DON MARIANO WEIß VON NICHTS - Damiano Damiani

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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DON MARIANO WEIß VON NICHTS - Damiano Damiani

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Don Mariano weiß von nichts (D)
Der Tag der Eule (D)
Il giorno della civetta (IT)
La maffia fait la loi (F)
El día de la lechuza (ES)
La mafia fait la loi (BE)
O Poder da Máfia (BRA)
Day of the Owl
Mafia


IT / F 1968

R: Damiano Damiani
D: Claudia Cardinale, Franco Nero, Lee J. Cobb, Tano Cimarosa, Nehemiah Persoff, Ennio Balbo, Ugo D'Alessio, Fred Coplan, Laura De Marchi, Giuseppe Lauricella, Vincenzo Falanga u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 29.06.1968

Synchronkartei

Schnittbericht: Deutsche DVD vs. Deutsche TV-Fassung

Italo-Cinema.de

Score: Giovanni Fusco

IMCDb

OFDb



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"Wer von nichts weiß, lebt länger."


Sizilien, Ende der 1960er-Jahre: Ein Lastwagenfahrer wird auf offener Straße erschossen. Der Ermordete war ein kleiner Bauunternehmer und zugleich Vorsitzender einer Baugenossenschaft. Der junge Carabinieri-Hauptmann Bellodi (Franco Nero) , gerade erst von Mailand nach Sizilien versetzt, will den Fall lösen. Bei seinen Ermittlungen spricht Bellodi zunächst mit Rosa Nicolosi (Claudia Cardinale). Diese wohnt in einem Bauernhaus ganz in der Nähe des Tatorts, behauptet jedoch, sie habe weder einen Schuss gehört noch etwas gesehen. Da ihr Ehemann seit dem Mord spurlos verschwunden ist, kursiert das Gerücht, er habe die Tat aus Eifersucht begangen. Durch einen Brief ihres Mannes erfährt Rosa, dass er offenbar in Palermo untergetaucht ist. Bellodi ahnt jedoch schnell, dass dies eine falsche Fährte ist. Von einem Polizeispitzel erfährt er, dass der Bauunternehmer sich dem "Schutz" der hiesigen Mafia verweigert hat und darum sterben musste. Durch einen Trick gelingt es ihm, Rosa dazu zu bringen, den Namen des Schützen zu nennen. Damit gibt sich der ehrgeizige Bellodi aber nicht zufrieden: Er will den lokalen Mafiaboss Don Mariano (Lee J. Cobb) als Drahtzieher entlarven. Doch als er diesem den Prozess machen will, erlebt er eine herbe Überraschung. (Quelle: ARD)



Basierend auf dem erfolgreichen Roman 'Der Tag der Eule' des sizilianischen Schriftstellers Leonardo Sciascia inszenierte Damiano Damiano 1968 die Verfilmung des literarischen Werks, welches sich mit der korrupten Verzahnung mafiöser Strukturen und staatlicher Stellen befasst. Das Ziel dieser ungloriosen Zusammenarbeit liegt in der maximalen Gewinnausschüttung begründet, die unter dem Einsatz von allerhand unsauberen Mitteln aus dem hochflorierenden Straßenbaugewerbe abgeschöpft werden kann. Im vorliegenden Film spielt Lee J. Cobb den mächtigen Mafiaboss Don Mariano, der nicht nur bei der Auftragsvergabe im Straßenbau das Sagen hat, sondern auch enge Beziehungen in die Politik unterhält, wobei gleichgesinnte Politiker der vorgeblich demokratischen Partei, die im vorliegenden Fall die 'Democrazia Cristiana' war, wiederum schützend ihre Hand über das Haupt des Mafia-Paten halten. Soweit, so gut. Als aber eines Tages ein aufrechter Baununternehmer, der sich gegen einen Freund der Mächtigen stellte und ihm den 4. Bauabschnitt einer neu zu errichtenden Straße vor der Nase wegschnappte, eiskalt auf offener Straße durch mehrere Kugeln einer Schrotflinte ermordet wird, tritt Franco Nero in der Rolle des rechtschaffenden Hauptmanns Bellodi auf den Plan, um von da nicht nur andere Seiten im Umgang mit dem organisierten Verbrechen aufzuziehen, sondern auch die Schweigespirale zu durchbrechen, die sich in der maßlos verängstigten sowie eingeschüchterten Bevölkerung manifestiert hat. Dementsprechend ermittelt auch er nicht immer auf die ganz feine Art, wie beispielsweise Claudia Cardinale als eine der ersten Verdächtigen erfahren muss. Doch je tiefer sich der souveräne Hauptmann in in das kriminelle Dickicht eingräbt, desto aktiver stemmen sich im Hintergrund die aktiven Unterstützer aus Politik und Staat gegen seine Bemühungen. Was bleibt, ist ein glaubwürdiger Film, dessen Brisanz heutzutage aktueller denn je erscheint.


Neben den außerordentlichen Darbietungen der beteiligten Schauspieler und Schauspielerinnen, zu denen selbstverständlich auch der temperamentvolle Auftritt von Tano Cimarosa als kleinkrimineller Handlanger der Mächtigen zählt, überragt die eindrucksvolle Fotografie des exzellenten Kameramanns Tonino Delli Colli sowie die wunderschöne Filmmusik von Giovanni Fusco. Hinzu gesellt sich die über jeden Verdacht erhabene Romanvorlage, die sich laut dem Verfasser an der Ermordung des 1947 ermordeten kommunistischen Gewerkschafters Accursio Miraglia orientierte.


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Bildvergleich: DVD (KSM) vs. TV-Fassung
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Filmplakate:
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TV-Beitrag, Score + Filmausschnitte:




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