WARUM MUSSTE STAATSANWALT TRAINI STERBEN? - Damiano Damiani

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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WARUM MUSSTE STAATSANWALT TRAINI STERBEN? - Damiano Damiani

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Warum mußte Staatsanwalt Traini sterben? (D)
Der Terror führt Regie (D)
Perché si uccide un magistrato (IT)
Comment tuer un juge (F)
Por qué se asesina a un magistrado (ES)
Porque Se Mata Um Magistrado (POR)
Como Matar um Juiz (BRA)
La muerte de un fiscal
How to Kill a Judge

IT 1975

R: Damiano Damiani
D: Franco Nero, Françoise Fabian, Renzo Palmer, Luciano Catenacci, Eva Czemerys, Ennio Balbo, Tano Cimarosa, Claudio Nicastro, Claudio Gora, Elio Zamuto, Marco Guglielmi u.a.



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Italienische Erstaufführung: 05.02.1975

Synchronkartei -- #2

Italo-Cinema.de

cinema-italiano-db.de

Score: Riz Ortolani

IMCDb

OFDb



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Die Mafia existiert nicht, sie ist eine Erfindung der Zeitungen!“


In Palermo lernt der Regisseur Giacomo Solaris (Franco Nero) den Staatsanwalt Traini (Marco Guglielmi) kennen, den er in seinem Film verschlüsselt als Werkzeug der Mafia angegriffen hat. Er wird von ihm zu einer Party eingeladen, bei der alle Größen der örtlichen Gesellschaft kennen lernt. Als der Filmemacher die Stadt verlassen will, immer noch überzeugt, dass der Staatsanwalt korrupt ist, wird Traini ermordet. Solaris geht der Sache nach und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei entdeckt er, dass es nicht die Mafia ist, die hinter dem Mord steckt. [Quelle: Colosseo-Film]




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"Würde ich anders handeln, wodurch würden wir uns von der Mafia unterscheiden?"


Obwohl Damiano Damianis WARUM MUSSTE STAATSANWALT TRAINI STERBEN? im Vergleich zu seinem Vorgänger DER CLAN, DER SEINE FEINDE LEBENDIG EINMAUERT im Großen und Ganzen ewas zahmer inszeniert wirkt, entpuppt sich der selbstkritische Film dennoch als ein mitreissender Politthriller, bei dem aber weniger Action und Gewalt als vielmehr die komplexe Handlungsebene im Vordergrund steht, die sich beharrlich auf ein düsteres Ende hin entwickelt. Im Zentrum des Films steht der von Franco Nero gespielte Regisseur Giacomo Solaris, der mit seinem Film über die korrupten Machenschaften des fragwürdigen Staatsanwalts Traini, die dieser zur Mafia unterhält, nicht nur aufklären, sondern zugleich auch einen Prozess provozieren möchte, von dem er sich wiederum die Aufdeckung der kriminiellen Machenschaften des Prosekturs erhofft, die er ihm in seinem aktuellen Kinoerfolg gnadenlos vorwirft. Doch so weit kommt es letztendlich nicht, da Traini eines schönen Tages auf offener Straße von einem unbekannten Täter eiskalt ermordet wird. Da auch Solaris Film am Ende in der Selbstjustiz gipfelt, muss sich der aufstrebende Regisseur von da an zurecht den Vorwurf gefallen lassen, als kunstschaffender Brandstifter mitverantwortlich an dem Tod von Traini gewesen zu sein. Genau an diesem Punkt reflektiert Damiani dann selbstkritisch sein eigenes Schaffen, denn gewissermaßen sieht er in der Person des linken Filmemachers Giacomo Solaris sein eigenes Alter Ego als Kunstschaffender, für den sich plötzlich die Frage stellt, ob sein Film vielleicht den unbekannten Täter zu der Mordtat angestiftet hat? Oder entstammt der Täter dem mafiosen Sumpf, in dem seiner Meinug nach der ermordete Staatsanwalt ausgiebig badete? Oder steckt hinter dem Mord letztlich etwas ganz anderes? Fragen über Fragen, denen der reumütige Solaris von da an unermüdlich auf den Grund zu gehen versucht. Dabei trifft er auch auf die Ehefrau des Ermordeten, die glanzvoll von der französischen Schauspielerin Françoise Fabian verkörpert wird. Was folgt, ist ein hervorragendes Zusammenspiel zwischen Nero und Fabian, das sich auch bis zum bitteren Ende des Films unvermindert fortsetzt. In weiteren Rollen sind zudem Renzo Palmer als verschmitzter Mafioso, Luciano Catenacci als dubioser Rechtsanwalt, Eva Czemerys als Lebensgefährtin Solaris, Claudio Nicastro als Parteivorsitzender des mafiösen Clans, Claudio Gora als filmgewordener Traini, Elio Zamuto als korrupter Politiker und Tano Cimarosa als geschwätziger Parkplatzwächter zu sehen. Abgerundet wird das Ganze mit einer ohrwurmträchtigen Filmmusik von Riz Ortolani, die bis dato aber leider noch nie veröffentlicht wurde, und einer astreinen Synchro, die von der Studio Hamburg Synchron GmbH produziert wurde.


Erstsendung in Deutschland: Der ursprünliche Sendetermin am 07.09.1977 fiel aus, weil 2 Tage vorher der damalige Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer (eine durchaus zwielichtige Figur, fast wie aus einem Damiani-Film) entführt worden war und mit seiner Ermordung gedroht wurde. Man sah den Titel des Films deshalb als pietätslos an; solche Rücksichten würde man heute wohl nicht mehr nehmen.


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Titelvorspann & Score:
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Italienischer Trailer & US Trailer:
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Deutscher Trailer:


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