MARIA PERSCHY
[* 23. September 1938 | † 03. Dezember 2004]
Prisma hat geschrieben:Maria Perschy wurde 1938 im österreichischen Burgenland geboren und bekam im Alter von siebzehn Jahren Schauspielunterricht am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Bereits im ersten Ausbildungsjahr nahmen Beobachter von ihrem großen Talent Notiz, und sie erhielt den "Kunstförderungspreis für Darstellende Kunst der Stadt Wien". Am Seminar lernte sie etwa unter der bekannten Bühnenschauspielerin Susi Nicoletti, die ihr einen Vertrag mit der Bavaria Filmkunst und somit ihren schnellen Einstieg in die Filmwelt verschaffte. Nach Probeaufnahmen in Deutschland wurde die junge Darstellerin sofort engagiert und kehrte nicht wieder zur Schauspielschule zurück. Schnell avancierte sie zum gefragten Star und war in publikumswirksamen Produktionen zu sehen, sodass auch internationales Interesse nicht auf sich warten ließ. Bis heute zählt sie zu den wenigen Schauspielerinnen der Alpenrepublik, die es nach Hollywood geschafft haben, obwohl sie nach eigenen Angaben vor diesem Schritt gewarnt worden sei, jsich dort aber auch frei und unbelastet fühlte. Perschy war nahezu in jedem Genre tätig und sie blieb einer internationalen Linie treu. Bei Dreharbeiten erlitt sie 1971 einen verheerenden Brandunfall, der zu schweren Gesichtsverletzungen führte. Die Karriere musste unterbrochen werden. Maria Perschy stieg zu einem gefragten Star im spanischen Kino auf, lebte später in den USA, wo sie als Übersetzerin und Kunsthändlerin tätig war, kehrte allerdings immer wieder nach Wien zurück. Verlobt war Perschy sechs Jahre lang mit ihrem Schauspielkollegen Joachim Hansen, verheiratet mit dem Schriftsteller John Melson. 1967 wurde ihre Tochter geboren. Im Jahr 2004 verlor sie den langjährigen Kampf gegen ihre Krebserkrankung und verstarb im Alter von nur 66 Jahren.
Der Name Maria Perschy ist wohl gleichbedeutend mit einem der erfolgreichsten österreichischen Exporte für den internationalen Filmmarkt, und es ist wenig verwunderlich, dass die schöne Blonde mit den lebendigen blauen Augen seinerzeit eine Blitzkarriere hinlegen konnte. Die Filmindustrie wartete wie immer auf derartige Gesichter, die sich allerdings nur etablieren konnten, wenn im übertragenen Sinne auch Köpfchen vorhanden war, das heißt, wenn es nicht an Talent, Verve und Überzeugungskraft fehlte. Maria Perschy ist unter Filmkennern auch heute noch eine gängige Größe, nicht nur weil man sie als außergewöhnlich schöne Erscheinung in Erinnerung behalten hat, sondern weil sie vor allem in unterschiedlichsten Genres zu Hause war. Ob Drama, Komödie, Krimi, Action oder Horror - Maria Perschy prägte ihre Rollen so gut wie immer sehr glaubhaft und gestaltete diese Auftritte interessant genug, um sich nachhaltig etablieren zu können. Die Filmhistorie neigt in vielen Fällen dazu, Schauspielerinnen gerne an etlichen namhaften Partnern zu messen, und diese Referenz-Liste ist bei der Österreicherin ebenfalls lang genug um zu beeindrucken, allerdings braucht man ihre Kompetenzen nicht über eine derartige zu charakterisieren. Maria Perschy war selbst Star genug, um beispielsweise sogar in Rollen des eher schmückenden Beiwerks zu glänzen und den eigenständigen und modernen Frauentyp ihrer Zeit darzustellen, der immer aktiv variiert wurde. Glücklicherweise stand sie als besonderes Allround-Talent vor der Kamera, daher erscheinen ihre Rollen auch heute noch außergewöhnlich stark und individuell geprägt zu sein, und sie bekam dem Empfinden nach oftmals einen guten Twist zwischen eigentlicher Anforderung und zusätzlichen Finessen hin.
