IL MOSTRO DI VENEZIA - Dino Tavella

Schwarze Handschuhe, undurchsichtige Typen, verführerische Damen und stylische Kills.
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Richie Pistilli
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IL MOSTRO DI VENEZIA - Dino Tavella

Beitrag von Richie Pistilli »

Il mostro di Venezia.jpg


Il mostro di Venezia (IT)
Novices libertines (F)
Le monstre de Venise
The Monster of Venice
The Embalmer


IT 1965

R: Dino Tavella
D: Luigi Martocci, Maureen Brown, Luciano Gasper, Anita Todesco, Francesco Bagarin, Alba Brotto, William Caruso, Viki Castillo, Roberto Contero, Alcide Gazzotto, Jack Judd, Carlo Russo u.a.



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Italienische Erstaufführung: 08.11.1965

Italo-Cinema.de

Score: Marcello Gigante

OFDb




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"Du sollst meine Göttinnen sein, die hiermit für immer und ewig erhalten sein wird


In Venedig machen sich in der Bevölkerung Angst und Entsetzen breit, denn ständig verschwinden spurlos junge Frauen, die nach Beginn der Dunkelheit sorglos durch die dunklen Gassen der Lagunenstadt schlendern. Was bis dato aber noch niemand ahnt, ist die Tatsache, dass hinter dem Verschwinden ein Psychopath im Taucheranzug steckt, der die jungen Damen zunächst widerwillig in seine Gewalt bringt, sie dann im 'Canal Grande' ertränkt, bevor er sie schließlich in seinem Geheimversteck zum Erhalt ihrer Schönheit einbalsamiert und als Trophäen in regalartigen Vitrinen aufbewahrt. Derweil besteht unter der Bevölkerung die vorherrschende Meinung, dass ein Monster für das Verschwinden der jungen Damen verantwortlich sei, was wiederum den jungen Journalisten Andrea Rubis (Luigi Martocci) auf den Plan ruft. Angefixt von der Idee, den wahren Hintergrund für den Mädchenschwund in Erfahrung zu bringen, freundet sich Andrea mit der hübschen Miss Morris (Maureen Brown) an, die es im Rahmen einer Klassenfahrt nach Venedig verschlagen hat. Als bald darauf ein Mädchen der Schulklasse verschwindet, bringt dies Andrea allmählich auf die richtige Fährte...



Obwohl Dino Tavellas IL MOSTRO DI VENEZIA inszenatorisch so einiges zu wünschen übrig lässt, entpuppt sich der Film als gar nicht mal so uninteressant heraus, denn zum einen weist der Streifen zahlreiche Spuren auf, die auf einen starken Einfluss der deutschen Edgar-Wallace-Filmen schließen lassen und zum anderen stellt das Werk einen quasi Vorläufer des Giallo-Genres dar. Im gleichen Jahr wie Bavas BLUTIGE SEIDE entstanden, blieb es Dino Tavellas unspektakulärem Film verwehrt, dem Meisterwerk Marios auch nur ansatzweise das Wasser zu reichen. Gleiches gilt für den Vergleich mit den Edgar-Wallace-Filmen, denn diese wirkten ebenfalls weitaus gekonnter in Szene gesetzt. Zudem wirkten bei der Rialto-Filmreihe versierte Schauspieler und Schauspielerinnen mit, was man wiederum bei IL MOSTRO DI VENEZIA nicht gerade behaupten kann. In Dino Tavellas Streifen spielen ausschließlich unerfahrene Schauspieler und Schauspielerinnen mit, deren überschaubaren Filmkarrieren sich maximal über zwei Filmproduktionen hinzogen. Gleiches gilt übrigens auch für den Regisseur, der neben dem vorliegenden Film lediglich im gleichen Jahr nur noch einen weiteren inszenierte, danach war für ihn ebenfalls Schluss. Zu den ungelenk-hölzernen Darbietungen gesellen sich auch noch eine uninspirierte Bildgestaltung sowie eine ausgeprägte Spannungslosigkeit, die sich ungetrübt über weite Strecken des Handlungsverlaufs hinzieht. Was den Film wiederum vor einem völligen Desaster rettet, ist seine dichte Atmosphäre sowie sein unausweichlicher Charme, den er trotz seiner ganzen Mankos enthusiastisch versprüht. Zudem nimmt der Film bereits 1965 die Handlung vorweg, die Dick Maas 1988 in VERFLUCHTES AMSTERDAM wiederverwertete. Was den mörderischen Taucher im vorliegenden Werk wiederum zu dem von Dick Maas unterscheidet, ist sein Freizeitdress, das er ausschließlich in seinem Geheimversteck trägt: Ein schwarze Kutte mit einer Totenkopfmaske. Und ein italienischer Elvis, der vermutlich auch noch Elvisio Prestoli heißt, darf am Ende natürlich auch nicht fehlen.


Letztlich handelt es sich bei IL MOSTRO DI VENEZIA um einen Edgar Wallace-inspirierten Horror-Giallo, der mit Elementen aus den Fumetti Neri Comics sowie einem guten Schuss aus der Italo-Gothic-Pulle angereichert wurde.


Im Gente-di-Rispetto-Forum hatte sich übrigens vor einigen Jahren der Sohn des italienischen Schauspielers Gin Mart (Luigi Martocci), Miki Mart, im Rahmen der DVD-Veröffentlichung von Sinister-Films zu Wort gemeldet.


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Titelvorspann & US-Trailer (Double-Feature)
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Sid Vicious
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Re: IL MOSTRO DI VENEZIA - Dino Tavella

Beitrag von Sid Vicious »

Deine Beschreibung "Edgar Wallace-inspiriertenr Horror-Giallo" macht mir auf jeden Fall Appetit auf den Venezianer.
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Richie Pistilli
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Re: IL MOSTRO DI VENEZIA - Dino Tavella

Beitrag von Richie Pistilli »

Was den grundsätzlichen Charme der Filmproduktion angeht, so macht diese schon ein wenig Appetit, jedoch die dargebotenen Schauspielleistungen sowie der an den Tag gelegte Inszenierungsstil zügeln das Ganze wiederum etwas. Dennoch ist dieser Günstig-Gruseler mit Gelbeinschlag einen Blick wert.



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