ANGRIFF DER RIESENSPINNE
● THE GIANT SPIDER INVASION / ANGRIFF DER RIESENSPINNE (US|1975)
mit Steve Broadie, Robert Easton, Barbara Hale, Alan Hale junior, Bill Williams, Leslie Parrish, Paul Bentzen und Christiane Schmidtmer
eine Produktion der Cinema Group 75
Ein Film von Bill Rebane
»Ich kann mir nicht vorstellen, was für eine Kreatur das getan hat!«
Auf die Felder des Farmers Dan Kester (Robert Easton) fällt ein nicht zu identifizierendes feuriges Objekt, welches Strahlung freisetzt, die von der NASA untersucht wird. Am nächsten Tag findet Kester Kadaver seiner Rinder aber auch Steine, die Diamanten ähneln, doch zum Entsetzen aller handelt es sich dabei um Spinneneier, aus denen schon bald ausgewachsene und vor allem blutrünstige Vogelspinnen schlüpfen. Eine von ihnen wächst zu einem riesigen Monster heran, das ab sofort das Leben aller bedroht...
Bill Rebanes "Angriff der Riesenspinne" gilt als besonders berüchtigtes Beispiel im Universum der Trashfilme und Ultra-Billigproduktionen und kann diesen Status bereits nach wenigen Minuten unterstreichen. Derartige Filme existieren nicht nur, weil ihre Architektur schnell zusammengeschustert werden kann, um mit viel Spucke und Kaugummi zu halten, sondern es existiert immerhin eine aufrichtige Fangemeinde, die sich an den beinahe unverschämten Unzulänglichkeiten erfreuen kann. Was hier geboten wird, artet jedoch tatsächlich in eine harte Probe aus, denn man bekommt Schrott in wirklich allen Bereichen geboten, ob technisch, inszenatorisch oder darstellerisch gesehen - unter der US-amerikanischen Regie sind keine Grenzen gesetzt. Man bekommt als Zuschauer schließlich die doppelte Ration geboten, denn es entsteht Horror im Horror. Ein Objekt, das einer Sternschnuppe gleicht, schlägt irgendwo in der Einöde Wisconsins ein, das Bauern, Anwohner, eine Alkoholikerin, Wissenschaftler und einen am Sessel festgewachsenen Sheriff aufschreckt. By the way ist dieses Spektakel so unglaublich billig inszeniert worden, dass man es kaum fassen kann. Als ob dies der Aufregung nicht genug wäre, findet man noch geschändete Rinder und schrecklich zugerichtete, buchstäblich ausgelutschte Leichen, die die idyllische Landschaft verschandeln. Vogelspinnen aller Couleur und jeglicher Größe machen sich breit, und dürsten nach Opfern, die es auszusaugen oder einfach nur zu töten gilt - was nicht vollkommen aufgeklärt wird, wie viele andere Belange übrigens auch. Das Hauptthema wird hier leider nur wenig, also hauptsächlich im letzten Drittel bedient und es kommt zu einem langen Vorlauf, der hauptsächlich geprägt sein wird von uninteressantem Gequatsche und aufgescheuchten Gebärden. Auf der Billigleiter geht es hier tatsächlich nicht mehr weiter nach unten, was einen eigentlich interessierten Zuschauer vor die interessante aber ebenso quälende Frage stellt, ob man dem Streifen doch etwas Positives oder Unterhaltsames abgewinnen kann. Glücklicherweise ist das bei dem richtigen schlechten Geschmack so.
Obwohl es sicherlich nicht angedacht war, verleitet "Angriff der Riesenspinne" nicht selten zum Staunen, Schmunzeln und auch Lachen, Trash und Inkompetenz wird oft mit Charme verwechselt, aber dennoch wartet außerdem noch ein ganz persönliches Goodie in persona der wie immer reizenden Christiane Schmidtmer, die für das Anschauen des Films ohnehin verantwortlich war. Die auf einen VW-Käfer geschnallte Fake-Riesenspinne möge es nachsehen, dass sie so einfach in die zweite Reihe durchgereicht wird. Leider ist die gebürtige Mannheimerin mit dem Wagnis einer am Ende gescheiterten Hollywood-Karriere nur in einem unauffälligen und zeitlich äußerst begrenzten Auftritt ohne Relevanz zu sehen, bis sich das Hauptaugenmerk wieder auf die dem Vernehmen nach 300.000 US-Dollar wertvolle Produktion richtet, die am Ende noch ein wenig Drive, jedoch keinen wirklichen Sinn entwickeln kann. Die mörderische Riesenspinne will gegen Ende alles platt machen, was sich ihr in den Weg stellt, doch es stellt sich gleichzeitig zu keiner Zeit ein bedrohliches Momentum ein, von Angstgefühlen ganz zu schweigen. Es wird ein wenig mit Ekel jongliert, wenn man die ausgemergelten Kadaver anzoomt, auf denen eine Horde Fliegen hockt, wobei die angeblich ausgesaugten Leichen an Dilettantismus nicht zu überbieten sind. Ja, der Film bekennt sich ungeniert zu seiner trashigen Seele und gibt nicht vor, etwas anderes sein zu wollen. Genau über dieses Gütesiegel dürfte sich das Publikum bereits im Vorfeld im Klaren sein, sodass es am Ende vielleicht nicht zu den wirklich großen Enttäuschungen kommt, wenngleich der Film wirklich in allen Belangen ausgesprochen miserabel ist. Dieses Prädikat ist insbesondere der Regie zu verleihen, die sich mit der üblen Tricktechnik, dem schlecht einkopierten Archiv-Material, den uninspirierten schauspielerischen Leistungen, dem grauenhaften Schnitt und Ton, verheerenden Bierdeckel-Drehbuch, den schrecklich spartanischen Kulissen und allem anderen die Klinke in die Hand gibt. Wenn der Film nicht irgendwo ein bisschen eigentümlich-unterhaltsam gewesen wäre, hätte man alternativ auch Verben konjugieren können.
