● DER FROSCH MIT DER MASKE / FRØEN MED MASKEN (D|DK|1959)
mit Joachim Fuchsberger, Eva Anthes, Jochen Brockmann, Walter Wilz, Carl Lange, Eva Pflug, Dieter Eppler, Eddi Arent,
Fritz Rasp, Ernst Fritz Fürbringer, Reinhard Kolldehoff, Erwin Strahl, Ulrich Beiger, Michel Hildesheim und Siegfried Lowitz
ein Rialto Film Preben Philipsen | im Constantin Filmverleih
ein Film von Harald Reinl
»Ich pfeif auf dein Geld Frosch. Auch aufs Leben!«
Eine mehrere Hundert Mitglieder umfassende Verbrecherbande hält Scotland Yard seit geraumer Zeit in Atem. Vor allem die Londoner Hochfinanz ist bis aufs Äußerste beunruhigt, da jeder von ihnen in das Visier der Froschbande rücken könnte. Oberinspektor Elk (Siegfried Lowitz) hat schließlich den schwierigsten Fall seiner langen Karriere zu klären, denn er soll den sogenannten Frosch endlich zur Strecke bringen, der auch vor Mord nicht zurückschreckt. Als sich Richard Gordon (Joachim Fuchsberger) in den Fall einschaltet, kommt plötzlich Bewegung in die düstere Angelegenheit. Lässt sich der Frosch mit der Maske zu entscheidenden Fehlern verleiten, oder wird das Rauben und Morden London weiter im Würgegriff halten..?
Bei "Der Frosch mit der Maske" handelt es sich um den ersten deutschen Edgar-Wallace-Kinofilm der Nachkriegszeit und es ist zu vermuten, dass man sich zur Entstehungszeit auf Seiten der Produktion nicht bewusst darüber darüber war, dass mit Harald Reinls Kriminalfilm der Grundstein für eine der erfolgreichsten deutschen Formate gelegt wurde. Mit einer überdurchschnittlich hohen Resonanz von weit über 3 Millionen Zuschauern sicherte dieser Überraschungserfolg weitere Fortsetzungen nach Vorlagen des britischen Autors bis ins Jahr 1972. Es kann als großes Glück beschrieben werden, dass eine Kapazität wie Harald Reinl die Marschrichtung vorgeben und die Reihe von Anfang an prägen konnte, außerdem wurde großer Wert auf einen exzellenten Stab vor und hinter der Kamera gelegt. Die Produktion wurde in Kopenhagen und Umgebung gedreht, was neben Aufnahmen an Originalschauplätzen in London einerseits für einen erhöhten Aufwand steht, andererseits für einen Heimvorteil der dänischen Produktionsfirma Rialto Film. Da Kriminalfilme in der Bundesrepublik ohnehin recht populär waren, handelte es sich mit der Adaption nach Edgar Wallace quasi um eine sichere Bank, die durch die weitsichtige Regie von Reinl zum Selbstläufer werden konnte. Ob das deutsche Publikum genau auf einen solchen Film gewartet hatte, lässt sich nur schwer beurteilen, allerdings wurde der Geschmack der Zeit offensichtlich sehr genau getroffen. "Der Frosch mit der Maske" legt die Messlatte für die üppig vorhandene interne Konkurrenz gleich sehr hoch an und wartet mit überaus spannenden, actionreichen und auch brutalen Sequenzen auf, die das Publikum unmittelbar und mit Leichtigkeit rekrutieren, außerdem von Anfang bis Ende zum Miträtseln anregen kann.
