QUEL MALEDETTO GIORNO D'INVERNO... DJANGO E SARTANA ALL'ULTIMO SANGUE - Demofilo Fidani

Staubige Dörfer, schweigsame Pistoleros und glühende Colts.
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nerofranco
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QUEL MALEDETTO GIORNO D'INVERNO... DJANGO E SARTANA ALL'ULTIMO SANGUE - Demofilo Fidani

Beitrag von nerofranco »

Quel maledetto giorno d'inverno... Django e Sartana all'ultimo sangue (ITA 1970)
Demofilo Fidani


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Jack Ronson kommt nach Black City um den schon seit längerem nicht mehr besetzten Sheriffposten zu übernehmen. In dem dreckigen kleinen Nest weht ihm ein harter Wind entgegen, denn der schießwütige Bud Wheeler hat dort eine schauerliche Schreckensherrschaft aufgebaut. Jack steht nun vor der Aufgabe dem brutalen Treiben von Bud und seiner Bande ein Ende zu bereiten. Dabei steht ihm ein unbekannter Fremder zur Seite dessen Motive zunächst im Unklaren bleiben.

Anfang der 70’er fabrizierte Trashregisseur Demofilo Fidani eine Art Trilogie Rund um die berühmten Figuren von Django und Sartana. Quel maledetto giorno d'inverno... Django e Sartana all'ultimo bildete den Auftakt an den im selben Jahr noch Arrivano Django e Sartana... è la fine (Django und Sartana kommen) und Inginocchiati straniero... I cadaveri non fanno ombra! (Tote werden keine Schatten) drangehängt wurden. Zwei Jahre später folgte dann noch ein Zusammenschnitt aus den drei genannten Filmen, wie auch noch anderen Fidanis, mit dem Titel Giù le mani... Carogna! (Halleluja pfeift das Lied vom Sterben), der auf haarsträubende aber recht amüsante Weise die abenteuerliche Lebensgeschichte von Revolverheld Django erzählt.

In dem 1970 inszenierten Quel maledetto giorno d'inverno... Django e Sartana all'ultimo sangue legen sich nun Django und Sartana mit dem überaus fiesen und brutalen Bud Wheeler und dessen besten Kumpel Paco Sanchez an. Zuerst muss mal erwähnt werden, dass in dem Film die Figur des Sartana gar nicht auftaucht. Fabio Testis spielt nämlich einen Sheriff namens Jack Ronson, der auch nicht Sartana genannt wird. Jack Ronson ist ein nicht gerade fähiger Sheriff, ist er doch ein wenig tollpatschig und lässt er sich doch ziemlich leicht hinters Licht führen. Nicht nur einmal muss ihm der eiskalte Killer Django aus der Klemme helfen. Wheeler hat auf alle Fälle seinen Spaß mit dem armen Sheriff. Bei der Schlussballerei darf er dann aber doch noch zeigen was er so alles auf den Kasten hat. Welche Motive Django dazu bewegen sich in die ganze Sache einzumischen ist nicht ganz klar. Geht es um Rache oder nur um das viele Kopfgeld? Man weiß es nicht, erfährt es aber irgendwann, man muss aber aufpassen. Zumindest haben Jack und Django dasselbe Ziel: Den sadistischen und brutalen Killer Bud Wheeler und dessen Busenkumpel Paco Sanchez ins Jenseits zu befördern.

