GOODBYE UND AMEN - Damiano Damiani

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Anti-Hero
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GOODBYE UND AMEN - Damiano Damiani

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Inhalt:
Dhannay, CIA-Agent in Rom, bereitet gerade eine Operation für einen Staatstreich in Afrika vor. Seine Arbeit wird gestört, als der geisteskranke, ehemaliger Mitarbeiter der US-Botschaft, Douglas Grayson, im Hilton-Hotel zwei Geiseln nimmt. Desweiteren wird seine Agententruppe von einem Spion unterwandert. Die Situation verschärft sich, als Grayson zwei weitere Geiseln, darunter den US-Botschafter und 500.000 Dollar fordert. Dhannay muss sich nun gegen den Verrückten und die überforderte italienische Polizei behaupten, sowie den Maulwurf finden.

Ein extrem spannender, klug konstruierter Film. Nicht zum ersten Mal beschäfigt sich der Meister D.D. mit dem skrupellosen Agententum von Übersee. Tony Musante begeistert als knorriger, kalt berechnender Agent, John Steiner als irrer, verbitterter Erpresser, der zwar nach seiner Erkrankung (Gedächtnisschwund) als Konsulatsfahrer rausgeworfen wurde, allerdings die arme Polizei mit seinen Tricks gut in Schach hält. (u.a. lässt er vor seinem Zimmer 12 Packungen Cornflakes auskippen, damit er jeden Schritt hört.) C.C. ist hier eine Fremdgängerin, die zufällig in die Sache gerät. Sie versucht natürlich, Steiner zu verführen bzw. bittet ihn, die Entführung vorm nächsten Tag zu beenden, damit es der gehörnte Herr Cardinale nicht merkt. :mrgreen: Die Stammkräfte Palmer und Catenacci sind nur auf Nebenrollen beschränkt. Sehr gut gefallen haben mir noch Forsythe als alter Botschafter und Glockenseil-Fabrizio Jovine, der hier den Commissario gibt.
D.D. in den 70ern... da kann man wohl wirklich nichts falsch machen.

Lieblingszitat: "Er ist blöd aber nicht dumm!" Musante über Steiner. :mrgreen:


8/10

mit Tony Musante, Claudia Cardinale, John Steiner, Renzo Palmer, John Forsythe, Renzo Palmer, Luciano Catenacci

F, I 1977


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Ja, das Colosseum stand damals schon, wer hätte das gedacht ? :mrgreen:
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Richie Pistilli
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Re: GOODBYE UND AMEN - Damiano Damiani

Beitrag von Richie Pistilli »

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Goodbye und Amen (D)
Goodbye & Amen (IT)
Agente doble (ES)
Agente Duplo (BRA)
Adiós y amén (ARG)
Du tar mig aldrig levande (SWE)
Goodbye and Amen


IT / F 1977

R: Damiano Damiani
D: Tony Musante, Claudia Cardinale, John Forsythe, John Steiner, Renzo Palmer, Anna Zinnemann, Luciano Catenacci, Angela Goodwin, Wolfango Soldati, Piero Palermini, Fabrizio Jovine u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 21.12.1979 (DDR - Kino) -- 1984 (BRD - VHS)

Synchronkartei

DEFA-Archiv

Score: Guido & Maurizio DE Angelis

OFDb



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"Hier spricht Chefinspektor Moreno. Ich wende mich an den bewaffneten Mann in Zimmer 845. Das Hotel ist umstellt. Ihnen bleibt kein Ausweg. Ich würde Ihnen raten, sich zu ergeben. In dem Fall würde Ihnen nichts passieren. Der Distriktsanwalt ist hier, um Ihnen zu garantieren, dass wir unser Versprechen Ihnen gegenüber einhalten."


Kaltblütig knallt der Killer (John Steiner) von der Terrasse des Hilton Hotels in Rom zwei Menschen ab. Dann stürmt er in ein Zimmer und nimmt ein Liebespaar als Geiseln - einen bekannten Schauspieler (Gianrico Tondinelli) und die Frau (Claudia Cardinale) eines reichen Aristokraten. "Liefert mir den US-Botschafter (John Forsythe) aus, sonst bringe ich die Geiseln um..."! "Gebt mir einen Hubschrauber und 1 Mio. Dollar!" - lautet das Ultimatum des Killers. Politische Aktion oder die Tat eines Wahnsinnigen? Der Sicherheitschef der US-Botschaft Dhannay (Tony Musante) greift in die Trickkiste. Doch die Sache spitzt sich unglaublich zu... [Quelle: VHS VPS Video]



