DREI DAMEN VOM GRILL

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Prisma
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DREI DAMEN VOM GRILL

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● DREI DAMEN VOM GRILL (D|1976-91)
in den Hauptrollen | Brigitte Mira | Brigitte Grothum | Gabriele Schramm | Günter Pfitzmann | Harald Juhnke | Bettina Martell | u.a.
hergestellt von Neue Filmprodukrion | im Auftrag der Rundfunkwerbung Stuttgart | Berliner Werbefunk | Werbung im Rundfunk Frankfurt
eine Serie von | Hans Heinrich | Michael Meyer | Herrmann Zschoche | Dieter Kehler | Wolf Dietrich | u.a.

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Als die Rente nicht reicht, der Job nur noch frustriert und die Aussichten insgesamt besser sein könnten, beschließen die Frauen einer Drei-Generationenfamilie, Oma Margarete Färber, Mutter Magda Färber und Tochter Margot Färber, sich beruflich umzuorientieren, indem sie einen Imbisswagen in Berlin aufmachen. Die Unterstützung von mehreren Freunden ist ihnen sicher, und schon bald kann sich der rollende Imbiss etablieren. Die Geschichte für diese Serie klingt sehr einfach und publikumswirksam, konnte daher auch zu einem großen Erfolg beim Publikum avancieren. Zu finden sind zahlreiche Geschichten, die in anderen Serien ebenfalls Verwendung fanden, aber es gibt trotz des überwiegend heiteren Charakters auch gut ausbuchstabierte kritische Untertöne. So vernimmt man beispielsweise die Sorgen, die auch heute kaum aktueller sein könnten: die Rente reicht bei Weitem nicht, die Mieten steigen bei gleichbleibenden Einkünften in astronomische Höhen, der Chef ist ein Kotzbrocken und die Arbeit passt ohnehin nicht. Die etwa 25-minütigen Episoden dieser Serie, die es auf beachtliche 140 Folgen brachte, verfügen über leicht konsumierbare Geschichten und ansprechende Darsteller, unter denen natürlich die Titel- und Hauptrollen das Maß aller Dinge darstellen. Eine nette und gut gealterte Familienunterhaltung.

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Prisma
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Re: DREI DAMEN VOM GRILL

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● DREI DAMEN VOM GRILL | FOLGE 01 | OMA HAT EINE IDEE (D|1978)
in den Hauptrollen | Brigitte Mira, Brigitte Grothum, Gabriele Schramm, Günter Pfitzmenn, Michael Nowka, Walter Gross
als Gäste | Reinhard Kolldehoff, Hugo Schrader, Ursula Gerster, Cordula Hubrich, Edith Teichmann, Gerhard Wollner, u.a.
hergestellt von Neue Filmprodukrion | im Auftrag der Rundfunkwerbung Stuttgart | Berliner Werbefunk | Werbung im Rundfunk Frankfurt
Regie | Thomas Engel



Im Drei-Generationenhaushalt Färber herrschen akute Geldsorgen. Oma Färber spekuliert auf eine Rente, die mindestens 800 D-Mark überschreitet, doch bei einem Besuch auf dem Amt wird ihr diese Illusion schnell geraubt. Obwohl sie ihr ganzes Leben gearbeitet hat, bleibt am Ende kaum etwas zum Leben. Ihre Tochter Magda wird auf der Arbeit von ihrem Vorgesetzten belästigt und getriezt, schmeißt schließlich völlig frustriert hin. Ihrer Tochter Margot droht Kurzarbeit. Oma Färber hat schließlich die rettende Idee: Sie möchte mit ihrer Tochter und der Enkelin einen Imbiss-Stand eröffnen, der die Geldsorgen beseitigen soll...

