
Der junge George kehrt auf die Farm seines Bruders Jonathan zurück und heiratet seine Verlobte Lory. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer: Die Fargas-Brüder sorgen für ein Blutbad auf der Ranch und entführen Georges Ehefrau. Es gelingt ihnen zwar, den Verdacht von sich abzulenken, doch der Rache von George entkommen sie trotzdem nicht. Einer aus seiner Familie hat das Massaker überlebt und weiß, wer die wirklichen Täter sind. George setzt nun alles daran, das Verbrechen zu sühnen und seinen Bruder zu retten, der als Zeuge in Lebensgefahr schwebt … ( DVD-Text)
George Eastman, Ty Hardin, G. Lollobrigida, B. Corazzari
I 1971
Bis zur DVD-Vö im Jahre 2007 war dieser Film für die meisten Fans so ähnlich ungreifbar wie ein seit Kinozeiten nicht mehr gezeigter Titel. Angesichts dieses Umstandes und der soliden bis sehr guten anderen Beiträge des Regisseurs gab es dann eine gewisse Erwartungshaltung. Meine erste Sichtung war 2010, und die zweite dann nach etwa fünf Jahre Pause und beide mal fiel der Tag der Abrechnung komplett durch. Zähe Story, ungeschickt gezeichnete Konflikte in Eastmans Filmfamilie , schwache Action.
Gestern kam er nochmal in den Player. Ich spreche dem Film jetzt immerhin eine kleine dramaturgische Ambition zu. Statt die Geschichte dort einsetzen zu lassen, wo Eastmann vor den Leichen seiner Familie steht, geschieht dies erst nach etwa 45 Min,( wo für manche der Film erst richtig anfängt). Vielleicht war die Abkehr von der einfachen Rache-Story und ihrer üblichen Hauptfigur 1971 schon eine Reaktion darauf, dass solche Filme nicht mehr richtig zogen. Viel Neues gelungen ist dem eigentlich sehr kreativen Garrone dabei nicht. Die Szenen mit der Familie bleiben die schwächsten und oberflächlichsten.
Die Haltepunkte an das Genre sind die wunderbaren Fieslinge Jean Louis, Corazzari und Boido sowie die sehr gute Kamera von Mancori. Auch die Synchro stört mich nicht mehr so, wie bei der Erstsichtung, man stumpft ab.

Auf der Habenseite: Etwas mehr versucht zu haben als der übliche, garstige Spätitalowestern, das grundsolide Stammpersonal, Kamera etc.
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Die Story bleibt schwach, der Rest kommt nicht über Routine hinaus.
5/10 Immerhin