Eine Verbrecher-Organisation terrorisiert London und der Kopf des Ganzen ist ein Phantom, das niemand kennt, wenngleich man weiß, welches Erscheinungsbild mit ihm in Verbindung zu bringen ist. Alleine seine bedrohliche Aufmachung bleibt in unheimlicher Erinnerung und eignet sich perfekt für den atmosphärischen Opener, der wenig später unverblümt demonstrieren wird, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Interessant ist die Tatsache, dass dem Zuschauer ein hervorragend funktionierendes Netzwerk des Verbrechens aufzeigt, in welchem man gute Aufstiegschancen hat, falls man reibungslos funktioniert. Andernfalls greifen schnelle Liquidierungsmaßnamhem, die den Verlauf sehr lang bestimmen werden. Wie erwähnt, kommt es in diesem Zusammenhang zu teils drastischen Veranschaulichungen und brutalen Sequenzen, die nur unterstreichen, dass man es in Verbrecherkreisen mit keinem zimperlichen Anfänger zu tun hat. Zurecht genießt Harald Reinls Wallace-Debüt den Status eines großen Klassikers, was nicht nur daran liegt, dass es sich um einen in spektakulären Schwarzweiß-Bildern eingefangenen Kriminalfilm handelt, sondern um einen Beitrag, der mit zahlreichen Neuerungen und einem Mut aufwartet, den man in gleich angelegten Filmen oft vermisst hat. Reinls Stil wirkt hier völlig unbeirrbar, sodass sich ein besonders intensives kriminalistisches Fludium aufbauen kann, welches den Verlauf nicht nur bestimmt, sondern auch die im Film vorgestellten Personen immer wieder an ihre Grenzen bringen wird. Der hier engagierten Besetzung kann eine maßgebliche Verantwortung dafür attestiert werden, wie sich die weiteren Filme im darstellerischen Bereich entwickeln sollten, und man kann definitiv von einem globalen Besetzungs-Coup sprechen, bei dem keine Aussetzer zu finden sind.
Auch wenn Joachim Fuchsberger hier nicht direkt eine Inspektoren-Rolle zu spielen hatte, Richard Gordon aber im gleichen Gewässer fischt, handelte es sich um die Geburtsstunde und den Prototypen dieser Rolle, die der gerne gesehene Interpret noch viele weitere Male in Variationen spielen sollte. Als Neffe des Scotland-Yard-Chefs Sir Archibald ist der Hobby-Detektiv über viele Interna informiert und fällt im Gegensatz zu Siegfried Lowitz mit alternativen und unkonventionellen Ansätzen auf. Gut gelungen ist die Schilderung, dass kein erbitterter Wettkampf zwischen den beiden ungleichen Männern entsteht, und dass jedem die eigenen Methoden gelassen werden, die jeweils erfolgversprechend sind. Joachim Fuchsberger punktet in diesem Szenario hauptsächlich über seine Agilität, aber auch wegen der nötigen Furchtlosigkeit, die den gefährlichen Frosch aus der Reserve lockt, da er die Polizei offensichtlich nicht mehr als ebenbürtigen Gegner wahrnimmt. Siegfried Lowitz hingegen bleibt bei seinen Leisten und kann sich hauptsächlich auf seine lange Erfahrung verlassen. Sein Vorteil besteht eindeutig darin, dass es ihm genau möglich ist, sich in sein jeweiliges Gegenüber hinein zu versetzen, allerdings übertrumpfen ihn andere mit einem steileren Tempo. Dass sich ein Frosch respektive ein Spitzel im Yard befindet, sabotiert die ohnehin mühsame Arbeit nur noch mehr, sodass man es ziemlich schnell mit einem sehr ungemütlichen Ernst Fritz Fürbringer zu tun bekommt, der lautstark nach Ermittlungserfolgen verlangt, da die Öffentlichkeit bis auf das Äußerste beunruhigt ist. Nicht nur auf Seiten der Polizei oder der Gerechtigkeit findet man interessante Figuren, sondern es werden regelrechte Pendants oder solche aufgebaut, die man einfach nicht zuordnen kann, da man ihnen misstraut.
In diesem Dunstkreis machen es sich Interpreten wie Fritz Rasp, Dieter Eppler oder Carl Lange bequem und verwirren den Zuschauer durch auffälliges Verhalten, wenngleich sie in ihrem Umfeld nicht weiter auffallen wollen. Unterstützende und sehr ansprechende Leistungen liefern Jochen Brockmann, Reinhard Kolldehoff oder insbesondere Walter Wilz, der wie eine Schachfigur hin- und hergeschoben wird, um den Frosch an seine anvisierten Ziele zu bringen. Für humorische Einlagen ist erst- aber nicht letztmalig Eddi Arent verantwortlich, der vor allem durch eine angenehme Dosierung auffällt. Bei den Damen sind vor allem Eva Anthes und Eva Pflug zu nennen, deren Rollen unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Anthes als klassische Sympathieträgerin und beschützenswertes Opfer aufgebaut wird, sorgt Pflug für völlig gegenteilige, nicht selten verruchte und verworfene Eindrücke, die dem Verlauf eine prickelnde Note verleihen. Leider handelt es sich bei beiden Schauspielerinnen nur um einmalige Auftritte in der Wallace-Reihe. Die großen Pluspunkte dieser Produktion sind zahlreich vorhanden und definieren sich unter anderem über die dynamische Kamera-Arbeit, die interessanten Schauplatzwechsel, die mit Action, Spannung aber auch Geheimnissen versehenen Intervalle und Reinls Zeitdiktat, da der Frosch immer gefährlicher für sie sympathischen Personen zu werden droht. In klassischer Art und Weise wird ein verbrecherisches Puzzle zusammengefügt, bis man einem spektakulären Finale entgegen sieht, das ein paar nette Überraschungen bereithält. Alles in allem kann gesagt werden, dass sich die Wallace-Reihe kaum einen besseren Vertreter als Debüt hätte vorstellen können. So besitzt "Der Frosch mit der Maske" einen großen Anteil daran, dass es auf diesem Niveau weiter ging.