Die Erfolgsserie "Drei Damen vom Grill" brachte es nicht zuletzt wegen ihrer Authentizität auf satte 140 Episoden, in der die Probleme des Alltags thematisiert werden, nicht aber ohne auf die lebenswerten Seiten des Lebens hinzuweisen. Mit der geballten Ladung Brigitte Grothum, Gabriele Schramm und Brigitte Mira sollte das Konzept nicht nur aufgehen, sondern zum Selbstläufer werden. Thematisch gesehen bekommt man in dieser 25-minütigen Episode einen Leitfaden der Serie präsentiert, denn die Frauen stehen letztlich ihren Mann, ohne auf fremde Hilfe zu spekulieren oder sich ihrem Schicksal zu ergeben. Als sich herausstellt, dass die anvisierte Rente von über 800 D-Mark reine Utopie ist, die zuständige Sachbearbeiterin der Rentenkasse sogar nur von höchstens der Hälfte spricht, bricht keine Welt zusammen, sondern es ergeben sich neue Perspektiven. Im Grunde genommen sind die behandelten Probleme nicht neu, beziehungsweise Jahrzehnte alt. Die Rente reicht nicht, die Miete und Lebenshaltungskosten steigen und steigen, Jobs frustrieren im Rahmen ihres Ausbeutertums, und man hat es unter Umständen mit Leuten zu tun, die es nicht gerade gut mit einem meinen. Oma Färber nimmt alles Weitere selbst in die Hand und will sich auf eine Verkaufsannonce für einen Imbisswagen melden. Wie sich herausstellen wird, ist das Vehikel ziemlich heruntergekommen, sodass man zumindest beim Preis etwas arrangieren kann. Etwas Farbe und Lack lassen den neuen Arbeitsplatz in neuem Glanz erstrahlen, aber es kommt zu den üblichen anfänglichen Schwierigkeiten von Quereinsteigern, die es jedoch mit ihrem Charme und resolutem Vorgehen richten werden.

Zunächst muss der bürokratische Dschungel abgearbeitet werden, bis sich erste Stammkunden akquirieren lassen, aber das kulinarische Angebot scheint gut wenn auch einfach zu sein. Als größter Coup der neu angelaufenen Serie erweist sich Brigitte Mira, die ihre Oma Färber frei Schnauze darstellt und dabei Punkte bei Kunden und Publikum sammeln kann, aber auch ihre Filmtochter Brigitte Grothum bringt Liebenswürdigkeit in das Szenario, was sich natürlich auch von Gabriele Schramm sagen lässt. Anfängerprobleme durchziehen diese erste Folge, noch bevor die erste Currywurst über die Ladentheke gehen kann, aber man hat keinerlei Zweifel, dass diese geballte Ladung Frauenpower es schon zufriedenstellend richten wird. Im Grunde genommen kann die erste Folge als Leitfaden dafür genommen werden, wie man das Beste aus seiner eigenen, möglicherweise festgefahrenen Situation machen kann und dass es sich immer lohnt, etwas in die Waagschale zu werfen. Auf der anderen Seite verleitet die Serie auch zum Träumen für alle Unentschlossenen und Festgefahrenen, wie es bei guten Serien eben üblich sein sollte. Die erste Episode legt die wichtigsten Grundsteine und stellt die markantesten Charaktere vor, weist dabei gleichzeitig darauf hin, was den potenziellen Zuschauer noch erwarten wird. Am Ende weiß man nach dieser Premiere ganz genau, dass man sich sicherlich selbst an diese Theke stellen würde, um mit den drei Damen ins Gespräch zu kommen, auch wenn der Laden hier noch zu bleibt. Regisseur Thomas Engel macht in dieser Pilotfolge alles richtig, stellt wichtige Weichen und macht Lust auf alles Weitere, was da noch kommen soll. Ein Volltreffer.

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Sid Vicious
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Re: DREI DAMEN VOM GRILL

Beitrag von Sid Vicious »

Ich hätte auf Anhieb nicht gedacht, dass es schon so früh mit der Serie los ging. Aus dem Stehgreif hätte ich auf 83 oder 85 getippt. Wahrscheinlich habe ich sehr selten in die Serie rein geschaut. Das Intro lässt alledrings auf 1970er schließen. Zum Vergleich bietet sich das Intro zu EIN VERRÜCKTES PAAR (Grit Boettcher und Harald Juhnke) oder CATWEAZLE an.

Es gab dann irgendwann DREI DRACHEN VOM GRILL, die ich im Kontext der SEX, GEWALT UND GUTE LAUNE-Reihe kennen lernte.
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Prisma
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Re: DREI DAMEN VOM GRILL

Beitrag von Prisma »



Ich bin selbst von mir verwundert, dass die Serie für mich überhaupt kein Begriff war, obwohl die ja bis in die frühen 90er Jahre produziert wurde. Könnte nicht sagen, dass ich jemals eine Folge gesehen hatte. Ich habe jetzt sieben, acht Folgen geschaut und kann jetzt schon sagen, dass mir die Geschichten ganz gut gefallen. "Drei Drachen vom Grill" sagte mir übrigens bislang auch rein gar nichts. :D

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