NEW YORK CITY GIRL - Susan Seidelman

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Sid Vicious
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NEW YORK CITY GIRL - Susan Seidelman

Beitrag von Sid Vicious »

Originaltitel: Smithereens
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Susan Seidelman
Darsteller: Susan Berman, Brad Rijn, Richard Hell, Nada Despotovich, Roger Jett, Kitty Summerall, Robynne White, D.J. O'Neill, Pamela Speed, Tom Cherwin, Edie Schecter, Katherine Riley
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Wren (Susan Berman) will nur eins: berühmt werden. Angezogen von der New Yorker Punkszene will sie dem Mief von New Jersey entkommen, doch ihr entgeht, daß der Zug schon weitergefahren ist, die Punkwelle ist praktisch schon vorbei, als sie bemüht ist, ihr Gesicht in der Stadt bekannt zu machen. Eine wirkliche Bekanntschaft macht sie jedoch nur in dem zuvor durchs Land reisenden Paul (Brad Rinn), der sie in die entscheidenden Läden bringt, aber ansonsten beständig von Wren ausgenutzt wird, während sie all ihre Aufmerksamkeit Eric (Richard Hell) schenkt, der mal seine 15 Minuten Ruhm hatte und jetzt seine schwachen Hoffnungen auf ein neues Bandprojekt an der Westküste setzt. Daß sie nur ausgenutzt wird, übersieht sie ebenso, wie sie gleichzeitig Paul ausnutzt und das alles kann nicht ewig gut gehen...
Quelle: https://ssl.ofdb.de/plot/25968,389599,N ... -City-Girl

SMITHEREENS bzw. NEW YORK CITY GIRL reflektiert die Geschichte von Wren, die nach New York kommt, um in der hiesigen Punk-Szene aufzugehen und aufzusteigen. Wer allerdings nichts kann, der/die muss sich bei den richtigen Leuten einschleimen. Folglich macht sie sich an den Sänger der Punkband SMITHEREENS ran. Nun drängt sich nahezu energisch der Verdacht auf, dass die Regisseurin auf New Yorker Berufsgroupies wie Spungen und Sable Starr anspricht. Allerdings ohne Wren Spungens Heroinabhängigkeit zuzuschustern oder sie mit Sables angeblichem Herz aus Gold zu bereichern. Wren ist einerseits ein Miststück, das andere ausnutzt, um ihr utopisches Ziel zu erreichen. Andrerseits ist sie manipulierbar, phlegmatisch und neigt zur Selbsttäuschung respektive zur Schönfärberei.

Verlagert wird das Geschehen in das schäbige New Yorker East Village, wo Kriminalität, Armut und Drogenhandel kursieren und ein akzeptierter Teil des Alltags sind. Das gezeigte East Village sieht einfach nur extrem verkommen aus. Beschönigt wird hier nichts und wahrscheinlich wird auch nicht sonderlich übertrieben, denn Richard Hell hat ja jahrelang dort gehaust und seine Erfahrungen mit dem verwahrlosten East Village in seinem Buch „Blank Generation“ geschildert. Auf den in der New Yorker Szene dominierenden Drogenkonsum geht der Film nicht ein. Es wird hin und wieder ein Bier gekippt, aber weiche als auch harte Drogen werden nicht angerührt.

Susan Seidelman inszenierte ihren Film aus femininer Sicht, was SMITHEREENS definitiv additional befruchtet und demgemäß noch interessanter macht als es dem Film ohnehin beschieden ist. Ja, auch wenn ich mit meiner Meinung vermutlich allein auf weiter Flur stehe, ich finde diesen Film, diese Zeitstudie, wirklich gut.

Der Filmsoundtrack inkludiert das großartige “The Kid with the replaceable Head” von RICHARD HELL AND THE VOIDOITS, dass im Film auch kurz angespielt wird.


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Sid Vicious
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Re: NEW YORK CITY GIRL - Susan Seidelman

Beitrag von Sid Vicious »

Gesichtet und für gut befunden. Kurzkommentar eingefügt.
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