WORKS 1 - Emerson, Lake and Palmer

Ohrenschmaus und Hörgenuss
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Sid Vicious
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WORKS 1 - Emerson, Lake and Palmer

Beitrag von Sid Vicious »

WORKS 1 - EMERSON, LAKE AND PALMER
Erscheinungsdatum: 1977

Seite 1 (Keith Emerson)

Piano Concerto No. 1
First Movement: Allegro Giocoso – 9:21
Second Movement: Andante Molto Cantabile – 2:09
Third Movement: Toccata Con Fuoco – 6:48

Seite 2 (Greg Lake)

Lend Your Love To Me Tonight – 4:01
C'est La Vie – 4:16
Hallowed Be Thy Name – 4:35
Nobody Loves You Like I Do – 3:56
Closer To Believing – 5:33

Seite 3 (Carl Palmer)


The Enemy God Dances With The Black Spirits – 3:20
L.A. Nights – 5:42
New Orleans – 2:45
Bach Two Part Invention In D Minor – 1:54
Food For Your Soul – 3:57
Tank – 5:09

Seite 4 (Emerson, Lake & Palmer)

Fanfare for the Common Man – 9:40
Pirates – 13:19


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Lerne ich seltsame Menschen kennen, dann nenne ich sie mitunter ELP-Menschen. Das hat den Grund, dass jeder, den ich zuletzt auf EMERSON, LAKE AND PALMER ansprach, die Band als speziellen, schwierigen als auch seltsamen Fall umschrieb. Hin und wieder frage ich mich, wie die Band zwischen 1970 und 1977 so viele Schallplatten in der BRD absetzen konnte? War die Hörerschaft einfach nur aufgeschlossener, um musikalische Experimente zu schätzen oder hatten sich im dichten Haschischnebel der Post-68er neue Zugänge geöffnet?

Spitzfindiges Gequake! ELP waren tüchtige Geschäftsmänner, die immer etwas Massentaugliches in ihre Alben einbrachten. Für solche Fälle stand Greg Lake parat, der auf „Works 1“ den kommerziellen Part übernimmt. Lake hat wie seine beiden Kollegen eine Albenseite (Seite 2) zur Verfügung, um seine Kompositionen zu präsentieren. Simpel konsumierbar, aber nicht immer nach meinem Geschmack.

Emersons Seite spricht mit seinem Klavierkonzert, das von den Londoner Philharmonikern begleitet wird, freilich eine ganz andere Hörerschaft an. Für mich war das Konsumieren der Emerson-Seite eine durch und durch spannende Angelegenheit. Währenddessen wurde ich kraft Keiths Pianoanschlägen immerzu an seinen prächtigen „Inferno-Score“ erinnert. Wahrscheinlich liegt es daran, dass mir der Film sehr viel bedeutet und ich ihn in meinem Leben deutlich mehr als dreimal geschaut als auch gehört (!) habe. Da wirken die integrierten Töne sehr vertraut, sodass bestimmte Anschläge als auch Töne bestimmte Erinnerungen aktivieren.

Carl Palmer und seine Begleiter hauen auf der dritten Seite übrigens gewaltig was raus. Das klingt verflucht geil! Fortwährend anspruchsvolle Kompositionen, die in unterschiedlichen Musikstilen (Funk, etc.) wurzeln. Seite Vier liefert die grandiose ELP-Interpretation von „Fanfare for the Common Man“ - Ein Fest für die Ohren.

Geschlossen wird das Album mit dem Song „Pirates“, der mir nicht wirklich zusagte. Was ich allerdings easy tolerieren kann, denn Alles in Allem klingt „Works 1“ großartig. Ein intelligentes Album von grandiosen Musikern adressiert an eine aufgeschlossene und nicht minder intelligente Hörerschaft…

...und auf einmal klingt der Begriff ELP-Mensch doch wie ein Kompliment.
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