DER MANN MIT DEN RÖNTGENAUGEN - Roger Corman

Grindhouse- und andere B-Filmfreuden aus den US of A
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Alfredo Mondomacabro
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DER MANN MIT DEN RÖNTGENAUGEN - Roger Corman

Beitrag von Alfredo Mondomacabro »

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Originaltitel: X
Herstellungsland: USA
Herstellungsjahr: 1963

Inhalt:

Der Wissenschaftler Xavier (Ray Milland) arbeitet an einer Substanz, die, auf die Augen aufgetragen, es ermöglicht in einem anderen Spektrum zu sehen. Er stellt bald fest, daß man auch durch andere, feste Objekte sehen kann. Als ihm die Mittel gekürzt werden, testet er die Droge an sich selbst. Der fortschreitende Gebrauch befähigt ihn allerdings weiter zu sehen, als es irgendjemand je getan hätte, hinter das Gefüge unserer Realität...

Review:

Ich möchte nicht extra erwähnen müssen, dass ich soweit eingefleischter Fan von Roger Corman´s Werken bin, er ist und bleit für mich immer noch die Nummer 1 unter den B-Movie-Machern und hat sich definitiv in der Filmbranche einen Namen gemacht, ob man ihn hasst oder liebt, aber da muss sich jeder eingestehen, dass der Mann eine Legende ist, und genau so legendär sind teilweise seine Filme die er produziert hat, seien es alte Klassiker oder manche seiner trashigen Creature Feature-Produktionen wie PIRANHACONDA oder die SHARKTOPUS-Filme, geiler gehts nicht, sofern man für derartige Filme ein Faible hat.

Mit dem Mann mit den Röntgenaugen wurde in den 60ern ein megaumwerfender Film erschaffen, der durch die Blume das Thema psychedelische Substanzen beinhaltet und perfekt umgesetzt wurd. Klar, Röntgi ist kein Film der das Thema LSD zum Thema macht, aber man merkt dass der Film eindeutig von der ganzen Thematik geprägt ist, unter anderem auch, weil zu der Zeit ein gewisser Ex-Harvard-Dozent namens Timothy Leary von sich reden machte anhand seiner "Forschungen" die er betrieben hat. Kenner wissen Bescheid! :D

Eines der Elemente was den Film so eindrucksvoll macht, ist die Art und Weise wie sie so effektiv vermittelt werden und ihren Mindtrip ohne sonderlich große Spezialeffekte durchgeführt werden. Während Corman die erwarteten Überlagerungen, Lichtreflexe und andere einfache fotografische Effekte verwendet, um die Welt so zu visualisieren, wie Dr. Xavier sie jetzt sieht, ist es der Dialog, der den wirklichen Freak-out hervorruft.

Die ganze Laufzeit über schafft man es nur schwer sich von dem Geschehen abzuwenden, weil es durch und durch spannend und interessant bleibt und selbst wenn man tricktechnisch zu der damaligen Zeit nicht auf dem technischen Stand wie heute war, bleibt man dennoch fasziniert, wie man den Film damals umgesetzt hat. Ein großes Lob gebührt auch Ray Milland, der sehr authentisch rüber kommt und seine Rolle als Dr. James Xavier exzellent meistert. Da dürfen sich so manche Schauspieler gerne eine Scheibe davon abschneiden.

Die letzten Minuten von DER MANN MIT DEN RÖNTGENAUGEN, in denen sich Religion, Wissenschaft und Philosophie überschneiden, verleihen dem Film einen Höhepunkt, der nicht nur schockierend, sondern auch äußerst intelligent ist, und das Ende mit einer solchen Note zeigen durchaus kreative Risiken, die Corman mit dem Projekt einging. Mit diesem Film hat sich Roger meines persönlichen Erachtens wahrhaftig selber übertroffen und ist mitnichten in meiner Roger Corman-Top Ten, weil es einer der Filme ist, den man sich immer wieder anschauen kann, ohne das er langweilig wird.
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