Insgesamt gestaltet sich die Charakterisierung der Maria Perschy nicht gerade als einfach, da sie allem Anschein nach viele Gegensätzlichkeiten in ihrem Wesen vereint. Berücksichtigt man lediglich optische Aspekte, so wirkt sie schnell wie einer der Prototypen der Frau, auf die das damalige Kino geradezu gewartet hatte. In vielen ihrer Rollen kommt es mit den beteiligten Personen zu einem immens hohen Aufbau von Distanz, der sich in eigenartiger Weise und manchmal sogar 1:1 auf den interessierten Zuschauer übertragen kann. Sie fordert nur indirekt auf, wirkt teilweise sogar spröde und wesentlich kultivierter als viele ihrer Kolleginnen. Ihre moderne Auffassung vom Leben führt zu Bewunderung aber auch einer merkwürdigen Unnahbarkeit, hin und wieder auch zu unsentimentalen Verhaltensweisen, kreiert jedoch ein insgesamt nahezu erhabenes Wesen. Gestik und Mimik lassen nur selten stichhaltige Schlüsse auf ihr Gefühlsleben zu, sodass man unterm Strich vielleicht sagen darf, dass sich die häufig nahezu vorsichtig agierende Maria Perschy stets gut in ihren Rollen im Griff zu haben scheint. Diese Wirkung kann sowohl dazu animieren, eingeladen oder im Gegenzug auch auf Sicherheitsabstand gehalten zu werden; ein Eindruck, der sich auch immer wieder in ihren Filmrollen und zu interpretierenden Charakteren gezeigt hat. So scheute man sich etwa nicht, die attraktive Interpretin in ambivalenten Rollen einzusetzen, oder in solchen, die eine nötige Tiefe als Voraussetzung hatten. Egal, wo man die Darstellerin schließlich sieht, es ist und bleibt offensichtlich stets die vornehmste Aufgabe des interessierten Auges der Kamera, dem Zuschauer einen Rundumschlag zwischen Persönlichkeit und Optik zu offerieren. Maria Perschy zählt somit definitiv zu den aufregendsten Geschöpfen des damaligen Kinos.
Insgesamt gestaltet sich die Charakterisierung der Maria Perschy nicht gerade als einfach, da sie allem Anschein nach viele Gegensätzlichkeiten in ihrem Wesen vereint. Berücksichtigt man lediglich optische Aspekte, so wirkt sie schnell wie einer der Prototypen der Frau, auf die das damalige Kino geradezu gewartet hatte. In vielen ihrer Rollen kommt es mit den beteiligten Personen zu einem immens hohen Aufbau von Distanz, der sich in eigenartiger Weise und manchmal sogar 1:1 auf den interessierten Zuschauer übertragen kann. Sie fordert nur indirekt auf, wirkt teilweise sogar spröde und wesentlich kultivierter als viele ihrer Kolleginnen. Ihre moderne Auffassung vom Leben führt zu Bewunderung aber auch einer merkwürdigen Unnahbarkeit, hin und wieder auch zu unsentimentalen Verhaltensweisen, kreiert jedoch ein insgesamt nahezu erhabenes Wesen. Gestik und Mimik lassen nur selten stichhaltige Schlüsse auf ihr Gefühlsleben zu, sodass man unterm Strich vielleicht sagen darf, dass sich die häufig nahezu vorsichtig agierende Maria Perschy stets gut in ihren Rollen im Griff zu haben scheint. Diese Wirkung kann sowohl dazu animieren, eingeladen oder im Gegenzug auch auf Sicherheitsabstand gehalten zu werden; ein Eindruck, der sich auch immer wieder in ihren Filmrollen und zu interpretierenden Charakteren gezeigt hat. So scheute man sich etwa nicht, die attraktive Interpretin in ambivalenten Rollen einzusetzen, oder in solchen, die eine nötige Tiefe als Voraussetzung hatten. Egal, wo man die Darstellerin schließlich sieht, es ist und bleibt offensichtlich stets die vornehmste Aufgabe des interessierten Auges der Kamera, dem Zuschauer einen Rundumschlag zwischen Persönlichkeit und Optik zu offerieren. Maria Perschy zählt somit definitiv zu den aufregendsten Geschöpfen des damaligen Kinos.
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