● SCOOBY-DOO, WO BIST DU? | FOLGE 05 | DECOY FOR A DOGNAPPER | SCOOBY, DER LOCKVOGEL (US|1969)
eine Serie von Joseph Barbera und William Hanna
eine Prduktion der Hanna-Barbera Productions
Bei einem Ausflug in den Park bemerkt Scooby eine Rassehündin und es ist um ihn geschehen. Die Liebe auf den ersten Blick wird allerdings jäh unterbrochen, denn Scoobys Gefährtin verschwindet plötzlich spurlos. Wie sich zu seinem Entsetzen herausstellt, wurde sie entführt, was seine Beschützerinstinkte aktiviert. Für Freddie, Daphne, Velma und Shaggy scheint klar zu sein, dass man es mit einer Bande zu tun hat, die es auf das Entführen von Rassehunden abgesehen hat, da es sich um keinen Einzelfall handelt. Doch wer steckt dahinter? Um an den Täter zu gelangen, greifen sie zu einem Trick, indem sie Scooby als preisgekrönte Dogge ausgeben, bis er wenig später ebenfalls von der Bildfläche verschwindet. Die jungen Detektive nehmen die Verfolgung auf...
Nach allerlei verzwickten Fällen bekommt man in Folge 5 bis dato unbekannte Seiten von Scooby-Doo aufgezeigt, denn er verliebt sich Hals über Kopf in eine Pudel-Hündin, die ihre Nase merklich höher als ihren Kopf trägt, ihn daher nicht einmal eines Blickes gewürdigt hat. Da sie in einer unübersichtlichen Situation von einem Unbekannten entführt wird, und Scooby die Hundedame wohn näher kennenlernen möchte, informiert er seine Freunde, die sich schnell an die Ermittlungen begeben. Von einem Experten erfahren sie postwendend, dass es sich um eine regelrechte Serie von Entführungen handelt, die bislang unaufgeklärt sind. Wer glaubt, dass die Liebe in dieser Folge stärker als alles andere sein wird, kann beruhigt sein, denn es kommt zu den ganz typischen Maximen der noch jungen Serie, sodass es mysteriös, gruselig, aber vor allem auch lustig und tolpatschig werden wird. Scooby lässt sich weniger überzeugen als bestechen, den Lockvogel für den Dognapper zu spielen. Er und Shaggy flanieren hin und her, bis die Hundeleine in einem Schwall von Autoabgasen auch schon durchgepitscht wird. Die Hobby-Detektive nehmen die Verfolgung mittels Peilsender auf, doch plötzlich scheinen sie irgendwie im falschen Film gelandet zu sein. Keiner traut seinen Augen, als plötzlich der Geist des Geronimo hoch zu Pferd an ihnen vorbei jachtet und ein plötzlich auftauchender und ebenso schnell verschwindender Medizinmann sie eindringlich warnt, so schnell wie möglich wieder zu verschwinden. Andernfalls würde es ihnen schlecht bekommen. Da der treue Fan Freddie, Daphne, Velma und Shaggy mittlerweile kennt, ist es völlig klar, dass sie sich dennoch in den nächsten Fall stürzen werden.
Dies geschieht allerdings mehr oder weniger unfreiwillig, was lustige Phasen und zahlreiche Prüfungen für die Lachmuskeln mit sich bringt. Die zweite Hälfte der fünften Folge setzt zudem auf einige gruselige Sequenzen, in denen nicht nur vermeintliche Geister aus ihren Verstecken kriechen, sondern auch Fledermäuse und finstere Gestalten ihr Unwesen treiben. Langsam aber sicher verdichten sich alle bereits gefassten Verdachtsmomente, bis schließlich das geheime Versteck der Gauner ausfindig gemacht wird, in denen die gestohlenen Rassehunde ihr Dasein in Zwingern fristen müssen. Diese Episode kommt ein wenig vom anfangs eingeschlagenen Weg ab, da man von Scoobys Schmetterlingen im Bauch kaum mehr etwas zu hören bekommt, was diesem Fall jedoch gut stehen will, da man im Endeffekt genau das geboten bekommt, worauf man spekuliert hat. Sicherlich wurden bisher schon einschüchterndere Fieslinge präsentiert, aber unterm Strich wird eine turbulente und rund wirkende Folge voll rasanter Geschehnisse präsentiert, die den Lauf von "Scooby-Doo, wo bist du?" nicht unterbricht. Da sich mittlerweile auch die running gags und die typischen Charakteristika der Protagonisten hinlänglich etablieren konnten, stellen sich durch und durch angenehme Eindrücke ein, die definitiv neugierig auf mehr machen. "Scooby, der Lockvogel" arbeitet von A bis Z mit allerlei Lockvögeln und Kehrtwendungen, die insgesamt zufriedenstellen dürften, wenngleich es definitiv stärkere Vorgänger gegeben hat. Durch die erneute Liebe zum Detail, den gut dosierten Wortwitz oder humorige Unter- und Übertöne macht auch diese Folge richtig Spaß, was gleichzeitig bedeutet, dass die anfangs so romantisch angehauchte Mission geglückt ist.