Bei "Der Frosch mit der Maske" handelt es sich um den ersten deutschen Edgar-Wallace-Kinofilm der Nachkriegszeit und es ist zu vermuten, dass man sich zur Entstehungszeit auf Seiten der Produktion nicht bewusst darüber darüber war, dass mit Harald Reinls Kriminalfilm der Grundstein für eine der erfolgreichsten deutschen Formate gelegt wurde. Mit einer überdurchschnittlich hohen Resonanz von weit über 3 Millionen Zuschauern sicherte dieser Überraschungserfolg weitere Fortsetzungen nach Vorlagen des britischen Autors bis ins Jahr 1972. Es kann als großes Glück beschrieben werden, dass eine Kapazität wie Harald Reinl die Marschrichtung vorgeben und die Reihe von Anfang an prägen konnte, außerdem wurde großer Wert auf einen exzellenten Stab vor und hinter der Kamera gelegt. Die Produktion wurde in Kopenhagen und Umgebung gedreht, was neben Aufnahmen an Originalschauplätzen in London einerseits für einen erhöhten Aufwand steht, andererseits für einen Heimvorteil der dänischen Produktionsfirma Rialto Film. Da Kriminalfilme in der Bundesrepublik ohnehin recht populär waren, handelte es sich mit der Adaption nach Edgar Wallace quasi um eine sichere Bank, die durch die weitsichtige Regie von Reinl zum Selbstläufer werden konnte. Ob das deutsche Publikum genau auf einen solchen Film gewartet hatte, lässt sich nur schwer beurteilen, allerdings wurde der Geschmack der Zeit offensichtlich sehr genau getroffen. "Der Frosch mit der Maske" legt die Messlatte für die üppig vorhandene interne Konkurrenz gleich sehr hoch an und wartet mit überaus spannenden, actionreichen und auch brutalen Sequenzen auf, die das Publikum unmittelbar und mit Leichtigkeit rekrutieren, außerdem von Anfang bis Ende zum Miträtseln anregen kann.
Eine Verbrecher-Organisation terrorisiert London und der Kopf des Ganzen ist ein Phantom, das niemand kennt, wenngleich man weiß, welches Erscheinungsbild mit ihm in Verbindung zu bringen ist. Alleine seine bedrohliche Aufmachung bleibt in unheimlicher Erinnerung und eignet sich perfekt für den atmosphärischen Opener, der wenig später unverblümt demonstrieren wird, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Interessant ist die Tatsache, dass dem Zuschauer ein hervorragend funktionierendes Netzwerk des Verbrechens aufzeigt, in welchem man gute Aufstiegschancen hat, falls man reibungslos funktioniert. Andernfalls greifen schnelle Liquidierungsmaßnamhem, die den Verlauf sehr lang bestimmen werden. Wie erwähnt, kommt es in diesem Zusammenhang zu teils drastischen Veranschaulichungen und brutalen Sequenzen, die nur unterstreichen, dass man es in Verbrecherkreisen mit keinem zimperlichen Anfänger zu tun hat. Zurecht genießt Harald Reinls Wallace-Debüt den Status eines großen Klassikers, was nicht nur daran liegt, dass es sich um einen in spektakulären Schwarzweiß-Bildern eingefangenen Kriminalfilm handelt, sondern um einen Beitrag, der mit zahlreichen Neuerungen und einem Mut aufwartet, den man in gleich angelegten Filmen oft vermisst hat. Reinls Stil wirkt hier völlig unbeirrbar, sodass sich ein besonders intensives kriminalistisches Fludium aufbauen kann, welches den Verlauf nicht nur bestimmt, sondern auch die im Film vorgestellten Personen immer wieder an ihre Grenzen bringen wird. Der hier engagierten Besetzung kann eine maßgebliche Verantwortung dafür attestiert werden, wie sich die weiteren Filme im darstellerischen Bereich entwickeln sollten, und man kann definitiv von einem globalen Besetzungs-Coup sprechen, bei dem keine Aussetzer zu finden sind.