Bill Rebanes "Angriff der Riesenspinne" gilt als besonders berüchtigtes Beispiel im Universum der Trashfilme und Ultra-Billigproduktionen und kann diesen Status bereits nach wenigen Minuten unterstreichen. Derartige Filme existieren nicht nur, weil ihre Architektur schnell zusammengeschustert werden kann, um mit viel Spucke und Kaugummi zu halten, sondern es existiert immerhin eine aufrichtige Fangemeinde, die sich an den beinahe unverschämten Unzulänglichkeiten erfreuen kann. Was hier geboten wird, artet jedoch tatsächlich in eine harte Probe aus, denn man bekommt Schrott in wirklich allen Bereichen geboten, ob technisch, inszenatorisch oder darstellerisch gesehen - unter der US-amerikanischen Regie sind keine Grenzen gesetzt. Man bekommt als Zuschauer schließlich die doppelte Ration geboten, denn es entsteht Horror im Horror. Ein Objekt, das einer Sternschnuppe gleicht, schlägt irgendwo in der Einöde Wisconsins ein, das Bauern, Anwohner, eine Alkoholikerin, Wissenschaftler und einen am Sessel festgewachsenen Sheriff aufschreckt. By the way ist dieses Spektakel so unglaublich billig inszeniert worden, dass man es kaum fassen kann. Als ob dies der Aufregung nicht genug wäre, findet man noch geschändete Rinder und schrecklich zugerichtete, buchstäblich ausgelutschte Leichen, die die idyllische Landschaft verschandeln. Vogelspinnen aller Couleur und jeglicher Größe machen sich breit, und dürsten nach Opfern, die es auszusaugen oder einfach nur zu töten gilt - was nicht vollkommen aufgeklärt wird, wie viele andere Belange übrigens auch. Das Hauptthema wird hier leider nur wenig, also hauptsächlich im letzten Drittel bedient und es kommt zu einem langen Vorlauf, der hauptsächlich geprägt sein wird von uninteressantem Gequatsche und aufgescheuchten Gebärden. Auf der Billigleiter geht es hier tatsächlich nicht mehr weiter nach unten, was einen eigentlich interessierten Zuschauer vor die interessante aber ebenso quälende Frage stellt, ob man dem Streifen doch etwas Positives oder Unterhaltsames abgewinnen kann. Glücklicherweise ist das bei dem richtigen schlechten Geschmack so.
Obwohl es sicherlich nicht angedacht war, verleitet "Angriff der Riesenspinne" nicht selten zum Staunen, Schmunzeln und auch Lachen, Trash und Inkompetenz wird oft mit Charme verwechselt, aber dennoch wartet außerdem noch ein ganz persönliches Goodie in persona der wie immer reizenden Christiane Schmidtmer, die für das Anschauen des Films ohnehin verantwortlich war. Die auf einen VW-Käfer geschnallte Fake-Riesenspinne möge es nachsehen, dass sie so einfach in die zweite Reihe durchgereicht wird. Leider ist die gebürtige Mannheimerin mit dem Wagnis einer am Ende gescheiterten Hollywood-Karriere nur in einem unauffälligen und zeitlich äußerst begrenzten Auftritt ohne Relevanz zu sehen, bis sich das Hauptaugenmerk wieder auf die dem Vernehmen nach 300.000 US-Dollar wertvolle Produktion richtet, die am Ende noch ein wenig Drive, jedoch keinen wirklichen Sinn entwickeln kann. Die mörderische Riesenspinne will gegen Ende alles platt machen, was sich ihr in den Weg stellt, doch es stellt sich gleichzeitig zu keiner Zeit ein bedrohliches Momentum ein, von Angstgefühlen ganz zu schweigen. Es wird ein wenig mit Ekel jongliert, wenn man die ausgemergelten Kadaver anzoomt, auf denen eine Horde Fliegen hockt, wobei die angeblich ausgesaugten Leichen an Dilettantismus nicht zu überbieten sind. Ja, der Film bekennt sich ungeniert zu seiner trashigen Seele und gibt nicht vor, etwas anderes sein zu wollen. Genau über dieses Gütesiegel dürfte sich das Publikum bereits im Vorfeld im Klaren sein, sodass es am Ende vielleicht nicht zu den wirklich großen Enttäuschungen kommt, wenngleich der Film wirklich in allen Belangen ausgesprochen miserabel ist. Dieses Prädikat ist insbesondere der Regie zu verleihen, die sich mit der üblen Tricktechnik, dem schlecht einkopierten Archiv-Material, den uninspirierten schauspielerischen Leistungen, dem grauenhaften Schnitt und Ton, verheerenden Bierdeckel-Drehbuch, den schrecklich spartanischen Kulissen und allem anderen die Klinke in die Hand gibt. Wenn der Film nicht irgendwo ein bisschen eigentümlich-unterhaltsam gewesen wäre, hätte man alternativ auch Verben konjugieren können.