HORST FRANK
[* 28. Mai 1929 | † 25. Mai 1999]
Das Lexikon der deutschen Filmstars hat geschrieben:Der Sohn eines Porzellanmalers verdient sich als Dekorateur, Babysitter, Nachtwächter sein Studium an der Schauspielschule; fällt durch die Abschlussprüfung, erhält aber trotzdem ein Engagement am Stadttheater Lübeck. Weitere Stationen Bonn, Basel, Baden-Baden, Funk- und Fernsehrollen am Südwestfunk. 1957 spielt er einen Feigling in dem Kriegsfilm »Der Stern von Afrika«. 1960 erste Heirat, dann geht er für zwei Jahre nach Tansania und pflanzt Kaffee. Frank ist enorm aktiv, in den späten fünfziger Jahren hat er schon in 30 Kino- und TV-Filmen mitgewirkt, er ist aus der deutschen Filmszene nicht mehr wegzudenken; dann erreicht seine Karriere internationales Format in italienischen Spaghetti-Westen und europäischen Co-Produktionen; dabei nimmt der Abenteuer- und Actionfilm breiten Raum ein. Ab den achtziger Jahren, immer wenn ein besonders fieser Schurke in Krimi Serien wie »Derrick« oder »Tatort« gebraucht wird, ist er im Fernsehen präsent. Er mimt auch Diplomaten oder in der Serie »Doppelter Einsatz« einen zwielichtigen Rentner mit Hüftleiden. Seit 1973 spielt Frank wieder Theater, geht mit eigenen Inszenierungen (Noël Coward, »Fröhliche Geister«) auf Tournee. 1992 spielt er in Peter Zadeks »Der blaue Engel«, zuletzt in dem Woody-Allen-Stück »Kugeln überm Broadway«. Der Star veröffentlicht schon 1981 seine Memoiren, 1989 Gedichte und Chansons. In vierter Ehe verheiratet mit der Schauspielerin Brigitte Kollecker. Typ: Wandelte sich vom Vertreter einer skeptischen Nachkriegsgeneration zum Neurotiker und eiskalten Bösewicht vom Dienst. Durch seine unangenehm singende Stimme und eigenwillig schmale Kopfform als pathologischer Typ überzeugend. Sein Schauplatz: das Rotlichtmilieu, wo er als Gangster, Erpresser, Zyniker und Falschspieler jederzeit noch eine Karte aus dem Ärmel zieht.
Bei dem am 18. Mai 1929 in Lübeck geborenen Schauspieler Horst Bernhard Wilhelm Frank handelt es sich wohl um eines der bekanntesten Gesichter des bundesdeutschen Nachkriegskinos, außerdem um einen der markantesten Kino-Exporte und um einen Interpreten, der mit am meisten im bundesdeutschen Fernsehen beschäftigt war. Dies bezieht sich nicht nur auf die allgemein hohe Präsenz, die sich über Jahrzehnte in entsprechenden Filmen manifestierte und fortsetzte, sondern vor allem auf sein überaus markantes Erscheinungsbild, das ihn zu einem der Prototypen des Bösewichts aufsteigen ließ. Horst Frank gibt dem Publikum somit selten die Gelegenheit, einen leichten oder komplikationslosen Weg mit ihm, beziehungsweise seinen Rollen-Charakteren zu gehen, denn er wurde hauptsächlich für Personen mit niederen Charakterzügen, psychischen Auffälligkeiten oder ausgeprägtem kriminellen sowie gewaltbereiten Potenzial gebucht, was ihn nicht selten zu Außenseitern der Gesellschaft machte. Horst Frank war es stets möglich, mit einer nahezu beängstigenden Sicherheit vorzugehen, sodass man ihm jede Rolle pauschal abnimmt. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um zahlreiche Schablonen und Korsetts, die der Film oft eigens entworfen hat, allerdings kommt eine Aura mit einer beeindruckenden Perfektion ins Spiel, die nie den Eindruck von Eintönigkeit aufkommen lässt. Ab den 50er Jahren setzte und vertraute der deutsche Film darauf, dass der Schauspieler das Publikum in einem besonderen Maß an den Nerven kitzeln sollte, sodass seine Karriere schnell in eine ganz bestimmte Richtung laufen sollte, was sich bis zu deren Ende nicht wesentlich andern sollte. Horst Frank schaffte schnell den Sprung in internationale Produktionen, die das entstandene Image des Bösewichts und Gangsters zielstrebig nutzten, wenn es auch immer wieder zu Ausnahmen kam. Bei einem Blick auf die Filmografie des Darstellers lässt sich somit lediglich eine Festlegung auf Rollenprofile ausmachen, was jedoch nicht für bestimmte Genres gilt, denn hier war er überall zu Hause. Zwar erscheint es absolut naheliegend, Horst Frank in eine bestimmte Schublade zu verfrachten, aber es ist nicht vollkommen gerechtfertigt, was gewisse Ausreißer aus dieser Norm anhand feiner Untertöne oder gewisser Facetten belegen. Horst Frank transportiert eine ganz natürliche Art des Selbstbewusstseins und spielt die Fähigkeit nicht selten aus, andere einzuschüchtern oder gleich zu beherrschen.
