DER MEUCHELMÖRDER - Damiano Damiani

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Richie Pistilli
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DER MEUCHELMÖRDER - Damiano Damiani

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Das bittere Leben (D)
Der Meuchelmörder (D)
Il sicario (IT)
El sicario (ES)
Pago para Matar (POR)
The Hit Man
Blood Feud
The Killer


IT 1961

R: Damiano Damiani
D: Sergio Fantoni, Alberto Lupo, Sylva Koscina, Belinda Lee, Pietro Germi, Andrea Checchi, Lauro Gazzolo, Rina Franchetti, Nerio Bernardi, Ivano Staccioli u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 13.10.1961

Synchronkartei

Score: Roberto Nicollosi

Porträt: Damiano Damiani 1922 - 2013

OFDb



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"Ich bin der Meinung, manche Filme sind unmoralisch. Die zeigen so viel Gemeines, dabei gibt es doch so viel Schönes."


Im Rahmen eines nächtlichen Spaziergangs verkündet der vermögende Geschäftsmann Burlando (Lauro Gazzolo) dem über seine Verhältnisse lebenden Bauunternehmer Riccardo (Sergio Fantoni), dass er von diesem vorzeitig einen geliehenen Kredit von mehreren Millionen Lire zurückhaben möchte. Für den Fall, dass Riccardo die vorgegebene Rückzahlungsfrist nicht einhalten sollte, droht ihm Burlando mit einer öffentlichen Diskreditierung, die für ihn sowohl den finanziellen als auch gesellschaftlichen Ruin zur Folge hätte. Riccardo, der seinen Wohlstand ausschließlich seinem verstorbenen Vater verdankt, sieht sich durch die vorzeitige Rückforderung mit dem Rücken zur Wand stehen, denn die geliehene Geldsumme hat er bereits vollständig für seinen luxuriösen Lebensstil ausgegeben, dem er gemeinsam mit seiner nicht minder verwöhnten Ehefrau Carla (Sylva Koscina) froh und munter huldigt. Hinzu kommt, dass sein Bauunternehmen kurz vor dem Konkurs steht. Also alles in Allem eine höchst verzwickte Lage, in die sich der rückgratlose Bauunternehmer hinein manövriert hat. Da für Riccardo aber unwiderruflich feststeht, dass er keinesfalls seinen kostspieligen Lebenswandel aufs Spiel setzen möchte, der ihm einen festen Platz in den besseren Gesellschaftskreisen Roms garantiert, bleibt für den ratlosen Bauunternehmer nur ein einziger Ausweg: Burlando muss sterben! Das Einzige, was Riccardo jetzt noch fehlt, ist ein williger Täter...




Ein beeindruckender Film, den Damiano Damiani 1961 in die italienischen Kinos brachte. Geprägt vom Neorealismus der 40er Jahre inszenierte Damiani einen melodramatischen Kriminalfilm, dessen Handlung aber durch und durch die 60er Jahre widerspiegelt. Der Film offenbart ein schonungsloses Porträt der italienischen Nachkriegsgesellschaft, die voll und ganz in den Vorzügen des wirtschaftlichen Aufschwungs zu schwelgen scheint. So auch der Hauptprotagonist Riccardo, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Carla ein Leben in Saus und Braus führt. Als aber ein befreundeter Finanzier völlig unerwartet einen gewährten Kredit zurückfordert, scheint der luxuriöse Lebenswandel Riccardos am Ende angelangt zu sein - es sei denn, der lästige Gläubiger verstirbt vorzeitig. Nachdem sich Riccardo allmählich mit dem abgründigen Gedanken anfreunden konnte, begibt sich dieser auf die Suche nach einem willigen Täter, den er schließlich nach einigen Fehlschlägen in der Person eines ehemaligen Mitarbeiters findet, dessen Lebensexistenz ebenfalls kurz vor dem Ruin steht - nur mit dem kleinen, feinen Unterschied, dass Giulio Torelli, so der Name des Auserkorenen, ein Kind der Arbeiterschicht ist. Was folgt, sind moralische Qualen auf Seiten Giulios, wohingegen Riccardo sich im moralischen Ungenügen suhlt. Verkörpert werden die beiden ungleichen Protagonisten von Sergio Fantoni und Alberto Lupo, wobei die beiden Schauspieler jeweils erstklassige Darbietungen aufs Parkett legen. Gleiches gilt für die bezaubernde Sylva Koscina, die in der Rolle der luxusverwöhnten Ehefrau durch und durch glänzt. Aber auch Belinda Lee, die die Ehefrau des auserkorenen Werkstattbesitzers Giulio verkörpert, legt ebenfalls einen durchweg überzeugenden Auftritt an den Tag. Nachdem ich leider die erste Festivalausgabe TERZA VISIONE im Jahr 2014 verpasst hat (die Einzige bis dahin) und somit auch die Vorführung dieses seltenen Werks auf der großen Leinwand aufgeführt wurde, war ich nun unendlich froh, zumindest eine TV-Aufzeichnung der deutschen Synchronfassung (DEFA) gesehen zu haben. Laut dem Eintrag im Synchronforum soll auch noch eine BRD-Version existieren. Ein weiterer Damiani-Film, der wie so viele seiner anderen Werke auch endlich hierzulande veröffentlicht gehört!



Fazit: "Wirklich Bolando, Du bist ein Aas."


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