Auch wenn Joachim Fuchsberger hier nicht direkt eine Inspektoren-Rolle zu spielen hatte, Richard Gordon aber im gleichen Gewässer fischt, handelte es sich um die Geburtsstunde und den Prototypen dieser Rolle, die der gerne gesehene Interpret noch viele weitere Male in Variationen spielen sollte. Als Neffe des Scotland-Yard-Chefs Sir Archibald ist der Hobby-Detektiv über viele Interna informiert und fällt im Gegensatz zu Siegfried Lowitz mit alternativen und unkonventionellen Ansätzen auf. Gut gelungen ist die Schilderung, dass kein erbitterter Wettkampf zwischen den beiden ungleichen Männern entsteht, und dass jedem die eigenen Methoden gelassen werden, die jeweils erfolgversprechend sind. Joachim Fuchsberger punktet in diesem Szenario hauptsächlich über seine Agilität, aber auch wegen der nötigen Furchtlosigkeit, die den gefährlichen Frosch aus der Reserve lockt, da er die Polizei offensichtlich nicht mehr als ebenbürtigen Gegner wahrnimmt. Siegfried Lowitz hingegen bleibt bei seinen Leisten und kann sich hauptsächlich auf seine lange Erfahrung verlassen. Sein Vorteil besteht eindeutig darin, dass es ihm genau möglich ist, sich in sein jeweiliges Gegenüber hinein zu versetzen, allerdings übertrumpfen ihn andere mit einem steileren Tempo. Dass sich ein Frosch respektive ein Spitzel im Yard befindet, sabotiert die ohnehin mühsame Arbeit nur noch mehr, sodass man es ziemlich schnell mit einem sehr ungemütlichen Ernst Fritz Fürbringer zu tun bekommt, der lautstark nach Ermittlungserfolgen verlangt, da die Öffentlichkeit bis auf das Äußerste beunruhigt ist. Nicht nur auf Seiten der Polizei oder der Gerechtigkeit findet man interessante Figuren, sondern es werden regelrechte Pendants oder solche aufgebaut, die man einfach nicht zuordnen kann, da man ihnen misstraut.
In diesem Dunstkreis machen es sich Interpreten wie Fritz Rasp, Dieter Eppler oder Carl Lange bequem und verwirren den Zuschauer durch auffälliges Verhalten, wenngleich sie in ihrem Umfeld nicht weiter auffallen wollen. Unterstützende und sehr ansprechende Leistungen liefern Jochen Brockmann, Reinhard Kolldehoff oder insbesondere Walter Wilz, der wie eine Schachfigur hin- und hergeschoben wird, um den Frosch an seine anvisierten Ziele zu bringen. Für humorische Einlagen ist erst- aber nicht letztmalig Eddi Arent verantwortlich, der vor allem durch eine angenehme Dosierung auffällt. Bei den Damen sind vor allem Eva Anthes und Eva Pflug zu nennen, deren Rollen unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Anthes als klassische Sympathieträgerin und beschützenswertes Opfer aufgebaut wird, sorgt Pflug für völlig gegenteilige, nicht selten verruchte und verworfene Eindrücke, die dem Verlauf eine prickelnde Note verleihen. Leider handelt es sich bei beiden Schauspielerinnen nur um einmalige Auftritte in der Wallace-Reihe. Die großen Pluspunkte dieser Produktion sind zahlreich vorhanden und definieren sich unter anderem über die dynamische Kamera-Arbeit, die interessanten Schauplatzwechsel, die mit Action, Spannung aber auch Geheimnissen versehenen Intervalle und Reinls Zeitdiktat, da der Frosch immer gefährlicher für sie sympathischen Personen zu werden droht. In klassischer Art und Weise wird ein verbrecherisches Puzzle zusammengefügt, bis man einem spektakulären Finale entgegen sieht, das ein paar nette Überraschungen bereithält. Alles in allem kann gesagt werden, dass sich die Wallace-Reihe kaum einen besseren Vertreter als Debüt hätte vorstellen können. So besitzt "Der Frosch mit der Maske" einen großen Anteil daran, dass es auf diesem Niveau weiter ging.