Einhergehend mit einer nahezu weltmännischen Attitüde, die vornehmlich mit zunehmender Reife aufkam, repräsentiert er das typische Bild einer Autorität, auch wenn sich herausstellt, dass er die falsche Seite des Gesetzes bedient hat. Horst Frank konnte einfache Typen genau wie Aristokraten überzeugend spielen, und auch wenn die jeweilige soziale Herkunft oft unterschiedlich oder gar völlig nebulös war, hatte man es dem Empfinden nach doch oft mit einem über die Maßen kultivierten Herrn zu tun, dessen gefährlichste Waffe in vielen Fällen seine Intelligenz ist. In vielen Rollen ist Horst Frank als Aggressor wahrzunehmen, welchen viele Scripte erst gar nicht verheimlichen wollen. Allerdings umweht ihn auch hin und wieder eine Aura des verkappten oder tatsächlichen Gentleman, der seine Opfer beinahe höflich bitten möchte, sie ermorden zu dürfen - wenn man es etwas überspitzt formulieren möchte. Ein weiteres prägnantes Merkmal ist seine markante Stimme, die Frank auch als Hörspiel- und Synchronsprecher prädestiniert. Blickt man auf die vielen Rollen und die unterschiedlichen Jahrzehnte seines Schaffens, so darf in aller Bewunderung schon von einem Allround-Talent gesprochen werden, das seine beunruhigende Wirkung nicht nur aufbauen, sondern auch klassisch ausspielen kann. Dabei suchen seine Figuren nicht nach Mitgefühl oder buhlen um Verständnis, sondern sie stellen einen vielmehr vor absolut vollendete Tatsachen, die man zu akzeptieren hat. Dramaturgisch gesehen, wurde Horst Frank oft ausgeschlachtet, da ihm oft nicht den Luxus eingeräumt wurde, seine Figuren erklärend und mit doppeltem Boden auszustatten, da sie so sind, wie sie eben sind. Dem Publikum ist es unter den Umständen der intensiven Zeichnungen vieler Charaktere aber auch nicht besonders wichtig, da es Horst Frank nach wie vor möglich ist, einen an völlig anderen Stellen zu packen, um Verwirrung, Abscheu und Angst, hin und wieder auch Sympathie zu fabrizieren. Es ist als großes Glück zu bezeichnen, dass der Interpret den deutschen Film innerhalb vieler Fernsehfilme und Serienformate tatkräftig unterstützen konnte und seine Auftritte markieren nicht selten große Highlights und setzen Ausrufezeichen. Egal wie man sich bei Film, Fernsehen und Hörspiel also auskennt: Horst Frank dürfte so gut wie jedem ein Begriff sein, der aus vielerlei Gründen ein Gütesiegel darstellt. Somit ist es immer ein besonderes Vergnügen, seinen Namen in Titelcredits lesen zu können, oder ihn bei einem nostalgischen Hörvergnügen wie etwa "Die drei ???" ausmachen zu können.
Einhergehend mit einer nahezu weltmännischen Attitüde, die vornehmlich mit zunehmender Reife aufkam, repräsentiert er das typische Bild einer Autorität, auch wenn sich herausstellt, dass er die falsche Seite des Gesetzes bedient hat. Horst Frank konnte einfache Typen genau wie Aristokraten überzeugend spielen, und auch wenn die jeweilige soziale Herkunft oft unterschiedlich oder gar völlig nebulös war, hatte man es dem Empfinden nach doch oft mit einem über die Maßen kultivierten Herrn zu tun, dessen gefährlichste Waffe in vielen Fällen seine Intelligenz ist. In vielen Rollen ist Horst Frank als Aggressor wahrzunehmen, welchen viele Scripte erst gar nicht verheimlichen wollen. Allerdings umweht ihn auch hin und wieder eine Aura des verkappten oder tatsächlichen Gentleman, der seine Opfer beinahe höflich bitten möchte, sie ermorden zu dürfen - wenn man es etwas überspitzt formulieren möchte. Ein weiteres prägnantes Merkmal ist seine markante Stimme, die Frank auch als Hörspiel- und Synchronsprecher prädestiniert. Blickt man auf die vielen Rollen und die unterschiedlichen Jahrzehnte seines Schaffens, so darf in aller Bewunderung schon von einem Allround-Talent gesprochen werden, das seine beunruhigende Wirkung nicht nur aufbauen, sondern auch klassisch ausspielen kann. Dabei suchen seine Figuren nicht nach Mitgefühl oder buhlen um Verständnis, sondern sie stellen einen vielmehr vor absolut vollendete Tatsachen, die man zu akzeptieren hat. Dramaturgisch gesehen, wurde Horst Frank oft ausgeschlachtet, da ihm oft nicht den Luxus eingeräumt wurde, seine Figuren erklärend und mit doppeltem Boden auszustatten, da sie so sind, wie sie eben sind. Dem Publikum ist es unter den Umständen der intensiven Zeichnungen vieler Charaktere aber auch nicht besonders wichtig, da es Horst Frank nach wie vor möglich ist, einen an völlig anderen Stellen zu packen, um Verwirrung, Abscheu und Angst, hin und wieder auch Sympathie zu fabrizieren. Es ist als großes Glück zu bezeichnen, dass der Interpret den deutschen Film innerhalb vieler Fernsehfilme und Serienformate tatkräftig unterstützen konnte und seine Auftritte markieren nicht selten große Highlights und setzen Ausrufezeichen. Egal wie man sich bei Film, Fernsehen und Hörspiel also auskennt: Horst Frank dürfte so gut wie jedem ein Begriff sein, der aus vielerlei Gründen ein Gütesiegel darstellt. Somit ist es immer ein besonderes Vergnügen, seinen Namen in Titelcredits lesen zu können, oder ihn bei einem nostalgischen Hörvergnügen wie etwa "Die drei ???" ausmachen zu können.
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