LA POLIZIA BRANCOLA NEL BUIO - Helia Colombo

Schwarze Handschuhe, undurchsichtige Typen, verführerische Damen und stylische Kills.
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Richie Pistilli
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LA POLIZIA BRANCOLA NEL BUIO - Helia Colombo

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La polizia brancola nel buio (IT)
The Police Are Blundering in the Dark


IT / TUR 1975


R: Helia Colombo (Elio Palumbo Pasquale)
D: Joseph Arkim, Francisco Cortéz, Richard Fielding, Gabriella Giorgelli, Margaret Rose Keil, Erika Fisher, Halina Zalewska, Danny P. Gerzog, Robert Trewords, Elena Veronese, Sonny Crowell, Daiana Murpy, Giorgio Dolfin, Stefano Oppedisano, Giuseppe Colombo


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Score: Aldo Saitto

Italo-Cinema.de

OFDb



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Ein unbekannter Frauenmörder treibt in einem idyllischen Provinzstreifen der Toskana sein Unwesen, wobei er bereits vier ortsansässigen Fotomodellen ein One-Way-Ticket in die Ewigkeit spendierte. So kommt es eines verregneten Abends dazu, dass eine weitere Blitzlichtgewitterziege aufgrund einer hinterhältigen Autopanne in einer nahe gelegenen Spelunke Unterschlupf für eine Nacht suchen muss, diese dann aber am nächsten Morgen nicht wieder lebend verlässt. Als ihr langjähriger Bekannter Giorgio D'Amato (Joseph Arkim) am nächsten Tag nur noch ihr verlassenes Auto vorfindet, schwant diesem bereits böses. Aufgrund einer vorgefundenen Notiz im Terminplaner der verschollen gegangenen Vorführdame begibt sich Gigolo D'Amato zu einer abgelegenen Villa am Rande der Stadt, da es sich bei dieser augenscheinlich um den letzten bekannten Aufenthaltsort seiner Bekannten handeln soll. Die Bewohner der Villa erscheinen ihm zunächst allesamt höchst verdächtig, da theoretisch jeder der Anwesenden ein potenzieller Mörder darstellen könnte. Nachdem ihm vom Familienoberhaupt das gastfreundliche Angebot zur Übernachtung auf unterbreitet wurde, nimmt Giorgio dieses ohne auch nur mit der Wimper zu zucken an und beginnt daraufhin den Anwesenden nach und nach auf den Zahn zu fühlen.

Wird es ihm gelingen, den geheimnisvollen Killer unter den Anwesenden der „Villa Eleonora“ ausfindig zu machen?


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Bei LA POLIZIA BRANCOLA NEL BUIO handelt es sich um ein völlig unfassbares Genreprodukt, welches in türkisch-italienischer Zusammenarbeit sprichwörtlich zusammengebastelt wurde und somit vornehmlich in Bodensatznähe des gelblastigen Thrillergenres zu verorten ist. Low Budget an allen Ecken und Enden sozusagen. Hinzu gesellen sich völlig sinnbefreite Dialoge, eine willenlose Kameraführung, sporadisch eingerichtete Drehkulissen, zahlreiche Schmuddelleien, die völlig abgedrehte Idee einer gedankenabfotografierenden Maschinerie und durchwegs exaltierte Persönlichkeiten. Bei den beteiligten Darstellern handelt es sich außerdem größtenteils um Einwegdarsteller, die lediglich für diese eine Filmproduktion vor eine Kamera treten durften. Daher war es auch so gut wie unmöglich, die entsprechenden Namen den zu verkörpernden Rollencharakteren zuzuordnen, da von den meisten Beteiligten noch nicht einmal ein Bild ihrer selbst im Internet vorzufinden ist. Hinzu kommt, dass der Hauptprotagonist Joseph Arkim oftmals als Namenssynomym für Cüneyt Arkin angegeben wird, was augenscheinlich aber überhaupt nicht stimmt. Dieser verkörpert in der vorliegenden Schmierenkomödie den unbändigen Frauenschwarm, Journalisten und Freizeitdetektiven Giorgio D'Amato, welcher sich während seiner selbstauferlegten Ermittlungsarbeit vor Angeboten lüsterner Damen kaum retten kann. Dann gibt es aber auch noch das an einen Rollstuhl gefesselte Familienoberhaupt Edmundo Parissi, der neben einer stattlich ausgeprägten Impotenz auch noch eine selbst entwickelte Apparatur vorweisen kann, mit der er schließlich das menschliche Seelenleben samt den dazugehörigen Gedankenschwämmen abfotografiert. Dabei kommt es dann auch zu einem der unbeschreiblichen Höhepunkte dieser wahnwitzigen Inszenierung, nämlich Edmundos willenloses herumschrauben an der selbst entworfenen Apparatur, bei dem ihm augenscheinlich das volle Potenzial seines Wahns ins Gesicht geschrieben steht. Hinzu gesellen sich völlig abgedrehte Synthie-Sound-Attacken aus einer analogen Moog-Maschine, die den Zuschauer dabei gleichfalls in den Wahnsinn treiben. Ansonsten mischen bei diesem bunten Treiben auch noch eine sexuell frustrierte Ehefrau (Halina Zalewska), eine gegen ihren Willen in der Villa gefangen gehaltene Nichte (Elena Veronese), ein blumen-, weib- und weinliebender Hausarzt, ein undurchsichtiger Hausdiener, eine leichtfrivole Dienstmagd (Gabriella Giorgelli) und zahlreich barbusige Mordopfer munter mit.



Eine ausführlichere Vorstellung steht wie immer auf ITALO-CINEMA.DE zur Verfügung


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Eine weitere Recherche im Internet brachte zu Tage, dass der Film wohl tatsächlich bereits 1973 unter dem glorreichen Arbeitstitel "Der Garten der Salate" ("Il giardino delle lattughe" - bitte korrigiert mich, falls ich hier Bockmist verzapfe) fertig gestellt wurde.

Offiziell scheint der Film aber erst 1975 unter seinem regulären Titel veröffentlicht worden zu sein, wobei er aber schon kurz darauf wieder in der völligen Versenkung verschwand. Woher letztendlich die weltweit kursierende Kopie herrührt, konnte ich leider nicht nachvollziehen. Offiziell scheint kein adäquates Quellmaterial bekannt zu sein. Diversen Vermutungen nach, müsste es sich hierbei um eine Kopie einer (privaten?) Super 8 Vorlage handeln


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Super-8-Fassung



(Beitrag aus dem alten Forum: 23.07.2016)





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Am 17.01.2019 wurde diese rare Perle erstmals (um 12:40 Mittags!) im italienischen TV (Iris Mediaset) ausgestrahlt, bevor VINEGAR SYNDROM dem Film in diesem Jahr eine prima BD-Veröffentlichung spendierte.

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Da ich aufgrund eines fehlendes PC-Laufwerks keine Screenshots von der BD anfertigen kann, verbleibt nur ein Bildvergleich zwischen der italienischen TV-Fassung (82:15 min.) und der altbekannten Super-8-Fassung (75:35 min.):

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Score:




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Richie Pistilli
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Re: LA POLIZIA BRANCOLA NEL BUIO - Helia Colombo

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Ein paar Aushangfotos:


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