Nachdem sich Damiano Damiani in seinen vorausgegangenen Filmen mit der Mafia sowie deren Verzahnung mit der italienischen Justiz und Politik intensiv auseinandersetzte, widmet er sich in seinem 1977 inszenierten Film GOODBYE UND AMEN dem US-Geheimdienst CIA und dessen illegalen Machenschaften im Ausland. Der Film beginnt dementsprechend mit einem konspirativen Treffen von Geheimagenten des CIA in Rom, bei dem ein Anschlag auf einen afrikanischen Politiker vorbereitet wird. Doch als plötzlich ein ehemaliger Mitarbeiter namens Harry Lambert Amok läuft, indem er zwei Menschen von der Terrasse des Hilton Hotels aus erschießt und sich anschließend mit zwei Geiseln in einem Hotelzimmer verbarrikadiert, muss sich Tony Musante in der Rolle des Sicherheitschefs Dhannay notgedrungen zunächst diesem Fall widmen, was ihm angesichts seines eigentlichen Auftrags mehr als missfällt - denn infolge einer verpatzten Aktion in Beirut muss sich Dhannay seinen Vorgesetzten gegenüber beweisen, um zukünftig auch weiterhin in seiner Führungsposition zu verbleiben. Was folgt, ist eine spannungsgeladene sowie actionreiche Mission, bei der sowohl die italienische Polizei als auch die CIA die Geiseln unversehrt aus den Fängen des unberechenbaren Amokläufers zu befreien versucht. Nachdem aber der Täter im Rahmen seiner ersten Forderung den US-Botschafter Carson in das besetzte Hotelzimmer einbestellt und dieser auch tatsächlich erscheint, kommt der eigentliche Kniff des gut durchdachten Drehbuchs zum Tragen, infolgedessen der restliche Handlungsverlauf für den bereits gebannten Zuschauer noch weitaus mitreißender ausfällt.


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Während Tony Musante in der Rolle des zynischen sowie erbarmungslosen Sicherheitschefs mimt, der offensichtlich eine eigene Agenda verfolgt, verkörpert John Steiner den unberechenbaren Geiselnehmer, der sich zunächst mit zwei unschuldigen Opfern in einem Hotelzimmer verschanzt. Dabei wollte Claudia Cardinale als untreue Ehefrau eines vermögenden Aristokraten doch nur ein kleines Schäferstündchen mit einem selbstverliebten Schauspieler halten, als plötzlich John Steiner in der Tür steht, um die beiden Turteltäubchen als Geiseln zu nehmen. Im weiteren Handlungsverlauf gesellt sich dann auch noch die Denver-Clan-Ikone John Forsythe aus freien Stücken zu den beiden Gefangenen, wobei ihm bereits beim Betreten des Hotelzimmer eine bitterböse Überraschung erwartet, mit der er offensichtlich in keinster Weise gerechnet hat. In weiteren Rollen treten außerdem noch Renzo Plamer als die rechte Hand von Dhannay, Anna Zinnemann als bezaubernde Badenixe und Luciano Catenacci in der Rolle eines vom CIA angeheuerten Spions in Erscheinung. Was alle beteiligten Schauspieler und Schauspielerinnen gemein haben, sind durchweg eindrucksvolle Darbietungen, die jeder Einzelne in seiner entsprechenden Rolle aufs Parkett legt. Hinzu gesellt sich ein imposantes Finale sowie eine ohrwurmträchtige Filmmusik der De Angelis-Brüder, und fertig ist ein effektvoller Spionagethriller, der in Damianis Œvre ganz weit oben mitspielt.


Hierzulande wurde die Glanztat leider nur als VHS-Kassette veröffentlicht, wobei festzuhalten gilt, dass die DEFA-Synchro äußerst gelungen ist. Was die gekürzten Dialoge der deutschen Schnittfassung anbelangt, so sind diese zu verschmerzen. Ansonsten kenne ich noch die mittelprächtige DVD aus Italien, die aber auch nur auf einem bildtechnisch nicht unbedingt besseren TV-Master beruht, welches den Film entsprechend im falschen Bildformat präsentiert. Wenn ich mich recht entsinne, bestand das hauptsächliche Problem für eine adäquate Veröffentlichung darin, dass kein geeignetes Ausgangsmaterial mehr zur Verfügung stand, um den Film in seiner ursprünglichen Form zu veröffentlichen. Glücklicherweise wird sich dies bald ändern, denn das britische Filmlabel Radiance hat eine restaurierte HD-Fassung von Damianis filmischer Glanzleistung angekündigt, die bildtechnisch auf dem Original Kamera-Negativ beruht. Bleibt zu hoffen, dass dieses Release den Film erstmals in einer angemessenen Bildqualität veröffentlicht, die später auch für ein deutschsprachiges Release verwendet werden kann.


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Bildvergleich: Italienische DVD vs. Deutsche VHS
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Filmplakate:
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Titelvorspann:
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Richie Pistilli
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Re: GOODBYE UND AMEN - Damiano Damiani

Beitrag von Richie Pistilli »

Schnittbericht: Exportfassung vs. Italienische Fassung
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