Sheriff Jack Ronson wird dargestellt von Fabio Testi, der zwei Jahre zuvor in Ed ora... raccomanda l'anima a Dio! in einem Fidani Western zum ersten Mal überhaupt eine Hauptrolle übernommen hat. Auch sein erster Auftritt auf der großen Leinwand in Straniero… fatte il segno della croce! (Bekreuzige dich, Fremder) war in einem Film von Fidani. Der Mann hat dem guten Fido also einiges zu verdanken. Hier kann er nicht wirklich überzeugen, wirkt er doch ziemlich steif und kommt zudem auch noch ohne jegliches Charisma daher. Da hat er sich in späteren Filmen durchaus noch gesteigert, obwohl jetzt mit Sicherheit nie ein großer Schauspieler aus ihm geworden ist. Aber manchmal reicht es auch schon wenn man gut aussieht. Hunt Powers als Django trägt zwar einen tollen Mantel bleibt aber wie Testi ebenfalls ordentlich blass. Da machen die Gauner schon weitaus mehr Spaß. Oberfiesling ist dieses Mal Dino Strano alias Bud Wheeler der mit seiner Bande von Schakalen die ganze Gegend tyrannisiert. Sein Partner und bester Kumpel ist Paco Sanchez, der von Benito Pacifico verkörpert wird. Strano und Pacifico verbreiten weit mehr Charisma als die beiden Hauptdarsteller aber vielleicht waren sie ja auch einfach motivierter. Die fiesen Gangster zu spielen war hier mit Sicherheit die bessere Wahl, denn Django und Jack sitzen oder stehen meist nur irgendwo in der Gegend rum und schauen blöd, während die beiden Bösewichter richtig die Sau rauslassen dürfen. Da hagelts jede Menge Leichen wenn Bud und Paco irgendwo auftauchen. Der arme Powers steht manchmal so hilflos da bei seinen Auftritten, da weiß er gar nicht was er machen soll. Da kann er einem fast leidtun.

Inszeniert hat Demofilo Fidani seinen vierten Western überraschend gut und so kann der Streifen mit einigen sehr gelungenen Szenen aufwarten. Beispielsweise ist der Raubüberfall von Wheelers Bande auf eine Bank recht spannend in Szene gesetzt. Sehr stark sind auch wieder die Duelle, die eine der wenigen wirklichen Stärken von Fidani darstellen, neben den Schlägereien würd ich sagen. Außerdem hat er sich hier zwei nette Spielchen einfallen lassen. Dabei gibt es ein Armdrücken, bei dem dem Verlierer ziemlich heiß wird. Im zweiten Spiel kämpfen Sanchez und Paco der Riese, gespielt von Pietro Torrisi, gegeneinander wobei sie als Erschwernis am Handgelenk miteinander verbunden sind. Unter anderem erzählt Attilio Dottesio als Willie Sheriff Ronson in einer langen Rückblende warum Wheeler ein so fieser Sack ist, dabei kommt auch der erwähnte Banküberfall drinn vor. Es gibt zwar auch sonst noch einige gelungene Einstellungen aber leider ist die Story wie so oft bei Fidani wenig aufregend erzählt. Deshalb gibt’s diesmal von meiner Seite nicht allzu viel zu berichten. Trotzdem weiß der Film bis zum Schluss einigermaßen zu Fesseln und es wird einem überraschenderweise niemals langweilig. Vielleicht liegt das auch nur daran, dass man hofft dass es irgendwann nochmal richtig knallt, darauf wartet man aber vergebens, weil der Film eigentlich nur so vor sich hin plätschert. Viele Szenen dieses Films wurden zwei Jahre später in dem bereits erwähnten Giù le mani… Carogne! noch einmal verwurstet.

Quel maledetto giorno d'inverno... Django e Sartana all'ultimo sangue von Demofilo Fidani ist ein durchaus solider Mittelklassewestern, der durch ein paar fidanitypische Unzulänglichkeiten Sympathiepunkte sammeln kann. Der Film gehört mit Sicherheit zu den besseren und weniger trashigeren Werken des Regisseurs, ist aber leider weit nicht so unterhaltsam wie manch anderer seiner Trashfilme. Trotzdem ist mir während des Betrachtens niemals langweilig geworden was bei einem Fidani-Film eher selten vorkommt. Wer sich mal einen kurzweiligen Westernabend machen will ist hier auf jeden Fall richtig.


Links:
http://it.wikipedia.org/wiki/Quel_maled ... imo_sangue
http://www.ofdb.de/film/162638,Quel-mal ... o-e-Sartan
http://www.spaghetti-western.net/index. ... all'ultimo
http://mondo-esoterica.net/Django%20mee ... rtana.html

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Re: QUEL MALEDETTO GIORNO D'INVERNO... DJANGO E SARTANA ALL'ULTIMO SANGUE - Demofilo Fidani

Beitrag von Sid Vicious »

Kenne ich noch nicht. In der Regel wird der Film immer gern verrissen, was allerdings nichts zu bedeuten hat. Manchen reicht der Name Findani schon aus, um mächtig auszuteilen. Mein Lieblings-Fidani ist HALLELUJAH PFEIFT DAS LIED VOM STERBEN. Ein Garant für gute Unterhaltung und zahlreiche Lacher.
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