Die Killer-Meute (D)
Napoli spara! (IT)
Assaut sur la ville (F)
Nápoles dispara (ES)
Weapons of Death
IT 1977
R: Mario Caiano
D: Leonard Mann, Henry Silva, Jeff Blynn, Evelyn Stewart, Adolfo Lastretti, Massimo Vanni, Tommaso Palladino, Massimo Deda, Kirsten Gille, Gino Bianchi, Ottaviano Dell'Acqua, Enrico Maisto u.a.
Deutsche Erstaufführung: März 1986 (VHS-Premiere)
Synchronkartei
Schnittbericht
Nischenkino
Score: Francesco De Masi
Drehortvergleich
IMCDb
OFDb
Mitten am Tag überfällt der Gangster Santorro (Henry Silva) eine Polizeistation und raubt einen Geldzug aus. Kommissar Belli (Leonard Mann) ist machtlos gegen den Schwerverbrecher, der unter dem Schutz des Mafiabosses "Don Alfredo“ (Tino Bianchi) steht und ein astreines Alibi hat. Seine einzige Chance: Den Mob mit seinen eigenen Waffen schlagen. Und die gehen nicht immer konform mit den Methoden des Gesetzes… [Quelle: Koch Media]
Offenbar sollte Mario Caianos bleihaltiger Poliziottesco ursprünglich eine Fortsetzung von Umberto Lenzis CAMORRA - EIN BULLE RÄUMT AUF werden, woraus aber offensichtlich nichts wurde. Anstatt Maurizio Merli übernahm letztlich Leonard Mann die Rolle des wutschnaubenden Kommissars, der im vorliegenden Film auf den Namen Belli hört, während Merli in CAMORRA Kommissar Betti verkörperte. Zudem weist der Film zahlreiche Szenenbilder auf, in denen Kommissar Eisen bereits des öfteren angetroffen wurde. Einzig der freche Knilch mit dem steifen Bein hat es von CAMORRA zur KILLER-MEUTE geschafft, wobei er in Caianos Film noch viel dreister agiert: Nicht nur, dass der Bengel einen nigelnagelneuen Rennwagen klaut, mit dem er im Anschluss in einem Höllentempo durch neapolitanische Innenstadt rauscht, sondern rettet am Steuer eines polizeilichen Dienstwagens auch noch den Kopf von Kommissar Betti, nachdem sich dieser mal wieder in eine ausweglos zu scheinende Situation manövriert hat. Obwohl Belli eigentlich ganz schön auf Zack ist, gelingt es ihm anfänglich nicht, Henry Silva in der Rolle des kaltblütigen Gangsters Santorro habhaft zu werden. Die Konsequenz daraus sind brutale Raubüberfälle auf einen Zug sowie ein Polizeirevier, bei denen Santorro dem Kommissar eine ewig und drei Tage lange Spur von Toten hinterlässt.
Während Leonard Mann krampfhaft den eisernen Kommissar zu imitieren versucht, was manchmal etwas skurril wirkt ("Leo on fire"), gibt Henry Silva den Ton vor, der letztendlich auch den Film vordergründig beherrscht: Brutale Gewalt! Hierzu zählen beispielsweise ein heftiger Tritt, den ein Gangster einer hilflosen Frau in den Bauch verpasst, die Enthauptung eines Motorradfahrers, die Entmannung eines pädophilen Triebtäters, die Auslöschung einer ganzen Familie sowie unzählige Ballerorgien, bei denen sprichwörtlich die Fetzen fliegen und beträchtlich viel Blut fließt. Nebenbei wird auch noch ein kompletter Rohbau in die Luft gesprengt, bevor kurz darauf die Amokfahrt eines Tanklastzuges das Geschehen bestimmt. Ein kruder Mix aus Action und Gewalt. Damit der garstige Film aber nicht ganz so verroht daherkommt, lockerte Caiano den Streifen mit einigen humorvollen Szenen, bei denen zumeist auch der Knilch Gennarino zum Einsatz kommt, etwas auf. Und melodramatische Momente weist der Film dann auch noch auf.
Dann wären da auch noch Jeff Blynn und Massimo Vanni, die als Mitglieder einer Spezialeinheit den Kommissar bei seiner Arbeit unterstützen. Evelyn Stewart, die in der Rolle einer Gangsterbraut zu bestaunen ist, bekam leider nur einen sehr kurzen Auftritt zugesprochen. Die übelste Rolle wurde dem armen Adolfo Lastretti zugesprochen, dem als inhaftierten Pädophilen auf brutale Art und Weise das beste Stück abgeschnitten wird. Da dieser kurze Handlungsstrang mit Lastretti so rein gar nichts mit der restlichen Handlung zu tun hat, wirkt es für mich so, als wäre dieser noch nachträglich hinzugefügt worden, um die filmbestimmende Gewaltästhetik vollends auf die Spitze zu treiben. Alles in Allem entpuppt sich DIE KILLER-MEUTE als ein solider Polizeifilm , der es hin und wieder ein wenig mit der dargebotenen Gewalt übertreibt.
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