich mit verhältnismäßig wenig Substanz allerdings viel Bildgewalt durchsetzen und behaupten. Die Geschichte um die arme Titelfigur, die sich die Finger wund arbeiten muss, es aber nichts dabei herumkommt, spricht das Publikum unmissverständlich an, wobei man vielleicht sagen muss, dass es vor allem Marianne Hold tut, für die diese Rolle wohl der endgültige Durchbruch als Superstar des Heimatfilms war. Am schönen Bodensee spielen sich Ungerechtigkeiten ab, das karge Leben tut das Übrige dazu. Wer wem Böses will, ist für den Zuschauer eindeutig, für die Hauptpersonen allerdings nicht, sodass sich ein stetiges, wenn auch angenehmes Hin und Her entwickeln kann, das die Geschichte immer am Laufen hält. Harald Reinl konzentriert sich bei seiner Erzählung auf für ihn typische Bilder der schönen und aussagekräftigen Umgebung, setzt dabei auf die Zugpferde dieser Produktion, die ihre Rollen mit viel Temperament ausstaffieren, was insbesondere für Marianne Hold gilt. Maria wirkt unbestechlich, vor allem, wenn es um Brauchtum und Tugenden geht. Materielle Dinge und Herumgeprotze berühren sie nicht im Geringsten, sodass es für den reichen Interessenten umso schwieriger wird, sich ihr zu nähern. Ihr Partner Gerhard Riedmann strotzt dennoch vor Selbstbewusstsein, kokettiert dabei mit seinen durchaus vorhandenen guten Anlagen, allerdings gibt es noch einige Probleme zu bewältigen. Diese tauchen beispielsweise in Form der Zwillinge Isa und Jutta Günther auf, die überraschenderweise sehr unsympathische und einfältige Parts übernehmen. Die jungen Damen aus reichem Hause wirken reichlich verzogen und wahlweise auch gemein, spekulieren außerdem darauf, dass sich der Protagonist für eine von ihnen entscheiden wird.
Unter Harald Reinls werden Sehnsüchte angesprochen und Fantasien beflügelt, was nicht nur an der farbenfrohen Inszenierung liegt, sondern auch an der populären Geschichte. Der Heimatfilm fand mit "Die Fischerin vom Bodensee" eines seiner großen Aushängeschilder und beliebte Stars der Kino-Leinwand können hier in ihren vorgefertigten Schablonen schalten und walten, was insbesondere für Marianne Hold gilt, die ihre Karriere nach zahlreichen Heimatfilmen bereits im Jahr 1964 in dem Karl-May-Film "Der Schut" beendete. Hold war zweifellos eines der schönsten Gesichter des Genres, darüber hinaus eine hervorragende Interpretin für die erforderlichen Stimmungen, die unverwechselbare Aura und das große Gefühl, welches zweifellos die halbe Miete darstellte. Ihr Partner Gerhard Riedmann verfügt über einen guten Kern, kann das unbändige Temperament der Fischerin allerdings nicht gleich bändigen, zumal einfach zu viele Unterschiede bestehen, die beide Welten trennen. Isa und Jutta Günther stören die designierte Idylle empfindlich und haben andernorts schon bessere Eindrücke hinterlassen können. Große Namen des traditionellen deutschen Films, wie etwa Annie Rosar, Joe Stöckel oder Josef Egger repräsentieren nicht nur Tugenden und Althergebrachtes, sondern lockern das Geschehen auch mit urkomischen Gebärden und Dialogen auf, falls man es unterhaltsam finden möchte. Große Überraschungen wird man hier in keinem Basisbereich finden, allerdings ist die selbstläuferische Story auch nicht darauf angelegt. Es muss allen Verantwortlichen bereits im Vorfeld klar gewesen sein, dass der Film ein Erfolg werden dürfte, dass er allerdings beinahe alle Rekorde der Saison brach, war vielleicht überraschend. Insgesamt kann man sich Harald Reinls mit Kitsch unterfüttertes, aber schließlich sehr unterhaltsames Vehikel ganz gut anschauen.