Wild at Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula
Wild at heart
USA 1990
Regie: David Lynch
Nicolas Cage, Laura Dern, Willem Dafoe, J.E. Freeman, Crispin Glover, Diane Ladd, Calvin Lockhart, Isabella Rossellini, Harry Dean Stanton, Grace Zabriskie, Sherilyn Fenn, Marvin Kaplan

OFDB
Wild at heart
USA 1990
Regie: David Lynch
Nicolas Cage, Laura Dern, Willem Dafoe, J.E. Freeman, Crispin Glover, Diane Ladd, Calvin Lockhart, Isabella Rossellini, Harry Dean Stanton, Grace Zabriskie, Sherilyn Fenn, Marvin Kaplan

OFDB
Zwischen dem Leben und dem Tod spielt die Geschichte von Sailor und Lula, und ihrer Liebe, die alle Widerstände besiegt, und die stärker ist als alles Böse auf der Welt. Ein Rock ‘n‘ Roll-Märchen zwischen Glenn Miller und Powermad, zwischen Them und Chris Isaak. Rocker treffen auf die gute Fee. Die böse Hexe des Ostens reitet den Highway nach Westen. Willem Dafoe zeigt, dass er keinen Kopf hat für großkalibrige Waffen. Die Frauen sind durch die Bank alle entweder rattenscharf, dauergeil, wunderschön, böse, oder alles auf einmal. Nicolas Cage tanzt wie ein kämpfender Jean-Claude van Damme und singt eine Elvis-Schnulze in einem Metal-Club. Juana Durango wird unglaublich geil wenn sie zuschaut wie ein Mann stirbt. Mr. Reindeer lässt dicke nackte Frauen für sich tanzen. Pruitt Vince Taylor und Freddy Jones schauen in sehr skurrilen Kurzauftritten vorbei, Isabella Rossellini und John Lurie ebenfalls. Diane Ladd agiert so hemmungslos und theatralisch über, dass man sich wie zwischen einem Stummfilm und einem Schauspiel in einem Theater wähnt, und das alles ist eingebettet in einen wilden, hungrigen, erotischen, düsteren, lustigen, spannenden, absurden, irrwitzigen, liebevollen, mörderischen, herzzerreißenden Road-Trip zwischen irgendwo an der Grenze zwischen Nord- und Süd-Carolina und Big Tuna, Texas.
Drei Elemente beherrschen den Film. Da sind die Liebe und das Leben, symbolisiert durch Musik, Tanz und Sex. Die Liebe zum Leben selbst und die Neugierde auf Erlebnisse. Auf der anderen Seite der Tod, der immer und überall sein hässliches(?) Haupt erhebt. Selbst mitten in der Wüste kann es noch zu einem tödlichen Autounfall kommen, und die Dämonen, vor denen Sailor und Lula flüchten, können überall und jederzeit zuschlagen und Tod und Verderben bringen. (Und es sind Dämonen, denn fast scheint es als ob sie übernatürliche Kräfte hätten. Überlebensgroß sind sie auf jeden Fall alle: Die Voodoo-Priesterin Juana Durango, der Gangsterboss Marcelles Santos, die böse Hexe Marietta … Wie klein und unschuldig doch der arme Johnnie Farragut dagegen wirkt, der kein Killer ist, und fast wie ein Engel durch die Geschichte schwebt. Kein Wunder, dass er zwischen den Mächten des Bösen zerrieben wird.) Und zwischen dem Leben und dem Tod steht als verbindendes Element das Feuer. Das Element, welches Leben und Tod gleichzeitig spenden kann, und das auch symbolisch für beide Welten stehen kann. Das Feuer zieht sich durch den Film, und zwar sowohl physisch, als auch psychisch, vor allem in Form der alles verzehrenden und niemals versiegenden Liebe zwischen Sailor und Lula.
Eine Reise in die Tiefen des Herzens. Dorthin, wo das Feuer der Leidenschaft noch so richtig brennt. Und wo die Gier nach Leben und Abenteuer noch alles andere verschlingt. Mein Gott, wie gerne würde ich den Film noch mal mit 25 Jahren sehen. Da hätte er mein Leben wahrscheinlich noch so richtig beeinflussen können. Also, klare Ansage an alle Leser unter 30: Anschauen! Mitfiebern! LEBEN!!
9/10